1026 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 100 000, übern. von den Gründern zu 110 %, erhöht 1920 um M. 4 900 000. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Direktion: Bengt Carleson, Fritz Greulich, Hans Hury. Prokuristen: Heinrich Böttcher, Dan Södergren, Thilo Zechstaedt. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Franz Gustav Samuelsson, Hofrat Wilh. Hartmann, Bank- Dir. Jakob Goldschmidt, Chemiker Dr. Philibert Brand, Gen.-Dir. Torsten Wigelius, Gustaf Göranson. Schlesische Cellulose- und Papierfabriken, A.-G. in Cunnersdorf, Kreis Hirschberg i. Schles., mit Fabriken in Cunnersdorf, Lomnitz i. R., Jannowitz, Maltsch. Gegründet: 1895. Die von der Breslauer Disconto-Bank, Breslau, u. der Firma Abraham Schlesinger, Hirschberg i. Schl. in die Ges. eingebrachten Objekte wurden für M. 1 350 000 übernommen. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb der früher unter der Firma „Schlesische Cellulose- und Papierfabriken, Ges. m. b. H.“ in Cunnersdorf in Schlesien von dieser Ges. zu Cunnersdorf und Lomnitz betriebenen Fabrikgeschäfte. 1898 Ankauf der Jannowitzer Papierfabrik von Schumann & Winkler. Die Ges. fabriziert Cellulose meist für den eigenen Bedarf. Die von ihr hergestellten Papiere sind in der Hauptsache satinierte und einseitig glatte Cellulose- papiere, Spinn- u. Sackpapiere, sowie gebleichte u. ungebleichte Pergamentpapiere, für die in der Mehrzahl Preiskonventionen bestehen. Gesamtproduktion in Papier 1907/08–1915/16: kg 11 070 156, 11 067 477, 12 168 139, 13 959 955, 14 328 783, 16 836 685, 18 283 035, 11 781 961, 9 934 945, Gesamtumsatz: M. 2 968 000, 2 952 000, 3 126 000, 3 567 000, 3 758 000, 5 288 087, 5 333 690, 3 557 075, 4 943 837. Nach Kriegsausbruch wurde mit beschränkt. Betrieb weiter- gearbeitet. 1914/15 M. 87 448 Betriebsverlust hierzu M. 234 398 Abschreib., sowie M. 65 569 Verlustvortrag aus 1914, zus. M. 387 417 Bilanzverlust, der vorgetragen wurde, aber aus dem Gewinn für 1915/16 getilgt werden konnte; ausserdem ergab sich für 1915/16 ein Gewinn von M. 123 113, der zu Rücklagen, Grat. u. Vortrag Verwendung fand. 1916/17–1919/20 betrugen die Reingew. M. 1 271 037, 1 724 070, 864 296, 3 337 340. Die Ges. besitzt a) in Cunnersdorf eine Cellulose- u. Papierfabrik mit 2 Cellulosekochern von je 10 000 kg Inhalt, 3 Papiermasch. etc. Zum Betriebe gehört eine Wasserkraft mit 70 PS., Dampfkraft mit 600 PS., eine Kesselanlage mit 1000 qm Heizfläche. Die bebaute Fläche beträgt ca. 4 ha. Die Fabrik hat Gleisanschluss (700 m Länge) an die Staatsbahn. Ferner gehört ihr ein an die Fabrik grenzendes Bauerngut, bestehend aus Wohn- u. Wirt- schaftsgebäuden u. ca. 30 ha Ackerland, welches z. Z. für die Zwecke der Ges. nicht ge- braucht wird. Auch wird in Cunnersdorf eine Schneidemühle, in welcher in der Haupt- sache Holz für eigenen Bedarf geschnitten wird, mit 1 Vollgatter betrieben. b) In Janno- witz eine Papierfabrik mit 3 Papiermasch. etc. Zum Betriebe gehört eine Wasserkraft von 200 PS., Dampfkraft von 1100 Ps., eine Kesselanlage mit 1000 qm Heizfläche sowie ca. 1000 m Schmalspurgleis. Die bebaute Fläche beträgt ca. 2½ ha. Ferner eine Holzschleife mit 1 Grosskraftschleifer von m Arbeitsbreite, mit den nötigen Hilfsmasch. u. mit einer Produktion von ca. 6000 kg Holzschliff pro 24 Stunden. c) In Lomnitz eine Papierfabrik mit 1 Papiermasch. etc. Bebaute Fläche beträgt ca. 1½ ha. d) In Maltsch eine Cellulose- u. Papierfabrik mit 2 Cellulosekochern von je 25 000 kg Inhalt, einer Papiermasch. von 3 m Breite u. einer Entwässerungsmasch. von 2,20 m Arbeitsbreite; eine Dampfmasch. von 700 PS. liefert die Betriebskraft. Die bebaute Fläche beträgt ca. 5 ha. Die Fabrik in Maltsch besteht aus 1 Dampfkesselgebäude, 1 Dampfmaschinenhaus, 1 Kochergebäude, 1 Papier- maschinengebäude, 1 Gebäude für Chem. Abteilung u. 1 Gebäude für Holzputzerei, die sämt- lich in Eisenbeton ausgeführt sind. Diese Fabrik kam im Juli-Aug. 1912 in Betrieb, hat ca. 1500 m Gleis zum direkten Anschluss an die Staatsbahn, sowie 250 m Oderfront. 1919/20 wurden zur Erweiter. der Holzlagerplätze u. zu Siedlungszwecken benachbarte Grundstücke erworben u. die Maltscher Tonwerke übernommen, die als bes. G. m. b. H. in bisheriger Weise weitergeführt werden. An Wohnhäusern sind vorhanden: In Cunners- dorf, Lomnitz, Jannowitz u. Maltsch 25 Beamten- u. Arb.-Wohnh. Beschäftigt sind insges. 80 Beamte, ca. 780 männliche u. 170 weibliche Arb. Kapital: M. 8 000 000 in 8000 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 050 000. Erhöhung It. G.-V.-B. v. 7./9. 1896 um M. 200 000, übernommen von den Aktionären zu pari; weitere Erhöh. um M. 350 000, lt. G.-V.-B. v. 18./7. 1898, begeben gleichfalls zu pari. Diese Erhöh. diente zum Ankauf der Jannowitzer Papierfabrik von Schumann & Winkler. Zwecks Erricht. einer Cellulosefabrik in Maltseh a. O. beschloss die a. o. G.-V. v. 28./7. 1911 nochmalige Erhöh. des A.-K. um M. 1 000 000 (auf M. 2 600 000) in 1000 Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 110 % davon angeboten M. 800 000 den alten Aktionären zu 115 %. Die a. o. G.-V. v. 6./1. 1920 beschloss die Erhöh. des A.-K. um M. 1 400 000 in 1400 ab 1./7. 1919 div.- ber. Aktien à M. 1000, die den Aktionären im Verh. 2: 1 zu 117 % angeboten wurden, u. die o. G.-V. v. 18./11. 1920 die weitere Erhöh. um M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1920, den Aktionären gleichfalls zu 117 % im Verh. 1:1 überlassen.