Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1033 Zweck: Betrieb der Papierfabrikation u. Handel mit den hergestellten und verwandte Waren. Spezialität in Elberfeld Elfenbein-Karton, in Zehlendorf Kartonpapier u. Papiere. Die photographische Abteil. wurde mit Rücksicht auf die andauernd schlechte Kon- junktur stillgelegt. Die Grundstücke in Elberfeld an der Königsstr. 130 sind 6759 qm gross. Der Ankauf der Elberfelder Anlagen von Paul Remkes erfolgte im Juni 1897, um die Fabrikation auch auf die Herstell. von Fein-, besonders Kartonpapieren auszudehnen, da die urspr. Fabriken in Fockendorf, Fischersdorf u. Freyburg a. d. U. nur Holzschliff, Druck- u. Packpapier erzeugten. Zu dem Elberfelder Etablissement gehörte auch die Papierfabrik in Neu-Weissensee bei Berlin. Dieselbe wurde im Februar 1900 wieder verkauft. Die Anlagen in Fockendorf, Fischersdorf u. Freyburg waren bereits 1899 an die Simonius'sche Cellulosefabriken A.-G. in Wangen i./Allgäu verkauft worden. 1904 erwarb die Ges. in Berlin-Zehlendorf am Teltowkanal ein etwa 4500 qR grosses Grundstück mit 400 m Kanal- u. 500 m Strassenfront für M. 450 000, um daselbst eine Fabrik-Anlage zur Herstellung von Kartonpapieren zu errichten. Inbetriebsetzung dieser Neuanlage Anfang 1906. Die ganze Anlage samt masch. Einricht. stellte sich auf etwa M. 6 635 000. Auf ein Nachbargrundstück hat die Ges. 1906 die vorbehaltene Option (M. 100 für die qR) ausgeübt. Näheres über die Geschäftsj. 1905/06–1910/11 siehe dieses Handb. 1913/14. Nach M. 240 444 Abschreib. resultierte für 1911/12 ein Verlust von M. 646 035, der vorgetragen wurde. Im Geschäftsjahre 1912/13 ist eine weitere Verschlechterung des Status eingetreten. Der Verlustsaldo stieg von M. 646 035 auf M. 1 789 312 also um M. 1 143 276. Wegen neuerl. Sanier. des Unternehmens siehe bei Kap. Auch das Ge- schäftsj. 1913/14 ist trotz erhöhter Produktion verlustbringend gewesen; neuer Verlust M. 427 002, vermindert durch Sanier.-Vortrag von M. 247 989 auf M. 179 012. Die Pro- duktion fiel infolge des Kriegszustandes 1914/15 auf M. 3 608 000 kg (gegen 12 833 000 kg in 1913/14); die Aussenstände betrugen M. 800 594, davon entfiel ein erheblicher Teil auf Aus- landsforderungen, für welche M. 298 900 zurückgestellt wurden. Der Bilanzverlust stieg nach M. 143 635 Abschreib. 1914/15 von M. 179 012 auf M. 1 448 536. Inzwischen ist es der Ges. 1915 gelungen, die Fabrikanlage Zehlendorf an eine Ges., welche Heereslieferungen ausführt, zu vermieten; Miete im ersten Jahre M. 180 000, im zweiten Jahre M. 275 000. Auch die Elberfelder Papierfabrik konnts neuerdings an die Deutschen Zellstoff-Textilwerke G. m. b. H. in Barmen verpachtet werden. Über die Ges. ist seit 1./10. 1914 zufolge gericht- licher Anordnung ein Ausschuss zur Beaufsichtigung der Geschäftsführung eingesetzt worden. Im J. 1915/16 stieg die Produktion des Elberfelder Werkes von 2 278 420 kg auf 4 041 769 kg; es konnte ein Fabrikationsüberschuss von M. 588 302 erzielt werden. Die Miete- eeinnahme in Zehlendorf betrug 1915/16 M. 147 844. Trotzdem ergab sich nur ein Brutto- gewinn von M. 112 180 und die Unterbilanz erhöhte sich nach M. 158 476 Abschreib. von M. 1 448 536 auf M. 1 494 832. Am 14./10. 1916 wurde die Zehlendorfer Fabrikanlage von einem Brandunglück heimgesucht. Dieselbe wurde aus der Brandschaden-Versich.-Geldern wieder aufgebaut. Kapital: M. 193 000 in 193 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 250 000 in Aktien à M. 1000. Nach G.-V.-B. v. 2./12. 1889 sollten die Aktien, auf welche eine Zuzahl. von M. 200 geleistet wurde, in Vorz.-Aktien umgewandelt werden. A.-K. nach Durchführ dieser Transaktion M. 1 250 000 in 888 Vorz.- u. 362 St.-Aktien à M. 1000. Nach G.-V.-B. v. 14./5. 1892 wurden von diesen 362 St.-Aktien 70 durch unentgeltl. Erstattung der früheren Direktion in den Besitz der Ges. gelangte u. 10 freihändig zu 30 % angekaufte St.-Aktien vernichtet u. die verbliebenen 282 St.-Aktien in 94 Vorz.-Aktien zus. gelegt, sodass das A.-K. alsdann M. 982 000 in 982 Stück gleichberecht. Aktien à M. 1000 betrug, für welche die Bezeichnung Vorz.-Aktie wieder gestrichen ist; dazu lt. G.-V. v. 7./9. 1896 noch 18 Aktien = M. 18 000, begeben zu 110 %, somit A.-K. M. 1 000 000. – Die G.-V. v. 15./6. 1897 beschloss Erhöh. des A.-K. zwecks Ankauf der Remkes'schen Papierfabriken in Elberfeld um M. 1 000 000 (auf M. 2 000 000), begeben zu 135 % an Carl Neuburger u. von der Heydt & Co., Berlin u. von der Heydt-Kersten & Söhne, Elberfeld, welche davon M. 250 000 den Aktionären zu 135 % anboten. Die G.-V. v. 18./12. 1899 beschloss Verkauf der Aktiva in Fockendorf u. gleich- zeitig Herabsetzung des A.-K. von M. 2 000 000 auf M. 1 000 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 2: 1. Zwecks Anlage einer Spezialfabrik in Zehlendorf bei Berlin beschioss die a. o. G.-V. v. 19./11. 1903 Erhöh. des A.-K. um M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsort. zu 200 %, angeboten den Aktionären zu 210 %. Die G.-V. v. 4./2. 1905 beschloss weitere Erhöh. um M. 1 000 000 (auf M. 3 000 000) in 1000 Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 200 %, angeboten den Aktionären zu 210 %. Die neuen Mittel dienten zur Ausdehnung der Fabrikation u. Stärkung des Betriebskapitals. A.-K. somit von 1905–1910 M. 3 000 000 in St.-Aktien. Zur Beschaffung neuer Betriebs-Kap. beschloss die G.-V. v. 22./10. 1910 Zuzahl. von 30 % = M. 300 auf jede Aktie des M. 3 000 000 betragenden A.-K. auszuschreiben; diejenigen Aktien, auf welche die Zuzahl. stattfand, wurden in Vorz.-Aktien umgewandelt, die ab 1./7. 1910 eine 6 % Vorz.-Div. (bohne Nachzahl.-Anspruch) erhalten, der Rest des Reingewinns wird auf Vorz.- u. St.-Aktien gleichmässig verteilt. Bis Ende Nov. 1910 wurde die Zuzahl. auf M. 1 910 000 St.-Aktien mit M. 573 000 geleistet. Für denjenigen Betrag, für welchen Zuzahlungen nicht geleistet wurden, war die Verwaltung ermächtigt, Vorz.- Aktien auszugeben, u. zwar bis zur Höchstgrenze von M. 3 000 000 also M. 1 090 000, die au pari von den Banken übernommen wurden. Die Zuzahl. von 30 % hat, wie oben bemerkt, M. 573 000 ergeben, hiervon gingen ab für Stempel, Steuern u. Unk. der beiden Transaktionen