1040 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Cröllwitzer Aktien-Papierfabrik in Halle-Crölhvitz. Sitz in Halle a. S. Gegründet: 1./10. 1871. Zweck: Fabrikation von Papieren aller Art u. Handel mit den Fabrikaten. Der Ges. gehört die bei der Gründung für M. 1 920 000 übernomm. Papier- fabrik von Keferstein & Sohn u. eine Strohstofffabrik. Die Cröllwitzer Papierfabrik liegt in der Gemarkung der früheren Gemeinde Oröllwitz (jetzt zur Stadt Halle a. S. gehörig u. hat dort einen Grundbesitz von etwa 67 ha, wovon ungefähr 18 700 qam mit Fabrik- gebäuden u. ca. 4000 am mit Wohnhäusern für Beamte u. Xrb. bebaut sind; etwa 45 ha sind für landwirtschaftl. Betrieb verpachtet. Die Fabrik hat 4 Papiermasch., die 11 bis 12 000 000 kg holzfreie Schreib-, Druck- u. Packpapiere u. den für dieses Ouantum nötigen Strohstoff im eigenen Etablissement erzeugen. Es sind 15 Dampfkessel mit zus. 2000 qm Heizfläche, 3 Dampfmasch. mit einer Gesamtkraft von 1800 PS. nebst elektr. Anlage in Be- trieb; ausserdem besteht noch eine Wasserkraft mit 3 Turbinen von 400 PS. Nutzeffekt; ca. 550 Arb. 1910/1911–1915/16 erfuhren die Anlagekonten Zugänge von M. 224 934 bezw. 673 922, ca. 40 000, ca. 300 000, ca. 320000, 167 584; 1917/18 M. 205 000. Fakturier. 1908/09 bis 1915/16 M. 2 790 358, 2 944 625, 3 379 007, 3 382 074, 3 426 250, 3 425 541, 2 425 721, 4 079 047. Durch den Kriegszustand wurde das Unternehmen 1914/15 erheblich geschädigt; es konnten nur die Abschreib. verdient werden. Die Div. von 7 % wurde aus dem Vortrag von 1914 gezahlt. 1915/16–1918/19 M. 494 068, 749 284, 553 392, 174 196 Reingewinne erzielt. Kapital: M. 4 200 000 in 4500 Aktien (Nr. 1–4500) à M. 300 u. 2375 Aktien (Nr. 4501 bis 6875) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 1 800 000, Abstempel. des Nominalbetrages der Aktien von M. 600 auf M. 300 ab 15./2. 1880 lt. G.-V. v. 7./12. 1878 behufs Tilg. der Unterbilanz aus 1877/78 von M. 326 981, dann Erhöh. um M. 450 000 (also auf M. 1 350 000) lt. G.-V. Vv. 23./1 1. 1882. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 19./12. 1911 um M. 150 000 (auf M. 1 500 000) in 125 Aktien à M. 1200, div.-ber. für 1911/12 zur Hälfte, übernommen von einem Konsort. zu 142 %, angeboten den alten Aktionären zu 155 %. Bei neuen Em. haben gemäss 5 4 des Statuts die ersten Zeichner, soweit sie noch Aktionäre sind, u. die jeweiligen Aktionäre Bezugsrechte je zur Hälfte zum Em.-Kurse. Die a. o. G.-V. v. 10./3. 1920 beschloss zur Ver- stärk. der Betriebsmittel die weitere Erhöh. des A.-K. um M. 1 500 000 auf M. 3 000 000 durch Ausgabe von 1250 ab 1./1. 1920 div.-ber. Aktien à M. 1200. Die neuen Aktien wurden von einem Konsortium zu 110 % mit der Verpflicht. übernommen, 625 Stück gemäss obiger Bestimmung den ersten Zeichnern zu 110 % im Verh. von M. 7200 alten zu M. 6000 neuen Aktien, die anderen 625 Stück den jetzigen Aktionären zu 115 % im Verh. von M. 2400 alten zu M. 1200 neuen Aktien anzubieten (geschehen). Erneut erhöht lt. G.-V. V. 14./1. 1920 um M. 1 200 000 in 1000 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1 7. 1920, übern. von einem Bankenkonsort. von diesem angeb. M. 600 000 den ersten Aktienzeichnern zu M. 1344, die restl. M. 600 000 angeb. den bisher. Aktionären zu ebenfalls M. 1344. Hypothekar-Anleihen: I. M. 600 000 in 4 % Schuldverschreib., 400 Stücke à M. 1000 und 400 Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1893 durch jährl. Ausl. im Dez. auf 1./7. Sicherheit: Erststellige Hypoth. auf den Anlagen der Ges., jetzt zu gunsten des Bankhauses H. F. Lehmann in Halle a. S. Am 30./6. 1920 noch in Umlauf M. 402 000. Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1901–1919: 99.50, 99.60, 100.50, 101.25, 101.25, 99.50, 97, 98, 98.50, –, 97, 95.50, 92, 94*, –, 90, –, 93*, 93 %. Notiert in Leipzig, Dresden u. Halle a. S. II. M. 600 000 in 4½ % Teilschuldverschreib., rückzahlbar zu 103 %, wurde lt. G.-V. V. 19./12. 1911 begeben. Noch in Umlauf Ende Juni 1920: M. 540 000. Tilg. ab 1917–1956. Sicherheit: Hyp. zur II. Stelle. Anleihe: M. 1 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. von 1921. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im Okt. Stimmrecht: Je M. 100 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F. (ist erfüllt). dann event. Sonderrügkl., hierauf vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1920: Aktiva: Acker 184 697, Gebäude 910 000, Masch. 970 000, Wasserkraft u. Wasserbauten 220 000, Fabrikutens. 15 000, Ofenanl. 15 000, Wasserkläranlage 4000, Bahnanlage 1, elektr. Beleuchtung 1, Feuerwehr.-Einricht. 1, Pferde u. Wagen 1, Effekten 21 422, Kasse 33 315, Aussenstände 4 194 867, Inventur-Bestände 3 118 710. –— Passiva: A.-K. 3 000 000, 4 % Oblig. A 402 000, 4½ % do. B 540 000, do. Amort.-Kto A 6000, do. B 16 000, do. Zs. A 7197, do. B 7951, nicht erhob. Div. 3300, R.-F. 401 718, Delkr.- u. Dispos.-F. 377 582 (Rückl. 35 000), Ern.-F. 316 860 (Rückl. 35 000), Rückl. für Übergangs- wirtschaft 120 000, Rückstell. f. Diskont, Unfallversich. u. Steuern 57 500, Kredit. 4 064 150, Div. 337 500, Vortrag 29 258. Sa. M. 9 687 017. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Steuern usw. 899 887, Zs. 108 104, Ab- schreib. 190 400, Gewinn 436 758. – Kredit: Vortrag 24 196, Fabrikat.-Überschuss 1 589 485, Ackerpacht 5700, Mieten 15 768. Sa. M. 1 635 150. Kurs Ende 1901–1920: In Berlin: 190.50, 201.50, 230.75, 229.25, 250, 241, 211, 209, 217, 220, 208, 161, 174, 185*, –, 184, – 180, 280, 419 %. – In Leipzig: –, –, 234, 229, –, –, 210, –, –, –, –, 160, 172, 187*, –, 184, –, 180*, 260, – %. Auch notiert in Dresden, Halle a. S. Dividenden 1901/02–1919/20: 15, 12, 12, 15, 14, 14, 13, 12, 12, 12, 9, 10, 6, 7, 12, 16, 25, 10, 15 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Gust. Schacht; Stellv. Friedr. Reich. Prokurist: Franz Tilly, Hugo Malpricht.