Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1041 Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. Hch. Lehmann, Halle a. S.; Komm.-Rat Alfred Bergmann, Berlin; Stellv. Justizrat Alb. Herzfeld, Fabrikbes. Paul Rabe, Halle a. S.; Bankier Carl Joerger, Berlin. 3 Zahlstellen: Für Div.: Halle a. S.: Ges.-Kasse; H. F. Lehmann; Berlin: Delbrück Schickler $ Co., Gebr. Schickler; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt, Abt. Becker & Co., Hainstr. 2. mit Direktion in Altkloster bei Buxtehude, sowie Zweigniederlassungen in Wertheim b. Hameln, Niederkaufungen b. Cassel u. Cellulosefabrik Fulda. Gegründet: 20./7. 1865. Zweck: Herstellung von Papier und dazu gehörigen Halbfabrikaten, ferner Herstellung von Strohstoff und aller sich daraus ergebender Fertigfabrikate sowie aller damit zusammen- hängender Papier- und sonstiger Geschäfte; Fabriken in Wertheim bei Hameln a. W. und Altkloster b. Buxtehude, letztere 1622 erbaut. 1899/1900 wurde zwecks Verminderung des Kohlenverbrauchs die Wasserkraft in Wertheim umgebaut, sowie eine vorteilhaftere Ver- teilung der Wasserkräfte in Altkloster ausgeführt; 1902/03 Verbesserung der techn. Anlagen. Die neuerdings für die Verbesserung der Fabriken notwendigen Neubauten in Altkloster u. Wertheim wurden 1906 in Angriff genommen u 1906/07 vollendet. Die Aufwend. hierfür betrugen 1906/07 ca. M. 385 000, 1907/08 M. 485 725; dann 1908/09–1917/18 weitere Zugänge für Masch. etc. M. 141 587, 159 701, 135 742, 134 220, 88 624, 154 665, 9217, 26 832, 168 584. Die Ges. besass alle M. 600 000 Aktien der Papier- u. Papierstofffabrik Niederkaufungen mit der dazu gehörigen Cellulosefabrik in Fulda, die bis 1903 als eigene A.-G. weitergeführt wurde (A.-K. M. 600 000). Die G.-V. v. 6./3. 1903 beschloss das gesamte Ges.-Vermögen von Niederkaufungen gegen Ein- lieferung u. Vernichtung aller Aktien dieser Firma zu übernehmen. Zur Konsolidierung der eldlichen Verhältnisse der Ges. wurde gleichzeitig Ausgabe unten genannter Prior.-Anleihe von M. 1 800 000 beschlossen. 1916 wurde der Betrieb von Ersatzfutter auf Grund eines Abkommens mit dem Kriegs- ausschuss für Ersatzfutter in der Fabrik Altkloster aufgenommen, um auf diese Weise die dortige ausgedehnte Strohstoffabrik nutzbringend beschäftigen zu können, nachdem die Verwendung von Strohstoff für Papier untersagt war. – Am 17./5. 1917 wurde die Fabrik Altkloster von einem schweren Brandunglück betroffen. Der gesamte Betrieb in Altkloster wurde durch das Feuer stillgelegt. Der Brand äscherte den weitaus grössten Teil der Papierfabrik u. der Futterfabrik ein, während die Strohstoffabrik unversehrt blieb. Infolge des letzteren Um- standes. war es durch entsprechende provisorische Einrichtungen möglich, nach kurzer Zeit wenigstens Strohstoff für Ersatzfutter wieder herzustellen. Die Versich.-Gesellschaften haben einen Betrag von M. 1 003 827 auf Grund des Sachverständigen-Verfahrens angewiesen. Produktion 1908/09–1918/19: 10513 233, 11 479 031, 12 081 211, 12 425 092, 12 553 865, 12 958 750, 8 025 849, 6 348 706, 7 705 100, 2 502 126, 1 620 860 kg mit M. 3 725 275, 4 037 196, 4 248 374, 4 327 126, 4 378 894, 4 453 948, 2 825 678, 4 569 848, 5 645 824, ?,? Erlös. Cellulose- fabrikation Fulda: 1 935 797, 2 126 463, 2 208 843, 2 261 550, 2 272 429, 2 218 112, 2 059 017, 1 917 331, 1 529 718, 1 294 124, 651 015 kg bei M. 338 280, 350 378, 364 285, 373 731, 394 596, 399 100, 382 163, 2, 2, ?, ? Erlös. 1918/19 Erlös an Futter, Strohstoff, Kraftfutter etc. M. 3 869 657. Kapital: M. 3 000 000 in 4442 Aktien à M. 300, 1050 Aktien à M. 1000, 410 Aktien à M. 1500 u. 1 Aktie à M. 2400, sämtlich gleichberechtigt. Urspr. Tlr. 700 000 in 1400 Aktien à Tlr. 500, wovon Tlr. 650 000 emittiert. Nach der Reorganisation der Ges. im Herbst 1882 (sie war in Konkurs geraten), wurde das A.-K. auf die M. 1 701 000 Prior.- Aktien Lit. A u. M. 780 000 Aktien Lit. B à M. 300 festgesetzt, erhöht lt. G.-V. v. 17./12. 1886 um 331 Aktien Lit. B à M. 1500 (M. 496 500), begeben zu 120 %. Das A.-K. betrug somit bis 1906 M. 2 977 500, u. zwar M. 1 701 000 in 5670 Prior.-Aktien Lit. A à M. 300, M. 780 000 in 2600 Aktien Lit. B à M. 300 und M. 496 500 in 331 Aktien Lit. B à M. 1500. Die Prior.-Aktien Lait. A erhielten 5 % Vorz.-Div., mehr aber überhaupt nicht. Gdemäss den von der in der G.-V. v. 14./10. 1905 eingesetzten Prüfungskommission gemachten Sanierungsvorschlägen 6. oben) beschloss die G.-V. v. 5./3. 1906 das A.-K. um M. 1 446 900 auf M. 1 530 600 herabzu- setzen. Sodann wurde beschlossen, das A.-K. sofort wieder um M. 419 400 auf M. 1 950 000 durch Ausgabe von 278 neuen Aktien à M. 1500 und einer zu M. 2400 zu erhöhen. Die neuen Aktien wurden den Aktionären im Verhältnis von M. 1500 neuen Aktien zu M. 6000 alten zus.gelegten Aktien zu 105 % angeboten. Der Buchgewinn aus der Zus. legung der Aktien von M. 1 419 411 wurde verwandt: Kaufpreis einer zurückgekauften Aktie Lit. B 512, Reorgani- sationskosten bez. 13 799, do. zurückgest. 13 178, Abschreib. a. Grundstücke 11 314, Gebäude 152 049, Masch. 644 429, Fabrik- u. Kontor-Utensil. 47 501, Geschirr 20 513, Bahnlagen 112 111, Brunnen- u. Wasseranlagen etc. 15 314, Abschreib. a. Oblig.-Disagio-Kto 121 784 Verlust auf von Niederkaufungen übernommenen Prozess 36 859, z. Delkr.-Kto 87 216, 2. R.-E. 170 318. Die a. o. G.-V. v. 27./3. 1920 beschloss zwecks Neubaues der abgebrannten Fabrik in Alt. kloster das A.-K. von M. 1 950 000 auf M. 3 000 000 durch Ausgabe von 1050 Aktien àa M 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920 zu erhöhen. Die neuen Aktien wurden von einem Konsort. zu 115 % mit der Verpflicht. übernommen, den Aktionären auf M. 6000 alte M. 3000 neue Aktien zu 125 % anzubieten. = Prior.-Anleihe: M. 1 800 000 in 4½ Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 6./3. 1903 und staatl. Genehm. v. 1./7. 1903, rückzahlb. zu 103 %, 1500 Stücke (Nr. 1–1500) à M. 1000, 600 Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1920/1921. II. 66 Wintersche Papierfabriken in Hamburg =