Druckereien, Buch- und Zeitungs-Verlag, Kunst-Anstalten, Buchhandel ete. 1081 Vereinigte Stralsunder Spielkarten-Fabriken, Akt.-Ges. in Stralsund. Gegründet: 6./10. 1872. Ausser den früheren, für M. 1 110 000 übernomm. Fabriken L. v. d. Osten, L. Heidborn u. F. Wegener in Stralsund, die 1889 umgebaut wurden, besitzt die Ges. seit 1. April 1888 auch das für M. 91 882 erworbene Etabliss. von W. Falkenberg & Co., gleichfalls in Stralsund, seit 1. April 1894 die für M. 231 628 gekaufte Fabrik von Ludwig X Schmidt in Halle a. S. und seit 30. Juni 1897 auch die Altenburger (S.-A.) Spielkartenfabrik von Schneider & Co., die nach Abzug der Kreditoren für M. 365 195.63 erworben wurde. 1902 ing auch die Sutorsche Spielkartenfabrik in Naumburg in Besitz der Stralsunder Ges. über. 1902 Ankauf des bislang ermieteten Grundstückes der Abtlg. Halle a. S. für M. 90 825, 1905 Übpernahme der Masch., Vorräte etc. der zur Auflös. gelangten Spielkartenfabrik von Jul. Booch in Werdau; 1908 Ankauf der Gesamteinrichtung der Spielkartenfabrik der Firma Berliner Luxuspapier- u. Spielkartenfabrik Eduard Büttner & Co. in Liqu. Hand in Hand mit dieser Erwerbung ging die Erweiterung der Fabriken in Stralsund u. Altenburg vor sich. In Stralsund erwarb die Ges. die 3 Nachbarhäuser, Heilgeiststr. 1, 2 u. 3. In Altenburg errichtete sie einen Fabrikneubau von 4 Etagen auf dem ihr gehörigen Grundstück. Die Mittel zu den erwähnten Erwerbungen, Neubauten u. Erweiter. wurden zum Teil dem Bank- guth. entnommen, der Rest wurde durch die Neuordnung der Hypoth. gedeckt. 1911/13 Errichtung eines Neubaues in Stralsund mit ca. M. 130 000 Kostenaufwand. Arbeitsstätten in Halle a. S. u. Altenburg, S.-A. Zweck: Fabrikation von Spielkarten, sowie Betrieb aller zu der Spielkartenfabrikation in Beziehung stehenden Geschäfte. Gesamtumsatz 1907/08–1913/14: M. 2 078 086, 2 228 660, 2 210 334, 2 257 160, 2 438 368, 2 576 733, 2 689 025; später nicht veröffentlicht. Reingewinn 1918/19 u. 1919/20: M. 314 165, 318 598. Kapital: M. 1 400 000 in 1500 Aktien Lit. A (Nr. 1–1500) à Tlr. 200 = M. 600, 2 Aktien Lit. A (Nr. 1916 u. 1917) à M. 1000, 415 Aktien Lit. A (Nr. 1501–1915) à M. 1200. Sämtl. Aktien sind gleichberechtigt. Urspr. M. 900 000 in St.-Aktien à Tlr. 200 = M. 600, wurden 1884–88 M. 882 000 St.-Aktien durch Zuzahlung von 25 % ohne Erhöhung des Nennwertes in 5 % St.-Prior.-Aktien Lit. A umgewandelt u. 1889 noch 200 St.-Prior.-Aktien à M. 1200 teilweise mit Aufgeld begeben. Bis zum 4./12. 1897 gab es dann M. 1 140 000 in 30 St.-Aktien Lit. B, 1470 St.-Prior.-Aktien Lit. A à M. 600 u. 200 solchen à M. 1200. Die G.-V. vom 4./12. 1897 hat die restl. M. 18 000 St.-Aktien Lit. B den St.-Prior.-Aktien Lit. A gleichgestellt, also ein einheitliches A.-K. von M. 1 140 000 geschaffen. Ferner lt. G.-V.-B. vom 4./12. 1897 noch 215 Aktien zu M. 1200 u. 2 zu M. 1000, zus. M. 260 000, div.-ber. ab 1./7. 1897; davon bezogen die ersten Zeichner M. 40 800 zu pari; Rest begeben an Richard Schreib, Berlin zu 105 %; von diesem den Aktionären angeboten zu 110 %. Für die im Jahre 1872 ausgegebenen Aktien à Tlr. 200, welche im Laufe der Zeit sehr schadhaft geworden sindh ist von der staatlichen Behörde die Erlaubnis erteilt, sie in neue Stücke abgabenfrei umzutauschen (bei Rich. Schreib, Berlin, ab 27./1. 1898). Es werden daher den Aktionären für sämtl. alte beschädigte Aktien, welche gegen Quittung bei der Anmelde- stelle verbleiben, neue Exemplare nach geschehener Abstempelung zurückgegeben. Bezugsrechte: Bei Erhöhungen haben die ersten Zeichner Bezugsrechte je zur Hälfte. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Dez. Stimmrecht: Je M. 100 Aktienbesitz = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen etc., hierauf bis zu 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 1500), Über- rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1920: Aktiva: Fabrikanlage 100 000, Wertp. 1 203 118, Wechsel 25 012, Kassa 5433, Bankguth. u. Debit. 2 060 665, Betriebsvorräte 840 465, Bürgsch. 1 500 000. —– Passiva: A.-K. 1 400 000, R.-F. 140 000, Sonder-R.-F. 260 000 (Rückl. 40 000), Rückstell. f. Wohlf.-Einricht. 100 000, do. Ern. u. Reparat. 150 000, rückst. Div. 4729, Verpflicht. 1 901 367, Bürgsch. 1 500 000, Div. 233 333, Ern.-Scheine 9000, Tant. 34 367, Vortrag 1897. Sa. M. 5 734 694. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allgem. Geschäfts-Unk. 3 385 358, Gewinn 318 598. –Kredit: Vortrag 6382, Betriebsüberschuss 3 697 574. Sa. M. 3 703 956. Kurs Ende 1902–1920: 118.50, 118, 127, 129.50, 129.40, 127, 129.60, 138.75, 137.50, 139.75, 136.75, 138, 141.50*, –, 140, –, 190, 256, 480 %. Eingef. in Berlin 16.2. 1886 zu 72.50 %. Dividenden 1901/02–1919/20: 6, 6, 7, 7, 7, 7½, 7½, 7½, 7½, 7½, 8, 8, 8, 8, 10, 12½, 16, 16¾, 16 %. Die Div. für 1917/18 wurde in Kriegsanleihe ausgezahlt. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Carl Schneider, Altenburg S.-A.; Rich. Haehnel, Stralsund. Prokuristen: Herm. Mitzlaff, Otto Piper, Stralsund; Herm. Jordan, Paul Flemming, Altenburg S.-A.; Paul Pankow, Halle a. S. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Bankier Rich. Schreib, Stellv. Bankier Oskar Heimann, Dr. Erich Schreib, Charlotte Wartenberger, Berlin; Rich. Booch, Dresden. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Deutsche Bank, Rich. Schreib.