Frankfurter Gasgesellschaft Akt.-Ges. in Frankfurt a. M 1112 Gaswerke. * an anderen gleichen oder ähnlichen Unternehmungen in jeder Form zu bei eiligen, überhaupt alle Massnahmen zu ergreifen u. Geschäfte zu machen, welche dem Vorstande in Gemein- mit dem Aufsichtsrat zur Erreichung oder Förderung der Zwecke der Ges. angemessen erscheinen. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 300 000, übern. von den Gründern zu 100 %, dazu lt. G.-V. v. 5./11. 1920 M. 1 700 000, begeben zu 100 %. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Direktion: Eugen Dolensky, Rich. Schendel. Prokuristen: Otto Misch, Phil. Koster. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Curt E. Rosenthal, Berlin, Stellv. Gen.-Dir. Paul Goldstein, Privatier Hinek von Ruzicska-Kisnameny, Prof. Dr. Hugo Strache, Dr. Leopold Singer, Dir Kud Lederer, Wien; Dir. Curt Sobernheim, Justizrat Theodor Marba, Bankier Fritz Andreae, Berlin; Reg.- u. Geh. Baurat Ernst Dubislav, B.-Wilmersdorf; Komm.-Rat Ernst Ladenburg, Frankf. a. M.; Bankier Carl Hagen, Berlin. Gegründet: 10./8. 1860; eingetr. 27./2. 1863. Die von der Freien Stadt Frankfurt erteilte Konz. läuft bis 1959. Die G.-V. v. 29./7. 1909 genehmigte den Erwerb der am 31./3. 1909 mit M. 9 038 117.63 bewerteten Frankfurter Zweigniederlass. der Imperial Continental Gas- Association in London mit Wirkung ab 1/4. 1909, wofür M. 3 600 000 neue Aktien zu Pari u. der Rest (M. 5 438 117) in bar gewährt wurden (siehe auch bei Kap.). Zweck: Herstell. von Leuchtgas u. Verwert. der Nebenprodukte (Koks, Teer, Ammoniak) auch Herstell. anderer Leuchtstoffe in Frankf. a. M. u. den benachbarten Orten, Herstell. von Leitungen u. Beleucht.-Apparaten. Konzession. Mit der Stadt Frankfurt ist per 1./4. 1909 ein neuer Vertrag zustande gekommen, wonach der Ges. innerhalb ihres seitherigen Konzessionsgebietes das alleinige Recht der Gaslieferung bis 1959 eingeräumt wird. Die Stadt Frankf. a. M. erhält als Gegenleistung 2 Pfg. für jedes Kubikmeter verkaultes Lichtgas u. Pfg. für jedes Kubikmeter Koch- u. gewerbl. Gas, sowie nicht unerhebl. Vergünstigungen bei der öffentl. Beleuchtung mit Gas, ferner hat die Stadt Frankfurt das Recht, das ganze Gas- geschäft vom Jahre 1929 ab in bestimmten Zwischenräumen für sich zu erwerben. Die Abgabe an die Stadt betrug 1911/12–1916/17: M. 638 478, 614 856, 625 967, 602 082, 636 016, 682 235. Im Jahre 1910/11 erfolgte von der Stadt Frankf. der Erwerb eines Grundstückes im Ost- hafengebiet. Dasselbe hat einen Flächeninhalt von 85 000 am u. ist von der Ges. im Austausch mit dem Grundstück in der Gutleutstr. im vertragsm. festgestellten Wert von M. 1 906 380 unter Zuzahlung von M. 431 120 erworben worden. Diese Zuzahlung geschah am 1./4. 1911 u. trat somit erst im Geschäftsj. 1911/12 in Erscheinung. Die Arbeiten zur Errichtung der neuen Gasfabrik im Osthafengebiet, Schielestrasse. wurden im Okt. 1912 beendet, sodass bereits am 29./12. 1912 der Betrieb des neuen Steinkohlengaswerkes erfolgen konnte. In Anbetracht, dass nach F ertigstellung dieses neuen Werkes das Gutleutstr.-Werk alsbald auf- gegeben werden sollte (geschehen 19./11. 1912), ebenso wie die Gasfabrikation in Obermainstr. (geschehen 28./1. 1913), hat die Ges. per 31./3. 1911 ausser den statutarischen Abschreib. in Höhe von M. 361 360 vorweg einen Abzug für die wertlos gewordenen Fabrikeinricht. u. Anlagen gemacht; auch für 1912/13 –1918/19. wurden M. 700 705, 801 826, 803 120, 881 145, 1.096 022, 1 096 635, 1 021 208 abgeschrieben. Die Mischgasfabrikat. ist jetzt gänzlich ein- gestellt. Die Gesamtabgabe an Steinkohlengas betrug 1915/16 50 965 000 cbm, 1916/17 55 867 000 cbm, 1917/18: 57 656 000 cbm, 1918/19: 59 833 000 ebm, 1919/20: 60 420 000 ebm. —– Die Ges. hat 1920 für etwa M. 10 500 000 die Kuxe der Braunkohlengruben- Gewerkschaft Friedrich in Oberhessen erworben. Die Jahresförderung, die zurzeit etwa 2 400 000 Zentner beträgt, soll auf 4 000 000 gebracht werden. Die Kohlen werden in der Hauptsache durch die Gaswerke selbst Verwendung finden, aber auch für technische Zwecke u für die Versorgung mit Hausbrand. Weiger hat die Ges. 1919/20 die Dux A.-G. Metallwarenfabrik deutscher Gaswerke in Frankf. a. M. ins Leben gerufen. Die Gaskoks- vertriebsabteilung wurde unter der Firma „Frankfurter Kohlen- u. Koks-G. m. b. H.“ von der Frankfurter Gasgesellschaft abgetrennt. Ferner erfolgte die Gründung der Neben- brodukten-Verwertungs-Ges. deutscher Gaswerke m. b. H. in Frankf. a. M.; auch die Pachtung der Bräunkohlengrube „Neue Hoffnung“ in Marienberg im Westerwald. Kapital: M. 23 800 000 in 23 800 Aktien à M. 1000. Die Beschlüsse über Erhöhung des A.-K. u. die aus § 282 Abs. 1 H. G.-B. folgenden Rechte bedürfen einer Mehrheit von ¼6. Urspr. fl. 700 000, erhöht 1866 auf fl. 900 000. die G.-V. v. 27./7. 1891 beschloss weitere Erhöhung auf M. 1 800 000, sowie Umtausch der f. 250 Aktien in solche à M. 1000. Die Kapitalserhöh. v. M. 257 142.86 gelangte ledigl. durch Umtausch alter 250 Guldenaktien gegen neue auf M. 1000 lautende zur Ausführ. Die G.-V. v. 29./7. 1909 beschloss die Erhöh. des A.-K. um M. 11 800 000 falso auf M. 13 600 000) in 11 800 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1909. Hiervon dienten M. 3 600 000 in Aktien zum Erwerb der Frankf. Niederlass. der Imperial Continental Gas-Association zu London (s. oben), der Erlös der weiteren M. 8 200 000 diente zur Tilg. der schweb. Schulden der Frankf. Gas-Ges. u. der Frankf. Zweigniederlass. der engl. Ges. (zus. ca. M. 5 500 000) sowie zur Beschaff. der Mittel für Neubauten (ca. M. 2 700 000). Diese M. 8 200 000 neuen Aktien wurden zu pari zuzügl. Stempel von einem Banken-Konsort. übernommen, welches davon M. 3 000 000 zu 105 % plus Aktien- u. Schlschst. der Stadt Frankf. a. M. u. M. 3 400 000