Gaswerke. 1119 Das Geschäft der Gasanstalt in Libau wurde seit Ausbruch des Krieges in beschränktem Masse weitergeführt. Die Abrechnung für die Zeit v. 1./10. 1913 bis 30./9. 1916 ergab per Saldo einen Betriebsgewinn von 16 430 Rub. 1915/16 hat wegen Verteuer. der Kohle einen erheblichen Betriebsverlust gebracht. 1914/15 hat die Ges. auf das Gaswerk Libau aus dem Ern.-F. M. 520 000 abgeschrieben. Seit 1916/17 hat Libau ohne Verlust gearbeitet; am 1./11. 1917 wurde daselbst ein erhöhter Tarif eingeführt. Kapital: M. 1 800 000 in 1800 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 400 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 18./12. 1891 um M. 600 000 u. lt. G.-V.-B. v. 20./12. 1900 um M. 500 000, übernommen von der Nordd. Bank in Hamburg u. der Kieler Bank zu 122 %, angeboten den Aktionären zu 127 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 15./8. 1918 um M. 300 000 auf M. 1 800 000) in 300 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1918, übernommen von der Kieler Bank zu 100 %, angeboten den bisher. Aktion. 5: 1 v. 6./10. u. 21./10 1918 zu 110%. Hypoth.-Anleihen: I. M. 600 000 in 5 % Partial-Oblig. von 1891, rückzahlbar zu 110 %, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1894–1930 durch jährl. Ausl. im Okt. auf 1./4.; seit 2./10. 1900 verstärkte oder Totalkündigung zulässig. Sicherheit: I. Hypoth. auf den Besitz in Libau im Werte von 36 960 Halbimperialen. Zahlst.: Eig. Kasse; Kiel: Kieler Bank; Hamburg: Nordd. Bank. Am 30./9. 1919 noch in Umlauf von Anleihe I u. II M. 789 000. Kurs in Hamburg Ende 1903–1920: 109.50, 108, 108, 108.50, 107, 107, 109.50, 109, 109.75, 109.30, 109, 109*, –, 99, –, 103*, 105, 102 %. Aufgelegt 14./6. 1895 zu 106 %. II. M. 600 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 20./12. 1900, 600 Stücke (Nr. 1–600) à M. 1000 auf Namen der Kieler Bank oder deren Ordre. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 2./1. 1907 bis längstens 2./1. 1942 durch jährl. Ausl. von 1 % des urspr. Betrages zuzügl. ersp. Zs. am 2./7. (zuerst 1906) auf 2./1., ab 1./7/. 1916 verstärkte Tilg., gänzliche Kündig. auf den nächsten Auszahlungstermin vorbehalten. Sicherheit: Kautions- hypothek in Höhe von M. 650 000 auf die Gasanstalt in Gaarden nebst Gebäuden, Masch. u. Zubehör. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Vorschrift. Zahlst. wie bei Div.- Schein. Kurs in Hamburg Ende 1903–1920: 103, 102, 102, 100, 100, 100, 101.90, 101, 100.50, 99.90, 99.50, 99.90*, –, 97, –, 99*, 98, 100 %. Zugelassen April 1901. Anleihe von 1914 zu 5 %: Am 1./2. 1914 wurde zur Konsolidier. der schwebenden Schuld von einem Konsort. unter Führung der Kieler Bank die bisher freigewährte Bankschuld in Höhe von M. 1 100 000 in eine feste 5 % Anleihe umgewandelt. Diese Baranleihe ist un- kündbar, solange Zs. u. ein jährl. Abtrag von M. 100 000 prompt abgeführt werden. Noch in Umlauf am 30./9. 1919: M. 730 000. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Spät. Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Dotierung weiterer Rücklagen. dann 5 % Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Rest bis 10 % Tant. (mind. aber zus. M. 4000), Über- rest Super-Div. bezw. Vortrag. Bilanz am 30. Sept. 1919: Aktiva: Libau: Grundstück, Gebäude, Fabrikanlagen, Rohrnetz 334 663, Betriebsutensil. u. Magazinbestände 70 243, Rohmat. u. Produkte 126 899, Effekten, Depots u. Hypoth. 48 034, Debit. 58 247, Kassa 8012; Gaarden: Grundstück, Gebäude, Fabrikanlagen, Rohrnetz 2 683 098, Betriebsutensil. u. Magazinbestände 29 192, Effekten, Depots u. Hyp. 114 700, Debit. 148 272, Gasanst. Libau 1 395 578. – Passiva: A.-K. 1 800 000, Oblig. 789 000, Konsortial-Anleihe 730 000, Kredit. 726 918, Zs.-Kto 24 430, nicht erhob. Oblig. 10 000, unerhob. Div. 990, R.-F. 168 000 (Rückl. 10 000), Talonsteuer 6000 (Rückl. 2000), Div. 108 000, Tant. an A.-R. 6000, Vortrag 1504. Sa. M. 4 370 843. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 125 498, Geschäftsunk. u. Steuern 69 112, Ab- schreib. 118 832, Reingewinn 127 504. – Kredit: Vortrag 978, Rohgewinn Gaarden u. Libau 439 969. Sa. M. 440 947. Kurs Ende 1902–1920: 136, 140, 145, 145, 144.50, 139, 146, 140, 146, 146, 160.10, 160.50, 158.25*, –, 140, 155, 110*, 110, 109 %. Notiert in Hamburg. Dividenden 1901/02–1918/19: 7, 8, 8½, 8½, 8½, 8½, 8½, 8½, 8½, 8½ 10, 10, 4, 5, 4, 10, 9, 6 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: J. F. Bartels, R. O. Knopf. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Dr. Carl Petersen, Hamburg; Bank-Dir. E. Hamann, Kiel; Rittergutsbes. Kurt von Kleist, Kamisson. Zahlstellen: Hamburg: Norddeutsche Bank: Kiel: Kieler Bank. Wirtschaftliche Vereinigung deutscher Gaswerke Akt--Ges. in Köln a. Rh., Kamekestr. 39. Gegründet: 10./9. 1904; eingetr. 5./11. 1904. Gründer: 70 Städte bezw. deren Gaswerke u. Gas-Aktien-Gesellschaften. Inzwischen sind der Vereinig. weitere Gaswerke beigetreten. so dass nunmehr 607 Werke zus. sind. Der Geschäftsbetrieb ist 1./1. 1905 aufgenommen. Zweigniederlassung in Berlin. 45 Zweck: Vertrieb von Gaskoks u. anderen Nebenerzeugnissen der beteiligten als auch aussenstehender Gaswerke, sowie etwaiger Ankauf von Ge- u. Verbrauchsgegenst. Koks- versand 1906/07–1918/19: 239 928, 293 972, 306 473, 266 631, 295 809, 401 282, 609 712, 485755, 523 430, 635 882, 656 506, 357 468, 229 317 t = M. 11 517 159 (Umsatz der Kokszentrale Berlin 461 133 t mit M. 25 586 587). Andere Erzeugnisse 1918/19: Teer 193 067 t = M. 10 666 008, Ammoniak 85 129 t = M. 5 392 461, Retortengraphit 85 129 t = M. 155 945, ausgebrauchte