1134 Wasser- und Eiswerke, Kühlhallen etc. Bilanz am 31. März 1920: Aktiva: Kassa 24 096, Effekten 15 102, Masch., Werkzeuge u. Utensil. 1, Fabrikeinricht. 1, elektr. Betriebsanl. 1, Gas- u. Wasserleit.-Anlage 1, transitor. Konto: Vorausbez. Miete 12 761, Debit. 762 108, Inventur 743 794. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 71 826 (Rückl. 40 288), Delkr.-Kto 21 628 (Rückl. 10 000), Kredit. 391 611, Div. 60 000, Tant. 12 800. Sa. M. 1 557 866. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 347 985, Abschreib. 215 798, Gewinn 123 087. Sa. M. 686 871. – Kredit: Fabrikat.-Kto M. 686 871. Dividenden: 1901/02–1906/07: 0 %; 1907/08 (Okt.-März): 0 %; 1908/09–1919/20: 0, 0, 0, 0, 5, 0,0, 0, 0, 4, 6, 6 % Direktion: Ing. Friedr. Wolff. Prokuristen: Gust. Raap, Arth. Jäkel. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Geh. Komm.-Rat Georges Schleber, Greiz; Stellv. Komm.-Rat P. Schleber, Reichenbach i. V.; Rechtsanw. Gottf. Schreiterer, Leipzig. Zahlstelle: Berlin: Commerz- u. Privatbank A.-G. –―= Wasser- und Eiswerke, Kühlhallen ete. Charlottenburger Wasser- u. Industriewerke A.-G. zu Berlin. Verwaltung in Schöneberg, Bayrischer Platz 9. Gegründet: 21./8. 1878; eingetr. 27./8. 1878. Firma bis 15./1. 1920 Charlottenburger Wasserwerke. Die Kommunalisierung der Wasserwerke wird seitens der Gemeinden angestrebt. Durch Schiedsspruch vom 13./12. 1919 ist der Ges. die Erhöh. des Wasserpreises je nach den Unkostensteigerungen vom 1./4. 1920 ab gestattet. Durch die behördlichen Ein- schränkungen ist eine Verringerung des Wasserverbrauchs eingetreten, die auch durch die Belieferung ausgedehnter Siedelungen nicht ausgeglichen werden kann. Zweck: Erwerb und Betrieb von Wasserwerken. Seit 1920 auch Bau von Wasser- werken, Kühlwasserleitungen, ferner Betrieb von u. Beteilig. an anderen Unternehmungen u. Anlagen, die dem Hauptzweck verwandt sind. Die Ges. übernahm das Charlotten- burger Wasserwerk am Teufelssee, u. zwar das auf fiskalischem, bis 1./10. 1931 bewilligten Terrain erbaute Wasserwerk mit Zubehör für M. 772 180, die übrigen Grundstücke für M. 128 000. Später wurde noch ein zweites Wasserwerk auf eigenem Grund und Boden am Wannsee in Beelitzhof (mit 91 Brunnen) errichtet. Die G.-V. vom 31./1. 1895 ermächtigte die Verw., den Wasserwerken der Stadt Charlottenhurg diejenige Rechtsgestalt zu geben, welche in Bezug auf die der Stadt zustehenden Übernahmerechte zweckmässig erschien, und die Geschäftsführung einer zu bildenden besonderen Ges. zu übernehmen. Die Kon- stituierung dieser Ges. mit Wirkung ab 1./10. 1894 erfolgte am 12./2. 1895 unter der Firma Charlottenburger Wasserwerke, G. m. b. H., mit einem Kapital von M. 13 004 500, welche von der A.-G. Charlottenburger Wasserwerke übernommen wurden, wobei diese Ges. M. 12 000 000 Einlage machte, und zwar M. 1 011 691 bar, M. 10 781 in Grundstücken, den Rest in Bauten, Anlagen, Materialien, Vorräten und Rechten. Die Stadtgemeinde Charlottenburg hat dann die sämtlichen Anteilscheine der Char- lottenburger Wasserwerke G. m. b. H. erworben und ist hierdurch am 1./10. 1906 in den Besitz derjenigen Anlagen gelangt, welche das Stadtgebiet Charlottenburg mit Wasser versorgen; ausserdem sind der Stadtgemeinde Grundstücke in erheblichem Umfang. welche der Förderstation Jungfernheide u. dem Verwaltungsgrundstück unmittelbar benachbart waren. ohne Entgelt überlassen worden. Im freien Kauf hat die Stadtgemeinde ausserdem auf Spandauer Gemeindegebiet belegene Grundstücke von der Ges. erworben. Die Stadt Char- lottenburg zahlte für die Anteile der Charlottenburger Wasserwerke G. m. b. H. M. 14 900 000, sowie für die oben erwähnten Grundstücke M. 1 635 080. Gemäss Vereinbarung erfolgte die Auszahlung des Kaufpreises für die Grundstücke am 2./1. 1907, die Auszahlung des Kaufpreises der Anteilscheine am 2./4. 1907. Der Erlös aus dem Verkauf der Char- lottenburger Wasserwerke nebst Grundstücken, M. 16 535 080 abzügl. M. 528 980 Unkosten M. 16 006 099, fand lt. G.-V. v. 15./11. 1906 folgende Verwendung: M. 5 000 000 neue Aktien werden den alten Aktionären gratis überlassen (s. b. Kap.). Aus dem erzielten Überschuss wurde ferner bestritten: die vertragsmässige Tant. des Vorst., M. 150 000 zur Deckung der Kosten und Stempel für die Neuemission, M. 500 000 zum R.-F., damit dieser auch nach der Kap.-Erhöh. 10 % des A.-K. beträgt, M. 150 000 zur Bildung eines Pens.-F., M. 895 000 als aussergewöhnliche Steuerreserve für die nächsten drei Jahre, M. 375 000 als Tant. des A.-R. aus dem Erlös. M. 4 500 000 kamen als 30 % ausserord. Div. für 1905/06 zur Ausschüttung. Die A.-G. hat Wasserlieferungsverträge mit folg. Gemeinden geschlossen: Schöneberg Vertragsdauer bis 1./1. 1920, Friedenau bis 1930, Wilmersdorf bis 1941, Gross-Lichterfelde bis 1939, Steglitz bis 1924, Tempelhof bis 1997, Zehlendorf bis 1950, Wannsee-Stolpe bis 1950, Marien- dorf bis 1945, Neukölln bis 1997, Kgl. Forst Grunewald bis 2000, Lankwitz bis 1939, Nowawes bis 1950, Teltow bis 1949, Johannisthal bis 1950, Marienfelde bis 1951, Gutsbezirk Dahlem