1146 Hotels und Restaurants. des Bierrestaurants „Zum Heidelbergeré, des Café Central, des Wintergartens u. der zu- gehörigen Läden. Jährl. Pacht für das Hotel inkl. Wintergarten und für die Läden vom 1./4. bis 31./3. 1908 M. 925 000, vom 1./4. 1908–31./3. 1912 M. 960 000, v. 1./4. 1912–31./3. 1915 M. 985 000, v. 1./4. 1915–31./3. 1916 M. 235 000, v. 1./4. 1916–31./3. 1917 M. 400 000, dagegen v. 1./4. 1917–31./3. 1935 M. 1 186 429. Die hypothekar. sichergestellte Pachtkaution der Pächterin beträgt M. 6 000 000. Eine im März 1900 stattgefundene gerichtl. Taxierung des Hotelgrundstücks hat ergeben, dass das Gebäude bedeutend zu hoch zu Buche stand, sodass sich 1900 eine Abschreib. von M. 1 524 970 nötig machte. In der Taxe wurde der Grund u. Boden, auf dem das Hotel steht, höher taxiert als es als Aktivum zu Buche steht, ohne dass jedoch der Wert in den Büchern der Ges. über den Erwerbungswert hinaus erhöht werden kann. Wintergarten u. Hotel sind in den Jahren 1900–1902 mit erhebliche n Kostenaufwand zu Lasten der Ges. erneuert u. umgebaut; die ferneren Renovationslasten hatte aber die Pächterin zu tragen. 1908 u. 1909 wurden M. 300 000 bezw. 600 000 abgeschrieben. Die Unterbilanz verminderte sich 1908 von M. 1 622 164 auf M. 1 255 754, 1909 auf M. 1 154 411, 1910 auf M. 558 740, welcher Betrag 1911 ganz getilgt werden konnte, ausserdem noch M. 49 799 Reingewinn erzielt. Die späteren Reingewinne wurden meistens vorgetragen. Kapital: M. 1 584 000 in Aktien à M. 1000, welche als Vorz.-Aktien Lit. A bezeichnet sind, nach verschiedenen Wandlungen: urspr. A.-K. M. 5 400 000. Aktien nicht notiert. Hypothek: M. 7 500 000, nachdem im Jahre 1908 M. 1 750 000 neu aufgenommen. Amort. bis Ende 1919 M. 302 777. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1919: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 7 770 000, Kassa 43, Effekten 2 275 000, Hypoth.-Amort.-Kto 302 777, Bankguth. u. Debit. 661 990. – Passiva: A.-K. 1 584 000., Hyph. 7 500 000, Spez.-R.-F. 158 400, Tant. 2000, Kredit. 7910, Gewinn 1757 500. Sa. M. 11 009 810. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Hypoth.-Zs. 298 988, Unk. u. Abgaben 337 824, Ge- winn 1757 500. – Kredit: Vortrag 1 098 580, Zs. 96 197, Hausverwalt. 1 199 535. Sa. M. 2 394312. Dividenden: 1886–1915: 0 %; 1916: M. 2 674 209 (Gewinn einschl. M. 2 343 942 Vortrag); 1917–1919: M. 3 403 485, 1 098 580, 1 757 500 (Gewinn einschl. Vortrag) Direktion: Rechtsanwalt Heinr. Kassel. Aufsichtsrat: Heinr. Kassel, Sanitätsrat Dr. Paul Mannheim, Rechtsanw. Dr. Leonh. Salamonsky, Berlin. Zahlstelle: Berlin: Koppel & Co., Bankgeschäft. Esplanade-Hotel-Aktiengesellschaft in Berlin W. 9, Bellevuestrasse 16/18a. (Firma bis 31./7. 1918: Deutsche Hotel-Akt.-Ges.) Gegründet: 14./1. 1907; eingetr. 20./2. 1907. Sitz der Ges. bis 1911 in Hamburg. Gründer siehe dieses Handb. 1913/14. Zweck: Errichtung u. Betrieb eines oder mehrerer Hotels, sowie der damit verbundenen Cafes u. sonstiger Veranstaltungen, sowie Erwerb, Pachtung, Bebauung u. Verwertung von Grundstücken für die vorbezeichneten Zwecke, sowie der Abschluss aller mit dem Gegen- stand des Unternehmens in irgend einer Verbindung stehenden Geschäfte. Die Ges. baute in Hamburg an der Ecke Stephansplatz das erstklassige Hotel Esplanade, das am 4./4. 1908 eröffnet wurde (im Sept. 1915 verkauft, siehe unten). Auch errichtete die Ges. in Berlin auf dem für M. 5 040 000 erworbenen Grundstück Bellevuestr. 17, 18, u. 18a ein Hotel ersten Ranges, das ebenfalls den Namen „Hotel Esplanade-“ trägt; dasselbe wurde am 2./12. 1908 eröffnet. Um dem Mangel an Logierzimmern im Berliner Hotel zu beseitigen, hat die Ges. mit dem Eigentümer des benachbarten ca. 5000 qm grossen Grundstückes Bellevuestr. 16 einen zehn- jährigen Mietsvertrag mit Vorkaufsrecht dahin abgeschlossen, nach welchem sich der Eigentümer verpflichtet, einen Erweiterungsbau des Hotels nach den Plänen der Ges. vorzunehmen. Durch diesen Erweiterungsbau, der im Frühjahr 1913 in Betrieb kam, gewann die Ges. 110 Zimmer, ausserdem einen grossen Festsaal mit Nebenräumen, Wintergarten, grössere Kellereien u. 3 Läden. Dieses Grundstück wurde 1918 erworben. Näheres über den Ver- lauf der Geschäftsjahre 1908–1911 siehe dieses Handb. Jahrg. 1913/14. Beteil. an der Wein- grosshandlung „Esplanade“ G. m. b. H. mit M. 100 000. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 200 000 in St.-Aktien, begeben zu 105 %: die a. o. G.-V. v. 30./3. 1907 beschloss Erhöh. um M. 2 800 000 zu 103 %, auch hatten die Aktionäre den Aktienstempel von 2 % zu tragen. A.-K. somit auf M. 5 000 000 gebracht. Um den Zeitpunkt der Rentabilität der Ges. nicht hinauszuschieben u. andererseits auch, um neue Mittel für die Ausstattung des Erweiterungsbaues zu beschaffen, lag es im Interesse des Unternehmens, die Unterbilanz aus 1910 in Höhe von M. 435 595 u. das Organ.-Kto in Höhe von M. 250 000 durch eine bare Zuzahl. auf die Aktien mit 25 % zu tilgen. Durch die aus der Zuzahl. zufliessenden Beiträge wurde die Ges. in den Stand gesetzt, die im Neubau (siehe oben) gewonnenen Räumlichkeiten auszustatten, die Wein- grosshandlung den Bedürfnissen entsprechend grösser zu organisieren u. einen angemessenen R.-F. zu schaffon. Diese Zuzahl. von 25 % = M. 250 auf jede Aktie à M. 1000 wurde in der G.-V. v. 15./7. 1911 beschlossen, mit der Massgabe, dass diejenigen Aktien, auf welche die 7