Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. 1173 Direktion: Moritz Wagner, Mannheim; Paul Zander, Bammenthal. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Benno Weil, Ludwig Zimmern, Moritz Steiner, Rechts- awalt Anton Lindesk. Oskar Airsch, Gen-Dir Rerm. Hecht, Mannbef; Tudw, Cugbes- heim, Worms. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Mannheim: Süddeutsche Disconto-Ges. Magdeburger Mühlenwerke A.-G. in Magdeburg. = Gegründet: 30./7. bezw. 8./10. 1896 mit Wirkung ab 1./10. 1895. Gründer siehe Jahrg. 1900/01. Übernahmepreis der Firma Ebering & Heinrich u. F. A. Voigt M. 1 107 000. Firma bis 1920 mit Zusatz Nudel- u. Couleur-Fabrik. Zweck: Betrieb der zu Magdeburg- Neustadt gelegenen Mühlenwerke, N Coleurfabrik. Der Grundbesitz besteht aus: a) Fabrikgun fetäck in 10 einer Grösse. von 49, 78 a, von dem ungefähr die Hälfte für Fabrikzwecke bebaut ist b) Baugelände in Magdeburg-N. in einer Grösse von 67½ a mit einer Strassenfluchtlinie von 320 m; c) Fabrikgrundstück Magdeburg-N. mit 82,33 a mit dem neuen Fabrik- und dem Verwaltungsgebäude. Zu diesem Grundbesitz tritt die zugekaufte Hafenmühle Magdeburg- Neustadt mit 65,82 a. Auf diesem Grundstück befinden sich die Mühlen- und Lagergebäude sowie Stallungen, OÖObermüllerwohnung und ein besonderes Wohnhaus. Die Ges. besase bisher 2 Mühlenanlagen, nämlich die ursprüngliche sogenannte alte und die im J. 1911 erbaute neue Mühle. Die alte Mühle wurde nach der Erbauung der neuen Fabrikanlage zu einer Hartgriessmühle umgebaut, welche eine Leistungsfähigkeit von 35 t in 24 Stunden hat. Dieser Betrieb, welchem noch eine Couleur- und Nudel-Fabrik angegliedert ist, wird durch Dampf betrieben und arbeitet mit einer 180 PS. Dampfmaschine. Die neue Mühle mit einer Leistungsfähigkeit von 120 t Weizen und Roggen in 24 Stunden wird von einer 900 PS. Gleichstrom-Heissdampf-Maschine betrieben. Ausser der Getreidemühle ist auf diesem Grundstück noch eine besondere Einrichtung für die Herstellung von Kartoffel- walzmehl mit einer Leistungsfähigkeit von ca. 15 t in 24 Stunden eingebaut. Ferner ist eine Anlage zur Trocknung von feuchtem Getreide vorhanden. Die ganze Mühle ist mit einer Sprinkleranlage versehen. Zum Antrieb der Silo, Kohlenbunker, Mischereien und Walzmehlmühle wird selbsterzeugte Elektrizität benutzt. Es werden etwa 90 Personen beschäftigt. Die Ges. litt 1911/12–1913/14 unter der Schwierigkeit der Getreideversorgung. 1914/15–1917/18 genügende Beschäftigung, u. zwar nur für die Reichsgetreidestelle u. andere Kriegsgesellschaften. Im Geschäftsj. 1918/19 hat der Brand der alten Mühle, in welcher auch die Nudel- und Couleurfabrikation betrieben wurde, stattgefunden. Die zum grossen Teil niedergebrannte Mühle ist verkauft, die Mehl- und Griesserzeugung ist in die neuen Mühlen der Ges. konzentriert worden und hat die Ges. auf die Herstellung von Nudel und Couleur verzichtet. Kapital: M. 4 100 000 in 4100 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht zum Bau einer zweiten Getreidemühle 1910 um M. 600 000, div.-ber. für 1910/11 zur Hälfte, begeben an ein Konsort. (von der Heydt & Co. etc.) zu 130 %, angeboten den alten Aktionären 2:1 zu 135 % abz. 4 % Stück-Zs. bis 31./3. 1911. Agio mit M. 133 028 in R.-F. Nochmals erhöht zum Erwerb der Magdeburger Hefenmühle lt. G.-V. v. 15./12. 1917 um M. 900 000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1917, übernommen von einer Gruppe (Zahlst.) zu 125 %, angeboten den alten Aktionären 3:1 zu 130 %. Die G.-V. v. 30./1. 1920 beschloss Kap.-Erhöh. um M. 1 400 000 mit Div. f. 1919/20 zur Hälfte, angeboten den alten Aktionären zu 115 %. Hypotheken: I. M. 100 000 zu 4 %, rückzahlbar nach 3 monat. Kündig. — II. M. 133 000 durch Zukauf der Hafermühle. – III. M. 19 500 zu 4½ %. (Stand Ende Sept. 1918.) Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Das I. Geschäftsj. lief v. 1./10. 1895 bis 30./9. 1897. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., sodann bis 4 % Div., vom Übrigen 7 % Tant. an A.-R. Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1920: Aktiva: Grund u. Boden 245 000, Gebäude 591 000, Masch. 185 000, elektr. Licht- u. Kraft-Anlage 1, Anschlussgleis 1, Geschirr u. Automobil 1, Säcke 1, Kontorutensil. 1, Feuerlöschanlage 1, Debit. 5 062 231, Effekten 1 668 269, Kassa 41 296, Hypoth.- Forder. 69 500. – Passiva: A.-K. 4 100 000, R.-F. 590 000, Hypoth. 133 000, Kontokorrent 2148 477, unerhob. Div. 14 745, Talonsteuer 18 000, Masch.-Ern.-F. 150 000, Div. 612 000, Tant. an A.-R. 39 352, Vortrag 56 728. Sa. M. 7 862 303. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamt-Unk. 1 259 795, Abschreib. 129 000, Masch.- Ern.-Kto 90 000, Rechnungsabschlusskto 708 080. – Kredit: Vortrag 19 774, Waren-Kto 2 014 073, Zs. 153 028. Sa. M. 2 186 876. „ Kurs Ende 1904–1920: 106, 104.50, 117.50, 119, 113.50, 126.25, 152, 132.80 98, 90.80, 81.30*, –, 120, 132, 121*, 181, 300.50 % (junge 292 %). Eingef. 27./5. 1898 zu 125 % erster Kurs 27./5. 1898: 125 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1901/02–1919/20: 6, 6, 6, 6, 8, 8, 8, 10, 11, 8, 2, 3½, 4, 6, 10, 10, 10, 10, 18 %. Ausserdem wurde für 1918/19 ein Bonus von 5 % gewährt. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: R. Berninger, Dr. Arthur Ebering, Carl Dose. Prokuristen: A. Rother, B. Weinzierl. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Wilh. Zuckschwerdt, Magdeburg; Stellv. Otto Spaethe sen., Gera; Willy Heinrich, Magdeburg; Bankier Ernst Böddinghaus, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Delbrück, Schickler & Co.; Magdeburg: Zuckschwerdt & Beuchel.