1180 Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. Wurzener Kunstmühlenwerke und Biscuitfabriken vorm. F. Krietsch in Wurzen. Gegründet: 24./6. 1886; eingetr. 29./7. 1886. Die Ges. erwarb von der Firma F. Krietsch das derselben gehörige Etablissement inkl. des Inventars, der Bestände an Weizen, Roggen etc. für M. 3 699 953. 1902 Ankauf der der Dampfmühlen-A.-G. vorm. G. Schönert in Wurzen gehörigen Mühlenwerke. Kaufpreis für alle der genannten Firma gehörigen Grundstücke, Baulichkeiten und Maschinen M. 600 000, beglichen durch Übernahme von M. 350 000 Hypoth. auf die ge- kauften Objekte sowie Überlassung von M. 250 000 St.-Aktien à M. 1000. Die restl. 30 neuen St.-Aktien dienten zum Ankaufe des Inventars der Schönertmühle an Säcken, Mobilien und Gebrauchsgegenständen aller Art. Zweck: Betrieb der von der Ges. erworbenen Etablissements, und zwar Müllerei und Biskuitfabrik bezw. Bäckerei. Die Schönertmühle ist 1902 zur Roggenmühle umgebaut und als solche seit Dez. 1902 in Betrieb. Die urspr. Roggenmühle der Stadtmühle ist durch den Umbau ganz für die Weizenmüllerei frei geworden. Die Wasserkräfte der Ges. betragen rd. 350 PS. – Verkauft 1903 die Dehnitzmühle für M. 50 000. Die Ges. beschäftigt in ihren Betrieben (Roggen- u. Weizenmüllerei, Graupenfabrikation, Erbsen- u. Hirseschälerei, Biscuit- fabrik und Honigkuchenbäckerei usw.) etwa 650 Arb. Tägliche Gesamtleistung der gesell- schaftl. Mühlen 280–300 To. 1908/09–1919/20 erforderten Neuanlagen u. Anschaff. zus. M. 57 176, 52 743, 87 706, 55 360, 347 861, 51 065, 62 135, rd. 110 000, 256 314, 903 360, rd. 657 000, 85 212. Ausserdem wurden für Repar. u. Unterhalt. der Anlagen 1908/09–1917/18 M. 127 886, 116 784, 100 077, 84 477, 98 386, 81 756, 82 651, 116 377, 248 999, 203 842 aus dem Betriebsgewinn gedeckt. 1912 Bau eines neuen Getreidesilos für eine Fassung von 600 D.-W. Roggen. Das Stadtmühlenwerk wurde am 3./10. 1917 durch Grossfeuer vollständig zerstört, der Aufbau ist sofort in Angriff genommen und dürfte Anfang 1921 beendet werden. Bis dahin soll auch der Bau der neuen Keksfabrik beendet sein. Kapital: M. 9 000 000 in 9000 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 250 000, auf Beschluss der G.-V. v. 14./3. 1896 hat die Ges. M. 350 000 St.-Aktien à 53 % und M. 100 000 Prior.-St.- Aktien à 55 % zwecks Amort. zurückgekauft und das A.-K. somit von M. 2 250 000 (= M. 1 250 000 in Prior.-St.-Aktien und M. 1 000 000 in St.-Aktien) auf M. 1 800 000 reduziert. Der erzielte Buchgewinn von M. 178 815 wurde mit M. 173 926 zur Tilg. der Unterbilanz per 30./4. 1896 in Höhe von M. 173 926 und mit M. 4888 zur Dotierung des R.-F. verwendet. Zum Ankauf der der Dampfmühlen-A.-G. vorm. G. Schönert in Wurzen gehörigen Mühlenwerke (s. oben) beschloss die G.-V. v. 15./5. 1902 Erhöhung des A.-K. um M. 280 000 (auf M. 2 080 000) in 280 neuen, ab 1./5. 1902 div.-ber. St.-Aktien à M. 1000. Die Aktien wurden der Wurzener Dampfmühlen-A.-G. zum Nennwerte überlassen. Die G.-V. v. 25./7. 1918 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 2 420 000 (auf M. 4 500 000) in 2420 gleichber. Aktien zu M. 1000 mit Div.- Ber. ab 1./11. 1918. Gleichzeitig wurde beschlossen, das A.-K. durch Aufgabe der Vorz. Rechte seitens der Inhaber der Prior.-St.-Aktien zu vereinheitlichen. Die neuen Aktien sind von der Allg. Deutschen Creditanstalt in Leipzig etc. übernommen u. zwar M. 1 150 000 zu 120 %, M. 930 000 zu 125 % u. M. 340 000 zu 135 %. Den Inhabern der bisherigen Prior.- St.-Aktien wurden die neuen Aktien zu 125 % und den Inhabern der bisherigen St.-Aktien zu 130 % v. 9.–24./10. 1918 angeboten. Auf jede alte Aktie entfiel eine neue Aktie. Ein- gezahlt mit 25 % u. das Aufgeld bei der Anmeldung, mit weiteren 50 % am 1./11. 1918 u. mit restl. 25 % am 1./2. 1919. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 15./12. 1920 um M. 4 500 000 mit Div.-Ber. ab 1./11. 1920, übernommen von der Allg. Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig, angeboten den alten Aktionären zu 130 %. Hypotheken: M. 200 000 auf 3 Villen-Grundstücke. Hypoth.-Anleihe: M. 4 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1919, rückzahlbar zu 103 %, begeben an die Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Zs. 1./4. u. 1./10. Die Zulassung zur Notiz an der Leipziger Börse wird beantragt werden. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Spät. Aug. Stimmrecht: 1 Aktie=1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., 4 % Div. vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 3000 pro Mitglied). Überrest ist Super- Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. April 1920: Aktiva: Grundst. 1 763 000, Masch. 456 001, Mobil. 100 000, gleislose elektrische Güterbahn 17 000, Neuanlage 8 402 260, Säcke 25 481, Waren 43 864, Betriebsmaterial 200 000, Debit. 593 046, Kassa 25 097, Wertp. 707 222. – Passiva: A.-K. 4 500 000, R.-F. 624 458, Spez.-R.-F. 75 000 (Rückl. 15 000), Hypoth. 200 000, Hypoth.-Anl.-Kte 4 000 000, do. Zs.-Kto 15 000, Kredit. 1 863 778, Delkr.-Kto 46 392, Beamten-Ruhegehalts-Kto 211 724, unerhob. Div. 1960, Rückst. A. 75 920, do B. 100 000, Arb.-Unterstütz.-F. 80 000, Kriegssteuer-Res. 6377, Div. 360 000, Tant. an A.-R. 20 000, Ern.-Scheinsteuer 9000, Vortrag 143 364. Sa. M. 12 332 975. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 1 124 495, Zs. 31 194, Abschreib. 99 524, Kursverlust auf Wertp. 624, Reingewinn 547 364. – Kredit: Vortrag 145 694, Gewinn auf Waren 1 626 356, Ökonomie u. Pachtzins 31 152. Sa. M. 1 803 203. Kurs: Ende 1901–1919: St.-Aktien: 52.50, 53.75, 66.25, 64, 47, 70, 77.75, 102.50, 107, 108.50, 104, 100*, 175, 150, 157, 114*, 141.75 %; St.-Prior.-Aktien: 56