1210 Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. Zuckerfabrik Jüulich Alex. Schoeller & Co., Akt-Ges. in Jülich. Gegründet: 29./10. 1906 mit Wirkung ab 1./7. 1906; eingetr. 1./12. 1906. Die Ges. hat im Dez. 1906 M. 1 200 000, d. h. die sämtl. Anteile der Alexander Schoeller & Co. Ges. m. b. H. in Jülich zu pari erworben, die im J. 1895 mit diesem Kap. gegründet worden war. Zweck: Betrieb der Zuckerfabrikation, Erwerb bestehender Zuckerfabriken, Beteiligung an solchen, Erwerb von Anteilen von solchen u. die Errichtung von Zweigniederlassungen sowie der Handel mit Rohstoffen u. Fabrikaten der Zuckerindustrie. Rübenverarbeit. 1909/10 bis 1 918/19: 564 100, 565 200, 555 700, 800 130, 867 000, 665 000, ?, ?, 252 244, 210 720 Ztr. Umsatz M. 1039 396, 1 026 419, 1 218 879, 1 204 153, 1 223 354, 1 036 077, 645 598, ?, ?, 2. Die Ges. besitzt ein in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Jülich gelegenes Grundeigentum von insges. 63.57 ha, wovon 6.50 ha bebaut sind. Von den übrigen Grundstücken werden als Ackerland 48.95 ha u. als Wiesen 8.12 ha verwertet. Die Fabrik hat eine Minimal-Tagesleist. von 15 000 Ztr., welche aber leicht auf eine wesentlich höhere gebracht werden kann. Rübenlieferungsverträge mit benachbarten Grundbesitzern, auf Grund welcher der Fabrik das notwendige Rohmaterial im wesentlichen zugeführt wird, laufen bis einschl. des J. 1918. Ein geringer Teil der Rüben wird durch die eigene Ökonomie gesichert. Infolge der niedrigen Zuckerpreise schloss das Geschäftsj. 1913/14 mit einem Verlust von M. 40 480 ab, der aus dem R.-F. gedeckt wurde. Wegen besonderer Schwierigkeiten hat die Ges. für die Betriebszeit 1919/20 die Rüben- verarbeitung nicht aufgenommen: die Rüben wurden anderweitig abgetreten. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige a. o. Rücklagen u. Abschreib., vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., 10 Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von zus. M. 5000), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1920: Aktiva: Fabrikgrundstück 45 865, Fabrikanlage 483 262, Eisen- bahnanlage 8255, Vorräte u. Vorausleistungen 537 547, Debit. 77 640, Bankguth. 295 084, Bürgschaften 175 000, Effekten u. Kassa 43 957, Landwirtschaft 225 813. – Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 80 822, Ern.-F. 36 382, unerhob. Div. 60, Erneuerungsscheinrückl. 2400, Kredit. 117 371, Bürgschaften 175 000, Gewinn 280 388. Sa. M. 1 892 424. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebskosten 109 503, Abschreib. 25 844, Gewinn 280 388. – Kredit: Zuckerrechn. 1188, div. Rechnungen 311 886, Landwirtschaft 56 119, Zs. u. Effekten 46 543. Sa. M. 415 737. Kurs Ende 1912–1920: 114, 88, 86.25*%, –, 95, 100, 85*, 90, 420 %. Die Einführ. der Aktien an der Berliner Börse erfolgte am 28./5. 1912 zu 126 %. Dividenden 1906/07–1919/20: 6, 6½, 7, 8, 7, 10, 6, 0, 6½, 6½, 6, 6, 0, 12 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Albert Schaper, Jülich; Dr. Max Schöller, Düren. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Dr. Albert Weil, Görlitz; Stellv. Rittergutsbes. Max von Hiller, Struvenberg; Bank-Dir. Rechtsanw. Dr. Heinr. Cremer, Düren. Zahlstellen: Berlin: Delbrück Schickler & Co., Gebr. Schickler; Düren: Dürener Bank, Dürener Volksbank. Zuckerfabrik Calbe, Akt.-Ges. in Kalbe a. S. Gegründet: 18./6. bezw. 6./12. 1910, mit Wirkung ab 1./3. 1910; eingetr. 14./12. 1910. Gründer: Amtsrat Theodor Richter, Grimschleben; Fabrikbes. Wilh. Knauer, Leutnant Erich Wollschläger, Kalbe a. S.; Leutnant Ernst Haberland, Gerbitz; Kaufm. Friedr. Schröder, Kalbe a. S. Auf das A.-K. wurden folgende Einlagen gemacht: 1) Von Wilh. Knauer in Kalbe a. S. die sämtlich in seinem Besitz befindlichen 3 Anteile der Zuckerfabrik Kalbe a. S. G. m. b. H. Dieselben umfassen den gesamten zur Zuckerfabrik Kalbe gehörenden Besitz, insbesondere die für den Betrieb der Zuckerfabrik benutzten Grundstücke (Grösse von 4 ha 59 a 39 qm), nebst Gebäuden, Masch. u. sonstigen Betriebseinrichtungen. Übertragung auf Grund der Bilanz der G. m. b. H. v. 1./3. 1910. Ausgeschlossen waren von den 3 Anteilen der G. m. b. H. Kassa, Bankguth., Postscheckkto sowie sämtliche übrigen Debit. u. der Be- stand der Inventur vom 28./2. 1910, ausschl. des Wagenparks, sowie die sämtl. lebenden Konten (Kredit.). Ferner übernahm die Akt.-Ges. von der G. m. b. H. sämtl. gemachten Ein- u. Verkaufsabschlüsse u. sonstige bestehende Verträge u. Verpflichtungen. Als Ver- güt. erhielt W. Knauer den Betrag von M. 850 000 und zwar a) M. 450 000 durch Übernahme der auf der Zuckerfabrik haftenden Hypotheken von gleicher Höhe, b) M. 200 000 in Aktien Lit B, c) M. 200 000 in bar. Von dem in bar gewährten Betrag von M. 200 000 hatte Knauer einen Teilbetrag von M. 100 000 der Mitteldeutschen Privatbank zur Verfüg. zu stellen, welche davon die sämtl. Kosten der Gründung zu tragen hatte. 2. Von Amtsrat Th. Richter die in der Taxe der Gebäude behufs Versicherung gegen Feuersgefahr bei der Magdeburger Feuerversicherungsgesellschaft in Magdeburg unter Nr. 1–7, 9–11, 13–15 u. 27–29 aufge- führten Baulichkeiten u. deren maschinelle Einrichtungen. Ausgeschlossen war der Grund und Boden. Ferner ist Th. Richter verpflichtet, der zu gründenden Zuckerfabrik die sämtl. auf seinem Eigentum u. auf den von ihm erpachteten Ländereien der Domäne Grimschleben erzeugten Zuckerrüben zu liefern. Als Vergüt. erhielt Amtsrat Richter den Betrag von M. 200 000 und zwar M. 100 000 in Aktien Lit. B u. M. 100 000 in bar.