1214 Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. Zuckerfabrik zu Koenigslutter vorm. August Rühland & Co. in Königslutter, Braunschweig. Gegründet: 1850/51. Fabrikation von Kornzucker. Die Ges. befand sich in Liquidation, wurde aber am 17./3. 1920 neugegründet. Kapital: M. 175 000 in Aktien. Anleihen: I. M. 500 000 Prior.-Anleihe in 4 % Teilurkunden von 1892. Stücke à M. 500, 1000, 3000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch jährl. Ausl. im Juli auf 2./1. II. M. 300 000 Hypothek-Anleihe in 4½ % Teilurkunden von 1893, Stücke wie bei I. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. durch jährl. Ausl. im Juni auf 1./10. (Noch in Umlauf Ende Juni 1913 von beiden Anleihen zus. M. 702 000.) Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. (bis 1916 v. 1./6.–31./5.). Dividende: Wurde als Rübengeld verteilt. Vorstand: Oberamtmann Speichert, Gutsbes. Ad. Mette, Lelm; Amtmann H. Korfes, Süpplingenburg: Gutsbes. Heinr. Hilleke, Heinr. Bokemüller. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Aufsichtsrat: Vors. Rittergutsbes. Franz Schönemann. Bankkonten: Braunschweig: M. Gutkind & Co.; Königslutter: Spar- u. Vorschussverein E. G. m b. H. Zuckerfabrik Körbisdorf A.-G. in Körbisdorf bei Merseburg. Gegründet: 7./3. 1872 als A.-G.; Fabrik errichtet 1856. Zweck: Fabrikation von Rohzucker, Landwirtschaftsbetrieb, Kohlenbergbau u. Ziegelei- betrieb. Die Ges. übernahm die jetzt nach dem Steffenschen Separationsverfahren ein- gerichtete Zuckerfabrik, Spiritusbrennerei u. Braunkohlengrube v. Brumhard, Koch & Co., sowie die Ritterg. Körbisdorf, Naundorf Geissel-Röhlitz u. Wernsdorf mit verschied. Grund- stücken in einer Gesamtgrösse v. 1876 Morgen für M. 3 629 040, hinzu erworben wurden noch die Güter Crumpa u. Netzschkau, 1240 Morgen gross mit einer jetzt erschöpften Braunkohlen- grube, sowie 1880 das Ritterg. Niederbeuna, dieses für M. 400 500 u. 1881 ein Teil des Rittergutes Kriegstädt für M. 120 000. Jetzt beträgt der Gesamtbesitz nach An- u. Verkäufen (s. unten) rund 1112 ha, ausserdem hat die Ges. ca. 816,5 ha in Pachtnutzung. Mit Rücksicht auf die Erschöpfung des Tiefbauschachtes hat die Ges. 1902 einen neuen Tagebau bei Naundorf hergestellt, um das Etablissement auch ferner mit eigener Kohle versorgen zu können. In dem landwirtschaftlichen Betriebe besass die Ges. Ende März 1909 ca. 73 Pferde, 696 Ochsen u. 2864 Schafe (später nicht veröffentlicht). Zur Vergrösserung ihres Be- triebes nahm die Ges. ab 1./3. 1907 die Rittergüter Lochau u. Löpitz, insgesamt 2000 Morgen, in Bewirtschaft., u. zwar pachtweise auf 18 Jahre. Die Ges. hat vor einigen Jahren einen Feil ihrer Braunkohlenfelder bei Geissel-Röhlitz in Wernsdorfer Flur an die Gew. Christoph Friedrich u. die Hallesche Pfännerschaft verkauft. 1909/10 Ankauf eines Grund- stückes von ca. 160 ha nebst Gebäuden in der Merseburger Stadtflur für ca. M. 618 812. Produktion: Kaufrüben Zuckergehalt Zucker Melasse Braunkohlen 1904/1905: kg 15 108 500 16 564 500 15.82 % kg 4 907 200 145 000 hl 333 938 1905/1906: „ 23 173 000 33 198 500 15.77 % „ 8 805 000 60 000 „ 495 746 1906/1907: „ 20 871 900 25 960 600 15.11 % „ 6 863 900 102 000 „ 451 451 1907/1908: „ 25 519 000 24 000 000 14.77 % „ 7 082 800 180 000 „ 483 921 1908/1909: „ 17 109 500 17 685 000 17.48 % „ 6 076 200 100 000 „ 214 566 1909/1910: „ 20 759 000. 18 755 000 15.07 % „ 5 958 400 152 200 „ 399 479 1910/1911: „ 24 577 600 22 661 400 16.26 % „ 7 744 200 92 380 „ 438 990 1911/1912: „ 1 430 700 1 133 900 14.80 % „ 1789 500 165 040 „ 217 589 1912/1913: „ 19 994 000 2 293 310 17.28 % „ 7 489 000 189 520 „ 398 707 1913/1914: „ 20 313 100 21 370 900 16.30 % „ 6 493 700 300 290 „ 342 855 1914/1915: „ 18 740 000 24 360 000 16.31 % „ 7 031 940 366 589 „ 357 062 1915/1916: „ 11 476 200 11 855 300 16.14 % „ 3 766 250 190 400 „ 258 625 1916/1917: „ 12 540 950 2 7 „ 4 879 200 90 141 „ 272 196 1917/1918: „ 9 454 200 24 780 000 19.15 % „ 3 789 600 52 650 „ 280 103 1919/1920: Nicht veröffentlicht. Kapital: M. 2 700 000 in 4500 Aktien à Tlr. 200 = M. 600. Im Jahre 1917 erwarb die Badische Anilin- u. Sodafabrik in Ludwigshafen die Mehrheit der Aktien. Bestimmend für diesen Ankauf war das Braunkohlenvorkommen, das die Zuckerfabrik Körbisdorf noch besitz. Hypotheken: M. 2 014 606 zu 4, 3¾ u. 3½ %. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Bis Ende Juli. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., etwaige a. o. Rückl., bis 6 % Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. unter Anrechn. einer festen Jahresvergüt. von M. 5000, welche in dividendenlosen Jahren fortfällt, Rest Super-Div. bezw. zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. März 1920: Aktiva: Abt. Zuckerfabrik: Betriebsgebäude 96 028, Masch., Geräte u. Mobil. 407 947, vorrätige Produkte u. Material. 457 920, Abt. Landwirtschaft: Grund- stücke 2 029 549, Betriebsgebäude 251 884, Masch., Geräte u. Mobil. 83 864. Viehbestände 870 705, vorrätige Produkte u. Material. 1 665 806, Abt. Grubenbetrieb: Betriebsgebäude