1266 Brauereien. Wirtschaftsanwesen gingen nicht auf die Ges. über. 1907/08 wurden von dem Vorbes. der Eckenbüttner-Brauerei 7 Anwesen erworben. Jährl. Bierabsatz ca. 25 000 hl. 1909/10 ergab sich ein Gesamtverlust von M. 125 899, der bis 1912/13 auf M. 286 509 stieg. Sanierung s. Kap. Seit Juli 1919 ist die Brauerei stillgelegt u. Kontingent u. Kundschaft auf die Hofbräu Akt.-Ges. Bamberg übergegangen. Brauereigrundstück u. Einricht. sind 1919/20 verkauft worden. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 800 000. Lt. G.-V.-B. v. 31./3. 1914 wurde das A.-K. durch Zus. legung der Aktien 8: 5 auf M. 500 000 herabgesetzt. Das ganze. A.-K. ging Ende 1919 in den Besitz der Hofbräu Akt.-Ges. Bamberg-Erlangen über. Hypotheken: M. 105 607 auf Wirtschaftsanwesen. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1920: Aktiva: Wirtschaftsanwesen 250 000, Effekten 7000, Kassa u. Bankguth. 1533, Debit 444 459. – Passiva: A.-K. 500 000, R.-F. 35 000, Gebühren-Aquival. 5500, Hypoth. 105 607, Kredit. 26 067, Gewinn 30 818. Sa. M. 702 993. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Buchverlust aus Anwesensverkäufen 168 500, Steuern u. Abgaben 5589, Gen.-Unk. 104 793, Abschreib. auf Wirtschaftsanwesen 132 300, Rein- gewinn 30 818. – Kredit: Vortrag 32 037, Erlös für verkaufte Einricht. 378 349, abgeschr. Forder. 25 920, Zs. 5693. Sa. M. 442 000. Dividenden 1906/07–1919/20: 6, 5, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 4, 4, 4, 0 %. Direktion: Dr. Ludwig Kislinger, Dir. der Hofbräu Akt.-Ges. Bamberg. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Ignaz Nacher, Berlin; Kaufm. Wilh. Lessing, Bamberg Bank-Dir. Rob. Gutmann. Zahlstelle: Bamberg: Bank f. Handel u. Industrie. Hofbraäu, Aktiengesellschaft Bamberg u. Erlangen. Sitz in Bamberg. Gegründet: 5./11. 1885. Die Firma lautete bis 30./3. 1906 „Erste Bamberger Export- Bierbrauerei Frankenbräu“, dann bis 1919 „Hofbräu Akt.-Ges. Bamberg“, seit 18./11. 1919 wie oben. Übernommen wurde s. Z. die von Lessing in Bamberg errichtete Brauerei u. Mälzerei. Kaufpreis M. 1 100 000. Jährl. Bierabsatz ca. 30 000 hl. Kapital: M. 1 300 000 in 1300 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 100 000; im Jan. 1887 erhöht um M. 1 100 000 auf M. 2 200 000, reduziert lt. G.-V. v. 14./12. 1893 auf M. 733 000 in 733 Aktien à M. 1000 durch Zus. legung von 3 Aktien in eine. Zur Sanierung der Ges. beschloss die G.-V. v. 30./3. 1906: a) Herabsetzung des A.-K. von M. 733 000 um M. 5000 auf M. 728 000 durch Rückkauf von 5 Aktien behufs Vernichtung derselben; b) Herabsetzung des so reduzierten A.-K. durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis von 7: 1 (Frist 15./9. 1906) auf M. 104 000; c) die Erhöh. des A.-K. um höchst. M. 375 000 durch Ausgabe von Vorz.-Aktien, welche dem Rechtsanwalt Dr. Albert Wassermann in Bamberg alé Inhaber von Oblig. der Ges. gegen Einbringung seiner Forderungen aus denselben gegen die Ges. überlassen wurden (s. unten); d) Erhöhung des A.-K. auf höchstens M. 700 000 durch Ausgabe von höchstens 596 neuen St.-Aktien, soweit die der Ges. seiten- der Aktionäre zur Verfüg. gestellten Aktien zur Berichtigung der Verbindlichkeiten der Ges. nicht hinreichen (emittiert wurden 570 Stück); e) die Vorz.-Aktien Lit. B. erhalten von dem zur Verteilung einer Div. verfügbaren Reingewinn zunächst 2 % Div., worauf die St.-Aktien 2 % Div. erhalten und der Rest gleichmässig unter St.- und Vorz.-Aktien nach Verhältnis der Kapitalsbeträge verteilt wirdl. Wenn in 3 aufeinander folgenden Jahren auf das gesamte A.-K. mind. je 4 % Div. bezahlt sind, erlöschen die Vorzugsrechte der Vorz. Aktien. Die 570 neuen St.-Aktien sind der Firma Simon Lessing in Bamberg gegen Ein- bringung einer gegen die Ges. bestehenden Forderung im gleichen zu überlassen. Der Buchgewinn v. M. 628 000 wurde zu Abschreib. verwendet. Die Ges. beantragte bei der a. o. G.-V. v. 8./11. 1919 Anderung der Firma, Errichtung einer Zweigniederlassung in Erlangen, Abänderung des § 1 der Statuten betr. Gegenstand des Unternehmens, Gleichstellung der Vorzugs- u. Stammaktien. Ferner wurde über die Erhöhung des A.-K. Beschluss gefasst, u. zwar um M. 258 000 neue ab 1./10. 1919 div. ber. Aktien auf M. 1 300 000. Davon dienen M. 200 000 zur Ablös. von Verpflichtungen aus dem Erwerb des A.-K. der Bären- und Eckenbüttnerbräu A.-G. zu Bamberg, sowie der Brauerei Erlwein & Schultheiss in Erlangen, die restlichen M. 58 000 dienen zur Ver- stärkung der Betriebsmittel. 1920 Erwerb der Brauerei Adam Bayerlein, Gaustadt, Wunschel & Dechant, Hassfurt, Böttinger, Bamberg. Anleihe: Urspr. M. 400 000 in 4½ % Prior.-Oblig. von 1897, Stücke zu M. 500. Zs. 1.4 u. 1./10. Tilg. ab 1901 durch jährl. Ausl. von M. 5000 in der G.-V. auf 1./4. Die Vers. v. 2./3. 1906 der Inhaber der 4½ % Oblig. beschloss: 1) Verzicht der Oblig.-Besitzer auf ihr Hypoth. Recht; 2) Verzicht der Oblig.-Besitzer auf den Zinsgenuss für die Dauer von 20 Jabren, wobei aber den Oblig.-Besitzern freistehen soll, gegen Einlieferung ihrer Oblig. im Umtausche den gleichen Nominalbetrag in neu zu schaffenden Vorz.-Aktien der Ges. zu beziehen 6 bei Kapital). Auf diese Weise reduzierten sich die Prior. auf M. 7000. Hypotheken: M. 403 195 Amort.-Hypoth. auf Hofbräuanwesen; M. 326 767 auf Brauerei Erlangen; M. 524 986 auf Immobil. II.