1270 Brauereilen. Direktion: Max Stein, Stellv. Carl Nortmann (aus d. A.-R. del.) Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Dr. Krüger, Komm.-Rat Maxim. Stein, Reg.-Rat a. D. Rich. Chrzescinski, Arthur Kallmann. Prokuristen: Herm. Stein, Walter Klamann. Zahlstellen: Berlin: Eigene Kasse, Bank für Brau-Industrie. Actien-Gesellschaft für Brauereiunternehmungen in Berlin, Am Friedrichshain 16/23. (Firma bis 28./2. 1920: Aktien-Brauerei Friedrichshain.) Gegründet: Aug. 1868. Besitztum: Die Lagerbierbrauerei vorm. J. P. Lipps u. die „Societät Belvedere“ an der Stralauer Brücke. Das entbehrliche Terrain des ca. 15½ Morgen grossen Brauereigrundstückes soll zu Bauzwecken verkauft werden; 1904 wurden davon 5729 qm = 404 qk, 1905 134 qR für zus. M. 563 831 veräussert. Von dem Erlös wurden M. 181 181 als Buchwert des verkauften Terrains dem Grundstückkto abgeschrieben, etwa M. 200 000 zu Extra-Abschreib. auf Gebäude u. M. 182 725 zu Extra-Abschreib. auf die hauptsächlichsten Aktivkonten verwandt, sodass nichts davon zur Div.-Verteil. herangezogen wurde. Das noch 12 ½ Morgen grosse Brauerei-Grundstück steht danach mit M. 735 000 zu Buch. Vom Eisenbahn- fiskus hat die Ges. Stadtbahnbögen, erpachtet. Der Brauereiausschank daselbst ist verpachtet. Bierabsatz 1903/04–1906/07: 96 054, 105 080, 111 231, 103 280 hl.; später jährl. nicht veröffentlicht, noch neuerdings Absatz wieder gestiegen. Am 6./4. 1915 übernahm die Ges. die gesamte Berliner Kundschaft der Riebeck-Brauerei Akt.-Ges. zu Leipzig. Die G.-V. v. 5./12. 1916 genehmigte den Erwerb der Berliner Bierbrauerei A.-G. vorm. F. M. Hilsebein samt dem Grundstück am Tempelhoferberg Nr. 6. Das Kontingent der Hilsebein-Brauerei beträgt ca. 20 000 Ztr. Malz jährl. Der Kaufpreis der Hilsebein-Brauerei betrug M. 2 360 000, wovon M. 1 000 000 durch die Übernahme einer gleich hohen Hypothek als erlegt galt, während die restlichen M. 1 360 000 in bar zu zahlen waren, so dass also die M. 2 000 000 Hilsebein-Aktien mit 68 % eingelöst wurden. (Die Hilsebein-Aktien konnten 1917/18 abgestossen werden). Das Grund- stück am Tempelhofer Berg nebst Einricht. ist auf 10 Jahre an die Monopol-Brauerei G. m. b. H. mit Option verpachtet, 1917 noch eine andere kleinere Berliner Brauerei erworben, 1918 Erwerb einer weiteren kleinen Brauerei sowie der Firma Bürgerl. Brauhaus Gebr Wanninger in Berlin, bezahlt aus bereiten Mitteln. Die Ges. hat die Wanninger-Brauerei auf ihren Hauptbetrieb übergeführt; die übernommenen Grundstücke sind — soweit sie bisher Betriebszwecken dienten – zum grössten Teil als Lagerräume vermietet. Die 1919 von der Ges. geplante Fusion mit der Berliner Kindl-Brauerei scheiterte an dem Widerspruch einer Gruppe von Grossaktionären, die in der G.-V. v. 3./1. 1920 die absolute Mehrheit der Stimmen vertrat. Lt. Beschluss der a. o. G.-V. v. 28./2. 1920 ging der Brauereibetrieb Friedrichshain u. die damit zusammenhängenden Aktiven u. Passiven, jedoch unter Aus- schluss des Grundbesitzes, auf die Löwenbrauerei A.-G. in Berlin-Hohenschönhausen gegen ein bares Entgelt von M. 2 700 000, das sich um die übernommenen Passiven verringerte, u. gegen M. 1 200 000 Löwenbrauerei-Aktien mit Div.-Ber. für 1919/20 über. Die Löwen- brauerei garantierte der Brauerei Friedrichshain, die fortan „Actiengesellschaft für Brauerei- unternehmungen“ firmiert, eine Div. von 7½ % für 8 Jahre. Den Gegenstand des Unter- nehmens bildet die Verwalt. u. Verwert. des Grundbesitzes sowie die Durchführung von Geschäften, die mit dem Brauereigewerbe u. verwandten Industrien im Zusammenhang stehen. Herstell. u. Vertrieb von Bier sind ausgeschlossen. Kapital: M. 3 000 000 in 3250 Aktien (Nr. 1–3250) à M. 600 u. 875 Aktien (Nr. 3251–4125) à M. 1200 nach Erhöhung des urspr. Kapitals von M. 900 000 Dez. 1871 um M. 600 000, März 1874 um weitere M. 450 000. Die G.-V. v. 30./12. 1896 beschloss Erhöhung um M. 1 050 000, wovon zunächst M. 300 000 emittiert. Die weiteren M. 750 000, sind Juni 1897 von einem Konsort. zu 108 % übernommen, das dieselben den Aktionären zu 114 % anbot. Hypotheken: M. 1 000 000 auf Brauereigrundstück Am Friedrichshain in einer einzigen Hypoth. von 1914, verzinsl. zu 4½ %. M. 700 000 auf Tempelhofer Berg. M. 640 000 auf Neue Königstr. u. Mendelssohnstr. M. 150 000 auf Belvederegrundstück. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im Dez. Stimmrecht: Je M. 600 Aktienbesitz = 18t. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 15 % Tant. an A.-R. (ausser einer unter Handl.-Unk. zu verrechnender fester Jahresvergüt. von M. 2500 für jedes Mitgl., von M. 5000 für den Vors.), Rest Super Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1919: Aktiva: Grundstück Am Friedrichshain 735 000, Gebäude do 1 887 800, Grundstück, Gebäude u. Anlage Tempelhofer Berg 1 600 000, do. Brauerei Wanninger 1 222 038, do. Belvedere 403 000, Masch. u. Geräte 113 000, Kühlanlage 20 000, elektr. Anlage 11 000, Fässer 34 000, Pferde u. Wagen 40 000, Restaurat.-Inventar 20 000, Mobiliar 1, Nieder- lagen-Einricht. 1, vorausbez. Versich. 1778, Kaut.-Wertp. 5362, Kaut. 5500, eigene Hypoth. 37 591, Beteilig. 13 000, Bankguth. u. Schatzwechsel 1 560 404, aussenstehende Forder. auf Bier 18 616, Darlehen 451 916, Kassa 69 472, Bier u. Material. 257 276, Brauereierwerb 280 000. Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 300 000, Gewinnanteilschein-Res. 60 000 (Rückl. 33 000), Res tür Unfallversich. 6000, Hypoth.: Grundstück Am Friedrichshain 1 000 000, do. Tempelhofer Berg 700 000, do. Neue Königstr. u. Mendelssohnstr. 640 000, do. Belvedere 150 000, Kredit.