1278 Brauereien. Brauerei Königstadt, A.-G. in Berlin, N. 37, Schönhauser Allee 10/11. Gegründet: 19./5. 1871; eingetr. 17./6. 1871. Zweck: Weiterbetrieb der für M. 3 150 000 übernomm. Lagerbierbrauerei von d'Heureuse & Busse. Der Terrainbesitz umfasst ca. 1400 q R. Die von der Ges. erstrebte Anderung der Bau- fluchtlinie in der Schönhauser Allee hat die Ges. für ihr Grundstück durchgesetzt u. der Stadt Berlin dafür M. 40 000 gezahlt, dadurch aber mehr als 1000 qm brach liegendes Vorgartenland in bebaubare Strassenfront, verwandelt. Auf diesem Grundstück wurde ein umfangreiches, modern ausgestatt. Restaurat.-Gebäude m. 10 Läden errichtet (Mietertrag für letztere ca. M. 22 000). Kosten hierfür insgesamt M. 674 885. Die städtische Feuerkasse der Gebäude Königstadt beträgt z. Z. M. 3 350 000. 1903 Ankaufeines Grundstücks in Zehdenick, 1911 desgl. in Adlershof. Bierabsatz 1902/1903–1906/07: 134 195, 137 226, 154 603, 160 899, 155 242 hl; später jährl. 140 000 bis 150 000 hl. Infolge des Krieges eingeschränkte Biererzeug. Ab 1./10. 1905 Übernahme von C. Habel's Brauerei, u. zwar wurde übernommen der ca. 1300 qRK grosse Grundstücks. komplex am Tempelhoferberg für M. 2 256 800, Gebäude u. Kellereien für M. 1 149 675 also zus. M. 3 406 475, wobei M. 2 000 000 Hypoth.; der Rest von M. 1 406 475 kam zur Verrechnung. Die anderen Objekte der Brauerei Habel, wie Masch., Fässer, Mobilien, Pferde und Wagen, Bestände an Bier, Gerste, Malz, Hopfen u. sonstigen Materialien, sowie die Forderungen für geliefertes Bier u. die gewährten Darlehen, ferner die vorhandene Kasse wurden von einer am 25./8. 1906 unter der Firma C. Habel's Brauerei G. m. b. H. mit einem bar eingezahlten Grundkapital von M. 800 000 errichteten Betriebs-Ges. zum Preise von M. 793 525 übernommen, bei welcher die Brauerei Königstadt mit M. 800 000 beteiligt ist, u. an welche Königstadt die erworbenen Grundstücke nebst Gebäuden für M. 150 000 jährlich auf unbestimmte Zeit verpachtet hatte. Habel's Brauerei produzierte jährl. 60 000 bis 70 000 hl. Die Ges. ist bei der Berliner Hefeverwertung G. m. b. H. beteiligt. Die Brauerei Habel wurde im Febr. 1916 stillgelegt; die Biererzeug. f. die Kundschaft von Habe wurde von der Brauerei Königstadt übernommen. Diese Ges. hat daher 1916/17 sämtliche Aktiv- u. Passivkonten der Habelbrauerei auf sich übertragen, die damit ihre selbständige Erwerbstätigkeit einstellte. Die Grundstücke der Habelbrauerei wurden auf mehrere Jahre an die Sarotti A.-G. vermietet. Die G.-V. v. 10./1. 1920 beschloss den Erwerb des der deutschen Bierbrauerei A.-G. gehörigen Brauereibetriebes in Pichelsdorf, dessen Kontingent ca. 36 000 Ztr. Malz betrug, für M. 2 176 000 u. im Zusammenhang damit M. 480 000 unaus- losb. im Besitz der Deutschen Bierbrauerei befindl. Aktien der Münchener Brauhaus A.-G. womit die Ges. ein weiteres ca. 31 000 Ztr. Malz betragendes Kontingent erhielt (s. auch u. Kap.). Durch diese Massnahmen wird das Kontingent, das vorher 75 700 Ztr. Malz betrug verdoppelt, so dass nach Zugrundeleg. des Friedensabsatzes ein Ausstoss von 480 000 h in Anschlag gebracht u. damit erst eine volle Ausnutzung der Anlagen erreicht wird. Kapital (am 30./9. 1919): M. 5 700 000 in 8500 Aktien (Nr. 1–8500 [worunter 40 im Jahre 1880 durch Brand vernichtete und für ungiltig erklärte Nummern fehlen, 9201–9240 [ausgegeben an Stelle der vernichteten 40 Aktien) à M. 300, 700 Aktien (Nr. 8501–9200) à M. 1500 u. M. 2 000 000 in 1750 Aktien (Nr. 9241–10 990) à M. 1200. Urspr. Kapital M. 2 400 000, erhöht 1884 um M. 150 000, 1885 um M. 450 000, 1886 um M. 600 000, 1898 um M. 600 000, übernommen von Leop. Friedmann in Berlin zu 100 %, angeboten den Aktionären zu 103 %. Die G.-V. v. 1./8. 1900 beschloss Erhöhung um M. 1 500 000 in 1250 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1900, übernommen von dem Bankhaus Leop. Friedmann zu 112 %, angeboten den alten Aktionären zu 115 %. Diese Emiss. erfolgte zur teilweisen Beschaff. der Mittel für die Übernahme der C. Habel's Brauerei. Die a. o. G.-V. v. 10./1. 1920 beschloss Herabsetz. des A.-K. von M. 5 700 000 um M. 2 280 000 auf M. 3 420 000 durch Zus. legung der A. (5: 3) u. gleichzeitige Erhöh. um denselben Betrag auf M. 5 700 000 (Endfrist zur Zus. legung 5./1. 1921.) Von den neuen, ab 1./10. 1919 div.-ber A. erhielt die Deutsche Bierbrauerei für ihren Pichelsdorfer Betrieb nebst dem dazu gehörigen Kontingente nom. M. 1 280 000, von den weiteren M. 1 000 000 übernahm das Konsort. der Fa. Gebr. Arnhold M. 400 000 zu 170 % fest u. weitere M. 400 000 zu 190 % in Option bis 31./8. 1920 u. die restl. M. 200 000 wurden einem Treuh. zur Deckung der Unk. übergeben. Aus diesen der Ges. zufliessenden Mitteln wurde der Kauf preis für die M. 480 000 Münchener Brauhaus-Aktien bestritten, sowie die Kosten für die Uber. nahme der Kundschaft der Brauerei Adelung & Hoffmann in Potsdam. Von obiger Zus. legunt werden alle diejenigen Aktionäre nicht betroffen, welche auf Grund der Beschlüsse der obengenannten G.-V. bereits freiwillig von 5 Aktien ihres Besitzes 2 der Treuhänderin anef Treuhand A.-G. in Dresden u. Berlin) überliessen u. 3 abgestempelt zurück- erhielten. Hypotheken: M. 3 400 000 auf dem Grundstück Schönhauser Allee 10/11. – Ausserdem M. 9000 auf Grundstück Zehdenick u. M. 51 000 auf Grundstück Adlershof. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je M. 300 Aktienbesitz = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F. (ist 1903 erfüllt), event. Sonderrücklagen, Überschuss vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 1 Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V., zum Spez.-R.-F. etc. 3 8 Bilanz am 30. Sept. 1919: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 7 579 679, Grundstüc-é Zehdenick 42 500, do. Adlershof 85 300, Ges.-K. Habel 800 000, Masch. u. Geräte 241 000, Lager.