Brauereien. 1281 Engelhardt-Brauerei Akt.-Ges. in Berlin C. 25. Alexan derplatz (Alexanderstr. 46/48) im Engelhardt-Hause. Gegründet: 31./10. 1907 mit Wirkung ab 1./10. 1907; eingetr. 12./12. 1907 in Berlin-Mitte. Gründung siehe Jahrg. 1913/14 dieses Buches. Firma bis 1./12. 1917: Brauerei Ernst Engel- hardt Nachf. Akt.-Ges. Zweck: Fortführung des von der offenen Handelsges. Brauerei Ernst Engelhardt Nachf. zu Pankow betriebenen Brauereiunternehmens sowie Herstell. u. Vertrieb von Bieren aller Art u. Betrieb aller damit im Zus. hang stehenden Geschäfte. Im Sept. 1910 erfolgte der Erwerb der Kaiserbrauerei A.-G. in Charlottenburg. 1910/11 Erwerb der Anteile der Grundstücks-Ges. Pankow, Spiekermannstragse m. b. H.; auch beteiligt an der Nordd. Malz- bierbetriebs-Ges. m. b. H. Im Jahre 1916/17 Übernahme sämtlicher Anteile der Berliner Stadt- brauerei G. m. b. H. Eine weitere Erhöh. des Beteil.-Kto ergab sich aus der Übernahme kleiner Beteiligungen an der Bezugsvereinigung deutscher Brauereien G. m. b. H. u. an der Ges. zur Herstellung von Nährhefe u. Futterstoffen aus Braurückständen m. b. H. Ende 1917 Übernahme der Viktoria-Braugęrei A.-G. Stralau als Ganzes im Wege der Fusion (s. auch bei Kap.), ferner im J. 1917/18 Übernahme des gesamten Aktienkapitals von M. 1 060 000 der Brauerei Oswald Berliner A.-G., sowie sämtl. Anteile der Königsberger Dampfbrauerei Hans Engelke G. m. b. H. in Königsberg N.-M. 1918 auch Erwerb von Anteilen der Hotelgesellschaft Alexanderplatz G. m. b. H. mit den Grundstücken Alexanderstr. 46/48, Neue Königstr. 44/45, Alte Schützenstrasse 13/15. Im Geschäftsjahr 1918/19 erhebliche Erweiterung des Absatz- gebietes. Mit der Halleschen Aktien-Bierbrauerei in Halle (Saale) kam ein Fusionsvertrag zustande derart, dass den Aktionären des Halleschen Unternehmens im Umtausch für ihre St.- u. Vorz.-Aktien insges. M. 300 000 jnnge Aktien mit Div. ab 1./10. 1919, sowie eine Barvergüt. von M. 75 auf jede Engelhardt-Aktie gewährt wurden. Fast gleichzeitig Erwerb des gesamten M 1 500 000 betrag. A-K. der Wilhelm Rauchfuss-Brauereien Halle u. Giebichenstein A.-G. in Halle (Saale) gegen Hingabe von M. 800 000 ab 1./10. 1918 div.-ber. jungen Aktien u. eine Barvergüt. von M. 150 000. Die Hallesche Aktien-Bierbrauerei behält als neue Abteil. IV ihr bisheriges Tätigkeitsgebiet bei, zu dem eine Reihe von Niederlagen sowie eine Mälzerei gehören. Die Rauchfuss-Brauerei wurde stillgelegt, das bewegliche Inventar, die Vorräte sowie die Kundschaft auf die Abteil. IV übertragen, so dass sich die Ges künftig auf die Verwalt ihres umfangreichen u. wertvollen Grundbesitzes beschränken wird. – Zu Beginn v. 1919/20 Errichtung einer Zweigniederlass in Merseburg durch Ankauf der Stadtbrauerei Karl Berger u in Frankfurt (Oder) durch Erwerb der Berg-Brauerei Otto Kattge. Auf dem Brauereigrundstück in Halle ist für eine Schweizer Bank eine Hypoth. von M. 732 500 eingetragen, die in Frankenwährung zu verzinsen, zu amortis. u. 1928 zurückzuzahlen ist. Zu dem sich hieraus ergebenden Valuta-Verlust hat die Engelhardt- Brauerei bis zum Höchstbetrage v. M. 1 000 000 beizutragen. Soweit der Fusionsgewinn, der sich bei der Übernahme der Halleschen Aktien-Bierbrauerei ergab, durch die Deckung des Verlustsaldos derselben u. durch a. o. Abschreib. nicht aufgezehrt wurde, soll er für diese Zahlungen herangezogen werden. Unter den 1918/19 hinzugekommenen Beteilig. befindet sich das gesamte A.-K. der Wilh. Rauchfuss-Brauereien A.-G. im Betrage von M. 1 500 000, ferner sämtl. M. 100 000 Anteile der Engelhardt-Brauerei Rathenow G. m. b H., deren Gründung unter Übernahme der Rathenower Schlossbrauerei C M. Hoffmann erfolgte. Bei der Hotel-Ges. Alexanderplatz G. m. b. H. hat die Engelhardt-Brauerei für die letzt- stelligen, durch die Darmstädter Bank verbürgten M. 500 000 der I. Hypoth., die in Höhe von M. 3 000 000 seitens der Victoria Versich.-Act.-Ges. zu Berlin hergegeben wurde, der Bank gegenüber die Rückbürgschaft übernommen, ferner bürgt sie selbst für die diesen M. 500 000 vorangeh. M. 1 000 000 sowie für die II. Hypoth. von M. 500 000 der Universum- Film-A.-G. Ausserdem ist bei dem Erwerb der Anteile der Berliner Stadtbrauerei für die auf Belforterstr. 4 zur I. Stelle eingetr. Hypoth. von M. 400 000 den Vorbesitzern gegenüber Rückbürgschaft übernommen worden. Auf dem Grundbesitz der Brauerei Oswald Berliner A.-G. in der Brunnenstr., sind für die Hypoth.-Bank in Hamburg zur I. Stelle M 1 500 000 eingetragen; für die ersten M. 1 000 000 hat die Engelhardt-Brauerei die Ausbietungsgarantie, für die letzten M. 500 000 die selbstschuldnerische Bürgschaft übernommen. Im J. 1920 weitere Ausdehn. des Unternehmens. Mit der Dortmunder Westfalia-Brauerei A.-G. in Dortmund (A.-K. M. 750 000) wurde ein Fusionsvertrag geschlossen, nach dem das Vermögeen der Ges. als Ganzes unter Ausschluss der Liquid. von der Engelhardt-Brauerei in der Weise übernommen wurde, dass für je M. 3000 Westfalia-Aktien mit Div.-Ber. für 1919/20 je M. 2000 Engelhardt-Aktien mit halber Div.-Ber. für 1919/20 gewährt wurden. Desgleichen wurden die Vereinigten St. Georgen- u. Feldschlösschen-Brauerei A.-G. in Sangerhausen (A.-K. M. 740 000) u die Breslaver Union-Brauerei A.-G. in Grüneiche bei Breslau (A.-K. M. 1 200 000) mit der Engelhardt-Brauerei verschmolzen gegen Umtausch der Aktien im Verhältnis 3:2, sämtl. Aktien mit Div.-Ber. für 1920/21. Der Div.-Schein der St. Georgen- u. Feldschlösschen-Brauerei für 1919/20 wurde von der Engelhardt-Brauerei mit 11 % eingelöst. Mit der Stiftsbrauerei A.-G. in Dortmund-Hörde wurde ferner eine Interessengemeinschaft geschlossen, in die Engelhardt gegen einen Anteil am A.-K. dieser Ges. den grösseren Teil der Aktiven der Westfalia-Brauerei einbrachte. In Rathenow übernahm die Engelhardt- Brauerei die Exportbierbrauerei von F. Rutschmann & Co. u. vereinigte sie mit der im Vorj. gegründeten Engelhardt-Brauerei Rathenow G. m. b. H. unter Abstoss. des einen Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 192001921. II. 81