Schultheiss-Patzenhofer Brauerei-Aktiengesellschaft in Berlin. Zentralbureau NW., Roonstrasse 6/7. (Firma bis 12./7. 1920: Schultheiss' Brauerei Actien-Gesellschaff). Gegründet: 27./5. 1871 als A.-G., eingetr. 26./6. 1871. Begründet 1842 vom Apotheker Prell in der neuen Jakobstr. 26, wurde die Brauerei 1853 von Jobst Schultheiss übernommen u. ging 1864 in den Besitz von Ad. Roesicke über. 1871 wurde dieselbe in eine A.-G. umge- wandelt. 1891 wurde die auf dem Kreuzberge bei Berlin belegene Brauerei Tivoli (er- richtet 1857) mit Mälzerei in Fürstenwalde an der Spree gegen Gewährung von M. 3 000 000 Aktien erworben u. 1896 die Brauerei zum Waldschlösschen Akt.-Ges. in Dessau mit der Schultheiss' Brauerei vereinigt gegen Gewährung von M. 1 000 000 Aktien. 1898 Erwerb der Brauerei Borussia von Otto Hewald in Niederschöneweide (an der Berlin- Görlitzer Bahn und an der Spree gelegen) für M. 1 450 000, ebenso angrenzende Grundstücke von Geschwister Buntzel u. Dr. Kunheim's Erben für M. 967 775. 1904 Erhöhung des Grundstücks-Kto um rund M. 1 000 000 durch Erwerb des Grundstückes Roonstr. 6, in dem das Zentralbureau sowie die Wohnungen für zwei Vorstandsmitglieder sich befinden; 1910 wurde zur Erweiterung des Zentralbureaus das Nachbargrundstück Roonstrasse 7 für M. 680 000 hinzugekauft. 1910 ferner Erwerb der Brauerei Pfeifferhof Carl Scholtz in Breslau für M. 2 600 000. 1914 Erwerb der Berliner Unions-Brauerei, Berlin, Hasenheide 22/31, gegen Gewähr. von M. 1 000 000 Aktien. 1917 Erwerb der Spandauerberg-Brauerei Akt.-Ges. in Westeng bei Charlotten- burg, Spandauerberg gegen Gewährung von M. 2 000 000 Aktien. 1919 UÜbernahme der Brauerei Pfefferberg vormals Schneider & Hillig A.-G. in Berlin (s. bei Kap.). Ende 1919 Erwerb der Aktien-Mehrheit der Dessauer Aktienbrauerei zum Feldschlösschen. 1920 Erhöh. des A.-K. um M. 5 000 000 zur Stärkung der Betriebsmittel. Die Ges. besitzt weitere Grund- stücke in Berlin: Schönhauser Allee 39a u. 39 b. Hinter der Schönhauser Allee 39 a. 41, 42 u. 43, Neue Jacobstr. 24/25, Schmidstrasse 19/20 u. in folg. Orten: Angermünde, Aschersleben, Bernau, Bernburg. Bitterfeld, Brandenburg a. d. H., Breslau, Coethen, Coswig, Cottbus, Dessau, Erkner, Frankf. a. O., Fürstenwalde, Golzow, Gransee, Gr.-Räschen, Guben, Halbe, Halberstadt, Halle a. S., Jessen, Jüterbog, Lankwitz, Leipzig, Leopoldshall, Lichterfelde, Luckau, Magdeburg, Mitten- walde, Neuruppin. Oranienburg, Pankow (Malzfabrik mit teilweise pneumat. Betrieb), Potsdam, Prenzlau, Quedlinburg, Radegast. Schönebeck a. E., Schöneberg, Schweidnitz-Croischwitz, Steinkirchen, Swinemünde, Tegel, Templin, Wittenau, Wittenberg, Zossen. Durch Beschluss der G.-V. v. 16 /12. 1919 wurde sämtl. Arbeitern u. Beamten eine prozentuale (15 %) Beteilig. am Reingew. zugesichert. 1919/20 Verschmelz. mit der Patzenhofer Brauerei (s. u Kap) u. Anderung der Firma in ,Schultheiss-Patzenhofer Brauerei-Aktiengesellschaft'. Verkauf des Grundstücks Taubenstr. 10 in Berlin für ca. M 3 000 000 an die Versicher.-Ges. „Allianz', ferner einiger Wirtschaftsanwesen, Niederlagsgrundstücke u eines Eiskellers. Die Schultheiss' Brauerei besteht z. Z. aus folgenden Betrieben: Abteil. I, Berlin N. Schön- hauser Allee 36/39, Brauerei; Abteil. II, Berlin SW. Lichterfelderstrasse 11/17 Brauerei; Abteil. III, Dessau Brauereistrasse, Brauerei u. Mälzerei; Abteil. IV B.-Niederschöneweide, Brauerei; Abteil. V, Breslau, Matthiasstrasse 204/208, Brauerei; Abt. VI, Berlin, Hasenheide 22–31, Brauerei u. Mälzerei (diese Abt. ist stillgelegt, die Lagerräume sind vermietet); Abteil. Spandauerberg, Berlin-Charlottenburg, Spandauer Bock, Brauerei u. Mälzerei; Abteil. Pfeffer- berg, Berlin N, Schönhauser Allee 176, Brauerei u. Mälzerei; Malzfabrik zu B.-Pankow; Malzfabrik zu Fürstenwalde a. d. Spree; Malzfabrik zu B.-Schöneberg: sowie aus 86 in der Provinz belegenen Niederlagen, die teils auf eigenen Grundstücken, teils in ge- mieteten Räumen untergebracht sind. Abteil. III ist eine Zweigniederlass. u. als solche im Handelsregister eingetragen. 1908/09–1919/20 erforderten Reparat. u. Ergänzungen M. 826 808, 941 306, 1 178 866, 1 194 153, 1 266 135, 1 269 795, 988 608, 850 361, 711 099, 712 546, 1 177 640, 4 889 464, ausserdem wurde 1909/10 ein der Abteil. II vorgelagertes Terrain längs der Dreibundstrasse (1046 qR) für M. 1 328 014 bar erworben; hiervon 1911/12 und 1912/13 insgesamt 786 qR für M. 1 283 890 veräussert; auch von dem Grundstück in Niederschöneweide in 1916/17 22454 qm für M. 606 258 verkauft. Der unentbehrliche Teil von ca. 2990 qR verbleibt im Besitz der Ges. 1913/14 Erwerb eines Grundstückes an der Dolomitenstr. in Pankow (625 qR) für M. 370 610, ferner Er- werb eines Grundstückes an der Bessemerstrasse in Schöneberg (1935 qR) für M. 1 142 520. Es wurde hier eine ncue Malzfabrik für eine jährl. Produktion von 240 000 Ztr. Malz errichtet. 1914/15 Umbau des Sudhauses nebst anschliessenden Anbau einer Malzsilo-Anlage in der Abt. II mit rd. M. 900 000 Kostenaufwand. Die in B.-Schöneberg neuerbaute Malzfabril konnte wegen Mangel an Gerste noch nicht in Betrieb genommen werden; die umfangreichen Räume der Fabrik sind inzwischen vermietet. Die Ges. ist Mitglied des Vereins der Brauereien Berlins und der Umgegend, des Vereins der Brauereien des Stadt- und Land- kreises Breslau, des Vereins der Brauereien Anhalts, des Deutschen Brauer-Bundes sowie einer Reihe anderer Vereine. Ferner ist die Ges. beteiligt an mehreren Vereinbarungen über das Provinzgeschäft sowie an einer Anzahl Flaschenpfandverträgen. Bier-Absatz: 1902/03–1906/07: 937 044, 1 043 476, 1 134 462, 1 229 810, 1 231 504 hl; 1907/08: Keine Angaben; 1908 09–1912/13: 1 231 947, 1 277 227, 1 490 973, 1 606 388, 1 626 278 hl 1913/14: 35 000 hl mehr; 1914/15: 1 438 004 hl; seitdem keine Angaben. Umsatz 1902/03 bis 1915/16: M. 18 676 561, 20 874 502, 22 804 807, 24 716 357, 25 803 839, 26 179 904, 25 936 229, 1288 Erassbste