Brauereien. 1303 Oberschlesische Bierbrauerei-Actiengesellschaft vorm. L. Haendler in Breslau. Die a. o. G.-V. v. 18./5. 1920 genehmigte den Verschmelzungsvertrag mit der Breslauer Spritfabrik Akt.-Ges. zu Charlottenburg. Das gesamte Vermögen der Oberschlesischen Bier- brauerei A.-G. vorm. L. Haendler in Hindenburg einschl. Grundstücke, Gebäude u. Masch. wurde unter Ausschluss der Liquid. von der Breslauer Spritfabrik A.-G. zu Charlottenburg gegen Gewährung von Aktien dieser Ges. mit Wirkung v. 1./1 1919 ab übernommen, auf 4 Haendler Aktien entfielen 3 neue Breslauer Spritaktien. Ges. aufgelöst u. Firma erloschen. Die a. o. G.-V. v. 18./5. 1920 genehmigte auch die Auszahl. von M. 110 an jede Aktie. Gegründet: 14./5. 1896. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Sitz bis 1919 in Hindenburg; Zweigniederlassung in Beuthen O.-Schl. u. Katto witz O.-Schl. Seit 1917 auch Betrieb von Destillationsgeschäften. 1898 wurde ein neues Sudhaus erbaut und eine Kunsteis- maschine angeschafft, 1901 ein grosses Kühlschiffhaus errichtet, 1904 der Brauerei- ausschank umgebaut. Gesamtgrundbesitz in Hindenburg 23 782 qm. Ausserdem besitzt die Ges. noch Eiskellergrundstücke in Kattowitz u. Gleiwitz; 1897 wurde in Beuthen ein grösseres Grundstück für Lagerkeller, Eisräume u. Beamtenwohnungen, 1899 das Hotel Zur Königshütte“ in Königshütte i. O.-Schl. für M. 263 000 erworben. Am 5./5. 1914 ist die achtung „Waldschloss“ auf weitere 10 Jahre geschlossen, d. i. 30./6. 1924. 1903 Ankauf des Hüttengasthauses in Laband i. O.-Schl. in der Subhastation für M. 112 630 abzügl. 72 000 mit übernommener Hypoth., 1905 Erwerb eines Wirtschaftsanwesens in Ruda. 1916 Erwerb des stillgelegten Kattowitzer Brauhauses, 1917 erwarb die Ges. die Brennereien von Her- mann Böhm in Beuthen, Dickmann & Guttmann in Gleiwitz und Jacob Krebs Nachfolger in Gleiwitz. Zugänge 1908 inkl. Grundstück Mikultschütz M. 120 029, 1909 M. 107 215 inkl. eines Grundstückes in Rossberg. Bierabsatz 1902–1912: 69 618, 71 990, 75 795, 84 133, 82 065, 77 717, ca. 75 000, ca. 75 000, ca. 75 000, ca. 76 000, ca. 77 000 hl; 1913 u. 1914 je 100 000 hl. Die Ges. ist bei der Engelhardt Malzbierbrauerei G. m. b. H in Gleiwitz (St.-Kap. M. 90 000) mit M. 70 000 beteiligt. 1918 19 wurden das Unternehmen u. die Oppelner Aktienbrauerei, deren beider Aktienmehrheit die Breslauer Spritfabrik besitzt, verschmolzen. Ferner erwarb die Händlerbrauerei die Rybniker Schlossbrauerei Akt.-Ges. Kapital: M. 2 100 000 in 2100 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 2./12. 1917 bezw. 28./9. 1918 um M. 600 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1918, begeben zu 130 %. Die neuen, ab 1./1. 1918 div.-ber. Aktien dienen zur Ablös. der der Ges. von der Breslauer Spritfabrik zur Erweiterung des Betriebes auf die Likörfabrikation vorgestreckten Mittel und wurden von der Breslauer Spritfabrik übernommen. Hypotheken: M. 1 643 700. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Breslau, Hindenburg oder Berlin. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Kurs Ende 1903–1920: 128, 136.50, 131, 127, 17.50, 94, 90, 99.90, 95.25, 89.50, 88.75, 85*, -, 85, 152, 172, 231, 600 %. Aufgel. 25./6. 1896 zu 133 %. Erster Kurs in Berlin 28./6. 1896: 138 %. Dividenden 1903–1919: 8, 8, 8, 8, 6, 4, 4, 4½, 5½, 5½, 6, 4, 6, 7, 7, 9, 9 %. C.-V.: 4 J. (K.) Vereinsbrauerei Akt.-Ges. in Breslau. Gegründet: 5./1. 1910; eingetr. 21./1. 1910. Gründer siehe Jahrg. 1910/11. Die Ges. erwarb bei ihrer Gründung drei in Beuthen belegene Lagerbierbrauereien. Sitz der Ges. lt. G.-V. v 30 /12. 1920 nach Breslau verlegt; Beuthen ist Zweignicderlass geworden. Zweck: Errichtung, Erwerb u. Betrieb von Brauereien u. Mälzereien, Betrieb von Schank- geschäften u. Bierverlagsgeschäften; Erwerb u. Veräusserung von Grundbesitz. Kapital: M. 1 100 000 in 1100 Aktien à M. 1000; urspr. M. 550000, übernommen von den Gründern zu pari. Erhöht lt. G.-V. v. 8./2 1919 um M. 275 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1919, angeb. d. alt. Aktion. zu 108 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 3./9. 1919 um M. 275 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1919, angeb. den alt. Aktionären zu 108 % plus 5 % Zs. ab 1./1. 1919. Hypotheken: M. 431 500. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1919: Aktiva: Kassa 132 852, Wechsel 50 740, Debit. 1 011 644, Gebäude u. Grundstücke 746 000, Masch. 60 000, Inventar 5000, Flaschen 1000, Lagerfastagen 30/ 000, Transportgebinde 4000, Gespanne 20 000. Auto 15 000, Brauerei 223 129, Hypoth. 310 500, Effekten 155 339. – Passiva: A.-K. 1 100 000, Kredit. 697 516, Hypoth. 431 500, Gespanne 21 571, Masch. u. Inventar-Ern.-F. 90 000, R.-F. 99 000, Delkr.-Kto 25 000, Res. 130 000, Gewinn 176 617. Sa. M. 2 771 205. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Ausgaben für Material., Gehälter, Handl.-Unk. u. Reparat. 1 022 483, Abschreib. 80 393, Reingewinn 176 617. – Kredit: Vortrag 23 334, Über- schuss aus Bier, Nebenprodukten u. Grundstücksertrag 1 228 440, Zs. 28 720. Sa. M. 1 279 495. Dividenden 1910–1919: 4, 7, 7, 7, 4, 8, 10, 10, 15, 15 %. Ausserdem für 1917 einen Bonus von 5 % für 1918–1919 einen solchen von je 10 % auf jede Aktie verteilt. Direktion: Herm. Schoefer, Rossberg; Guido Schüller, Oskar Lange, Beuthen.