* Brauereien. 1359 Brauerei Henninger-Kempfl-Stern Akt.-Ges. in Frankf. a. M., Wendelsweg 64. (Firma bis 6./11. 1920 Brauerei Henninger Akt.-Ges., vorher Frankfurter Bierbrauerei- Gesellschaft vormals Heinrich Henninger & Söhne.) Gegründet: 1./5. 1881. Übernahmepreis M. 5 050 000. Zweck: Übernahme u. Fortbetrieb der 1874 neu erbauten Henninger'schen Brauerei in Sachsenhausen; Wirtsch.-Häuser in Frankf. a. M., 1 in Bockenheim u. 1 in Mainz. 1902/1903 Erwerb der Liegenschaft Rossmarkt 2/4 für M. 634 200 behufs Einrichtung eines Spezial- ausschankes, 1906 mit M. 91 440 Nutzen wieder verkauft, der auf Wirtschaftsinventar ab- geschrieben wurde. Sept. 1903 Verkauf des grossen Gebäudekomplexes Allerheiligenstr. 10/12 samt Hintergebäuden am Städelshof 1 (die ehemaligen Stein'schen Brauerei- und Wirtschaftsgebäude) für M. 219 650 mit erheblichem Buchgewinn. Zur Abrundung des bisherigen Besitzes Gr. Bockenheimerstr. 76 u. Hochstr. 61 wurden 1905 die Liegenschaften Grosse Bockenheimerstr. 74, sowie Hochstr. 59 erworben, die niedergerissen wurden; an deren Stelle wurde 1909/10 ein moderner Wirtshausneubau errichtet; Aufwendung hierfür inkl. Terrain M. 400 731 ohne Einricht. für Wirtschaftsbetrieb. 1905 Aufnahme des Flaschenbiergeschäfts, zu welchem Zwecke auch eine neue Fassabfüllhalle geschaffen wurde. Sonstige Zugänge auf Anlage-Kti u. Anschaff. erforderten 1907/08–1918/19 M. 131 484. 124 548, 145 184, ca. 200 000, ca. 250 000, ca. 200 000, ca. 350 000, ca. 70 000, 24 000, —. — 103 063. Bierabsatz 1906/1907–1908/09: 195 993, 198 289, 184 737; später jährl. ca. 200 000 hl doch 1914/15–1916/17 Rückgang des Absatzes. Seit 1916/17 Trocknung von Rüben, Gemüsen, Obst etc., auch wurde eine Anlage für Strohaufschliessung errichtet; seit 1920 Herstell. u. Vertrieb von Limonaden u. Mineralwasser. 1917/18 Erwerb des Höchster Brauhauses in Höchst. 1918/19 Erwerb eines Wirtschaftsanwesens u. 1919/20 des an die Brauerei grenzenden Gellertschen Kellergrundstücks, Hainerweg 64. Infolge der ungünstigen Lage der Brau- industrie beschloss die Ges. die Verschmelz. mit den durch Interessengemeinschaft ver- bundenen Brauereien Kempff A.-G. u. Stern A.-G., die von den a. o. G.-V. der 3 Brauereien am 6./11. 1920 genehmigt wurde. Die Brauerei Henninger erhöht ihr A.-K. um M. 2 850 000 u. gewährte den Aktionären von Kempff für jede Aktie von M. 1000 eine neue Henninger- Aktie über M. 1000, den Aktionären von Stern ebenfalls eine neue Henninger-Aktie gleichen Betrages mit einer Zuzahl. von M. 500 für jede Aktie. Der Betrieb ist unter obiger Firma in der Brauerei Henninger vereinigt worden, die Immobil. u. entbehrl. Einricht. von Kempff u. Stern werden anderweitig verwertet. Kapital: M. 5 950 000 in 5950 Aktien à M. 1000. a) St.-Aktien: Urspr. M. 3 500 000 in 7000 Aktien à M. 500, herabgesetzt lt. G.-V. v. 18./7. 1888. Je 10 Aktien wurden in 3 Aktien à M. 1000 zus. gelegt. b) Prior.-Aktien: Begeben lt. G.-V. v. 18./7. 1888 1000 Stück à M. 1000; dieselben haben Vorz.-Recht auf 5 % Div. u., falls der Reingewinn eines Jahres hierfür nicht ausreicht u. auch aus der Gewinn-Res. uicht ergänzt werden kann, ist der Fehl. betrag aus dem nach Dotier. des R.-F. verbleib. Reingewinn der folg. Jahre zu decken. Bei event. Liquid. haben sie vor den St.-Aktien Vorrechte bezügl. Kap. u. Div.-Rückstände. Lt. a. o. G.-V. v. 6./11. 1920 Erhöh. des A.-K. um M. 2 850 000 auf M. 5 950 000 durch Ausgabe von 2850 St.-Aktien à M. 1000 u. Umwandl. der Vorz.-Aktien in St.-Aktien gegen Zahl. einer Entschädig. von M. 200 für jede Aktie. Eine auf den 2./3. 1921 einberufene G.-V. beschloss die Erhöh. des A.-K. um M. 650 000 auf M. 6 600 000 zum Zwecke des Erwerbs der Brauerei Joh. Gerh. Henrich, Frankf. a. M. Hypotheken: M. 2 522 095 (Stand 31./9. 1920). Hypoth.-Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ % Oblig. à M. 1000 von 1920. Tilg. zu pari ab 1./9. 1941 in 20 Jahresraten. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Okt.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), 5 % Vorz.-Div. an die Prior.-Aktien, 5 % an die St.-Aktien, vom verbleib. Überschuss 20 % Tantieme an A.-R., vertragsm. Tantiemen an Vorst. und Beamte, Rest zur Verf. der G.-V., welche insbesondere auch die Einlage in die Gewinnreserve beschliessen kann. Insofern die Verteilung einer Super-Div. beschlossen wird, ist solche in gleichem Prozentsatze auf die Prior.-Aktien u. auf die St.-Aktien zu gewähren. Bilanz am 31. Aug. 1920: Aktiva: Immobil. 4 657 141, Fastagen 35 280, Masch.- u. Brauereiinventar 105 877, Fuhrpark 16 505, Wirtsch.-Inventar 41 083, Vorräte 463 005, Effekten 726 466, Kassa 102 722, Wechsel 1 381 180, Depot-Kto 81 158, Debi-. 1 732 591, Bankguth. 38 946, (Avale 23 000). – Passiva: A.-K. 3 100 000, Hypoth. 2 522 095, gestund. Biersteuer, nicht fällige Zs. u. sonst. Forder. 1 436 519, Kaut. in Bar 59 641, do. in Wertp, 81 158, (Avale 23 000), R.-F. 310 000, do. II 827 000, Immobil.-Res. 220 000, Delkr.-Kto 400 000, Talonsteuer-Res. 12 400 (Rückl. 6200), Unterst.-Kto 95 015, Div. 217 000, unerhob. Div. 6930, Grat. 50 000, Vortrag 44 198. Sa. M. 9 381 959. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gerste, Malz, Hopfen, Wasser, Pech, Brennmaterial, Löhne, Fuhrwesen, Immobil.- u. Masch.-Unterhalt., Küferei, Beleuchtung, Versicher. u. div. Material. 4 203 594, Steuern 498 121, Handl.-Unk. 757 526, Kursverlust 611, Abschreib. 180 551, Reingewinn 317 398. – Kredit: Vortrag 45 866, Erträgnis aus Bier, Nebenbetrieben u. a. 5 911 938. Sa. M. 5 957 804. Kurs: St.-Aktien Ende 1901–1920: In Frankf. a. M.: konvert. 135, 160, 172.50, 169.50, 154, 153, 135, 130, 136, 129.50, 125, 115, 118.50, 122*, –, 110, 120, 110*, 140, 185 %. Eingef. 8./11. 1881