Brauereien. 1379 Bergschlossbrauerei & Malzfabrik C. L. Wilh. Brandt, Aktiengesellschaft in Grunberg i. Schles. Gegründet: 17./2. 1897. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Übernahme der von der Firma C. L. Wilh. Brandt in Grünberg betriebenen, für M. 996 000 in Aktien, M. 250 000 in Hypothek und M. 4000 bar erworbenen Brauerei Erwerb von anderen Brauereien. Die G.-V. vom 1. Nov. 1898 (bezw. 11. Juni 1900) beschloss Erwerbung der neuerbauten Brauerei H. Krüger in Braunschweig für M. 660 000. Da sich der Betrieb der Braunschweiger Brauerei für die Ges. als verlustbringend erwies, so wurde dieselbe infolge G.-V. v. 24./11. 1900 mit Wirkung ab 1./10. 1900 an den Vorbesitzer H. Krüger für M. 500 000 wieder verkauft. Die Grundstücke in Grünberg umfassen ca. 900 a. 1908/09 Neuaufstellung einer Sudhaus-Einricht. etc. mit M. 97 982 Kostenaufwand. Bierabsatz jährl. 20 000–25 000 hl. Die a. o. G.-V. v. 15./12. 1920 beschloss die Vereinigung der Ges. mit einer anderen Ges. durch Übertragung des Vermögens als Ganzes unter Ausschluss der Liquidation, doch sollte die a. o. G.-V. v. 18./2. 1921 diesen Beschluss wieder aufheben. Gleichzeitig sollte das A.-K. um M. 320 000 erhöht werden. Kapital: M. 680 000 in 680 doppelt abgestempelten Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 1./11. 1898 um M. 500 000. Hiervon dienten M. 300 000 zum Erwerb der Krügerschen Brauerei in Braunschweig, M. 200 000 wurden von einem Konsort. zu 110 % übernommen und von diesen den Aktionären zu 115 % angeboten. Die G.-V. v. 25./3. 1901 beschloss Reduktion des A.-K. von M. 1 500 000 auf M. 1 084 000 in der Weise, dass die Mitglieder des A.-R. M. 145 000 in Aktien zur Vernichtung hergaben, und dass ferner M. 1 355 000 durch Zus. legung von 5 zu 4 Aktien auf M. 1 084 000 reduziert wurden. Hierdurch wurde ein buchmässiger Gewinn von M. 416 000 erzielt, der mitsamt einer Vergütung des H. Brandt in der Deckung der Unterbilanz per 30./9. 1901 von M. 418 739 sowie in Abschreib. und Reservestellungen im Betrage von M. 197 260 Verwendung fand. Der Verlustsaldo 30./9. 1902 von M. 121 124 zwang zu einer neuerlichen Sanierung. Die G.-V. v. 15./12. 1902 beschloss demgemäss Zus. legung der M. 1 084 000 Aktien von 3 zu 2 und Ankauf von M. 64 000 Aktien zu 28 %, sodass das A.-K. sich auf M. 680 000 reduzierte. Der Rückkauf der Aktien erbrachte M. 46 080, die Zus. legung 340 000, zus. also M. 386 080 Buchgewinn. Derselbe fand Verwendung: Zur Deckung des Verlustsaldos von 1901/1902 M. 121 124, zu Abschreib. Grundstücke etc. M. 70 803, zur Deckung des bei 5 Subhastationen entstandenen Verlustes 54 287, zu Abschreib. auf Konto-Korrent 34 756. Alsdann verblieben M. 105 109, welche die Ges. zur Deckung für event. spätere Ausfälle auf Spez.-R.-F. verbucht hat. Hypothekar-Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Oblig. vom Dez. 1898, rückzahlbar zu 105 %, Stücke Lit. A à M. 1000, Lit. B à M. 500, übernommen vom Bankhause Herz, Clemm & Co. in Berlin und der Ostbank für Handel u. Gewerbe in Posen. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1900 in 37 Jahren durch jährl. Ausl. im April auf 1./10. Die Anleihe ist auf dem Grünberger Brauereianwesen hypoth. sichergestellt. In Umlauf Ende Sept. 1920 noch M. 336 000, von denen M. 85 000 im Besitz der Ges. selbst sind. Zahlst.: Grünberg: Ges.-Kasse, Sam. H. Laskau, H. M. Fliesbach's Wwe; Posen: Ostbank f. Handel u. Gew. Nicht notiert. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 6000), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1919: Aktiva: Grundstücke 36 234, Gebäude 500 000, Masch. 116 127, Lagergefässe 7486, Transportgefässe 22 180, Pferde u. Wagen 53 496, Eisenbahnanlage 7000, Eisenbahnwaggons 1, Inventar, Mobil. u. Utensil. 39 054, Restaurationsinventar 1533, Bier- niederlageneinricht. 7825, Debit. 300 194, Kassa 656, Effekten 181 630, Kaut. 1477, Kontingent 13 000, Vorräte 261 280. – Passiva: A.-K. 680 000, Oblig. 336 000, Kredit. 169 281, Kaut. 1237, Obligationszs. 6329, unerh. Div. 3150, Erlös aus der Aktienversteig. 180, R.-F. 35 870, Spez.-R.-F. 86 279, Kriegsgewinnsteuer-Res. 12 708, Rückst. f. Talonsteuer 1000, Flaschenpfand 3600, Gewinn 213 544. Sa. M. 1 549 181. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikationsunk. u. Brausteuer 126 196, Handl.-Unk. 142 319, Brennmaterial. 139 565, Furage 64 826, Gespannunk. 19 202 Reparat. 23 418, Be- leucht.-Unk. 5172, Eis 389, Assekuranz 14 278, Salär 72 742, Lohn 280 917, Zs. 300, Abschreib. 117 643, Reingewinn 213 544. – Kredit: Vortrag 94 834, Bier 1 062 086, Hopfen 29 829, Treber 7307, Malzkeime 1652, Limonaden 19 104, bereits abgeschriebene, nachträglich eingegang. Ford. 3626, Effekten 2075. Sa. M. 1 220 517. Kurs: Die Aktien notierten bis 1901 in Berlin. Die abgest. Aktien waren nicht, die. doppelt abgestempelten sind noch nicht zum Börsenhandel zugelassen. 0 1902/03–1919/20: 1, 2, 2, 2½, 2, 2, 0, 2, 3, 3, 3½, 3½, 5, 5, 5, 5, 5, 6 % V.: .(K.) Direktion: W. Rottmann. Aufsichtsrat: (3–7) Vors Franz Mangelsdorff, Grünberg; Bankier Ludw. Hirschel, Glogau; Fabrik-Dir. Aug. Garde, Dir. Kurt Raetsch, Grünberg; Gen.-Dir. Rud. Müller Stettin. Zahlstellen: Für Div.: Grünberg: Ges.-Kasse, Samuel H. Laskau; Glogau u. Grünberg: H. H. Fliesbach's Wwe. 87*