1416 Brauereien. Allgäuer Brauhaus Akt.-Ges. in Kempten (Bayern). Gegründet: 28./1. 1911; eingetr. 28./2. 1911. Gründer siehe Jahrg. 1912/13. Zweck: Erwerb u. Betrieb, Pachtung u. Verpachtung von Brauereien, Mälzereien Wirtschaften. Jährl. Bierabsatz 70 000 bis 75 000 hl. Kapital: M. 2 100 000 in 2100 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 100 000, übernommen zu pari von den Gründern. Erhöht lt. G.-V. v. 14./2. 1911 um M. 1 400 000 zu Pari. Brauerei. besitzer Aug. Weixler hat auf das erhöhte A.-K. Liegenschaften u. Gebäude in Kempten nebst den dazu gehör. unbebauten Grundstücken – u. die gesamten auf die Liegenschaften befindl. Brauerei- u. Wirtschaftseinricht. zum Teil eingelegt, zum Teil im Wege der Über- nahme durch die Ges. dieser überlassen. Er erhielt für diese Objekte 1160 Aktien u. eine Vergüt. von M. 500 000. Ausser den Aktien wurden noch drei Genussscheine ausgegeben, die auf Namen lauten u. keine Aktionärrechte verleihen. Von diesen Genussscheinen erhielt Aug. Weixler 2 u. Rob. Weixler 1 Stück. Wird auf die St.-Aktien eine 8 % übersteigende Div. verteilt, so ist in den betreff. Jahren auch auf die Genussscheine als Div. der gleiche Gesamtbetrag auszuschütten, welcher auf die St.-Aktien als Mehrdiv. über 8 % bezahlt wird. Die G.-V. v. 9./1. 1912 beschloss weitere Erhöh. um 600 000 (auf M. 2 100 000) in 600 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1912 begeben zu pari. Hiervon dienten 480 Aktien zur Übernahme der Grünbaumbrauerei (Anwesen, Mobiliar, Bierlieferungsverträge, Biervorräte), 120 Aktien wurden gegen bar bezogen; zum Ausgleich des Kaufschillingsrestes erhielt der Vorbesitzer Aug. Schnitzer ausserdem noch eine Hypoth. von M. 150 000. Der Brauereibetrieb der Grünbaumbrauerei wurde in den Zentralbetrieb verlegt u. die bisherige Grünbaumbraueres zu einer Mälzerei ausgebaut. Hypotheken: M. 721 665 inkl. lauf. Zs. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1920: Aktiva: Brauereianwesen 1 182 000, Miethäuser u. Wirt- schaften 391 000, Masch.- u. Brauereieinricht. 145 000, Lagerfässer u. Bottiche 21 600, Inventar 8400, Darlehen u. Hypoth. 660 819, Bankguth. 333 005, Kassa 21 485, Wertp. 215 491, Beteil 19 000, Debit. 412 902, Vorräte 912 971. – Passiva: A.-K. 2 100 000, Passivhypoth. 721 665, Kaut. u. Einlagen 514 145, Steueramt 28 161, Unterst.-F. 25 000, do. II 20 830, Rückstell. 190000, Kredit. 290 689, R.-F. 92 000 (Rückl. 10 000), Spez.-R.-F. 76 000 (Rückl. 10 000), Gebühren. u. Talonsteuer-Res. 62 000 (Rückl. 20 000), unerh. Div. 1920, Div. 147 000, Tant. an A.-R. 2500, Vortrag 51 763. Sa. M. 4 323 676. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 1 140 311, Steuern 309 093, Abschreib. 88 990, Reingewinn 241 263. – Kredit: Vortrag 48 001, Braukto 1 657 449, Nebenprodukte 31 785, Zs., Pacht u. Miete 42 423. Sa. M. 1 779 658. Dividenden: 1911: 3½ % (6 Mon.); 1911/12–1919/20: 7, 7, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 7 %. Direktion: Hans Schnitzer. Prokurist: Franz Braun, Albert Rigal. Aufsichtsrat: Vors.: Rob. Weixler, Brauereibes. Hugo Wahl, Kaufbeuren; Privatier Louis Deuringer, Aug. Schnitzer, Kempten; Josef Forster, IIlertissen. Kieler Actien-Brauerei-Gesellschaft vorm. Scheibel in Kiel Gegründet: 1871. Besteht seit 1846. Bierabsatz 1904/1905–1908/1909: 46 706, 50 103, 47058, 46 411, 42 000 hl; später jährlich ca. 35 000–45 000 hl. Die Unterbilanz von M. 90 000 konnte 1905/06 auf M. 50 000 u. 1906/07 auf M. 30 000 vermindert u. 1909/10 ganz getilgt werden. 1916/17 Ankauf des Grundstücks der früheren Germania-Brauerei in Kiel mit dem dazu gehörigen Braukontingent. Das eigene Braukontingent wurde mit Wirkung ab 1./10. 1917 an die Brauerei „Zur Eiche“ in Kiel übertragen. Der Brauereibetrieb wurde eingestellt. Kapital: Bis 1918: M. 900 000 in 2000 St.-Aktien à M. 300 u. 300 Prior.-Aktien à M. 1000 Letztere berechtigten zu 6 % Vorz.-Div. Nach Beschluss der a. o. G.-V. v. 20./4. 1918 wurde das A.-K. um M. 500 000 herabgesetzt, und zwar derart, dass die St.-Aktien im Verhältni von 3 zu 1 und die Vorz.-Aktien von 3 zu 2 unter Wegfall ihrer Vorrechte zusammengelegt wurden. Gleichzeitig wurde beschlossen, das A.-K. im Betrage von M. 500 000 durch Ab- stempel. der alten resp. Ausgabe von neuen Aktien wieder auf den bisherigen Stand von M. 900 000 zu bringen. Der sich hieraus ergebende Überschuss von M. 500 000 ist zu Ab. schreib. und Rückstell., die die Ges. durch die Bewertung der Aussenstände und Wirtschafts- grundstücke mit Rücksicht auf die jetzige allg. wirtschaftliche Lage für notwendig erachtete, verwendet worden. Ebenso ist der durch die Einstellung des Brauereibetriebes teilweie herbeigeführten Entwertung der Maschinen gebührend Rechnung getragen worden. Die Sonderrechte der Vorz.-Aktien einschl. sämtl. Nachzahlungsrechte kamen in Wegfall. Hypotheken: M. 1 057 100 auf Grundstücken; ferner M. 300 000 u. M. 500 000 auf Brauerei Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im Nov. Stimmrecht: 1 St.-Aktie à M. 300 = 1 St, 1 Prior.-Aktie à M. 1000 = 4 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrücklagen u. Abschreib., vertragsm. Tant. 6 % Vorz.-Div. an Prior.-Aktien, Rest Div. an St.-Aktien. Der A.-R. erhält 5 % Tant. Reingewinns, der nach Bestreitung sämtl. Abschreib. u. Rücklagen, sowie nach Verteilung von 4 % Div. an das ganze A.-K. verbleibt. 3 Bilanz am 30. Sept. 1920: Aktiva: Immobil. u. Bauten 1 272 388, Immobil. II 241 3 Masch. u. Apparate 59 824, Inventar 1, Bestände 382 802, Hypoth. u. Aussenstände 305 650