1548 Brauereien. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 4033, Extraabschreib. 275, R.-F. 20 Vortrag 54. – Kredit: Vortrag 49, Mieten u. Pachten 4333. Sa. M. 4382. Dividenden: 1899: 6 % p. r. t. (5 Mon.).; 1899/1900–1918/19: 0 %. Direktion: Brauerei-Dir. Adolf Klein. Prokurist: Heinr. Freyler. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Dr. Paul Homburger, Karlsruhe; Ludwig Diehl, Bankvorst Carl Baum, Zweibrücken; H. Thiemer, Gonsenheim; Bank-Dir. F. Benjamin, Mannheim Dampfbrauerei Zwenkau A.-G. in Zwenkau. Gegründet: 14./7. 1898 mit Wirk. ab 1./10. 1897; eingetr. 1./8. 1898. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Die der A.-G. von Gustav Prössdorf in Leipzig-Plagwitz als Inhaber der Firma Dampfbrauerei Prössdorf & Koch in Zwenkau überlassenen Aktiven betrugen M. 2 540 935.77, die Passiven dagegen M. 1 258 935.77, und es bezifferte sich daher der Gesamtüberlassungspreis auf M. 1 282 000, wofür 1282 Aktien der Ges. à M. 1000 gewährt wurden. Auch Mälzereibetrieb. Die Brauerei wurde 1898/99 bedeutend vergrössert u. zu einer Produktionsfähigkeit von 200 000 hl gebracht; in Leipzig-Plagwitz 1900)/1901 eine Eismaschinenanlage errichtet. Durch Zus. bruch der Leipz. Bank war die Ges. 1901 genötigt, für den Kredit, welchen sie bei dieser Bank mit ca. M. 1 000 000 genossen, einen anderen in gleicher Höhe zu beschaffen, was aber trotz aller Bemühungen nicht gelang. Die Ges. war deshalb gezwungen, um ihrem Unternehmen M. 1 000 000 bares Geld zuzuführen, eine Sanierung (s. unter Kapital) vorzunehmen, obwohl eine Unterbilanz nicht zu decken war. 1907/08: Zugänge auf Grundstücks- u. Gebäude-Kti etc. M. 196 000; 1908/09: M. 18 380. Das Wirtschaftshäuser-Kto erhöhte sich 1908/09 durch Ankauf eines Anwesens um M. 57 631, verminderte sich aber durch Verkauf von 3 Häusern um M. 292 550. 1909/10 Ankauf des alten Gasthofs in Mockau für ca. M. 258 000. 1910/11 Ausbau der Mälzerei. Per 1/. 1912 Übernahme der Kundschaft der Brauerei von Petrykowsky in Oelzschau. 1913/14 bis 1916/17 konnten nur die Abschreib. verdient werden. Die a. o. G.-V. v. 16./3. 1918 beschloss, die Brauereigründstücke der Ges. in Zwenkau u. die Niederlagsgrundstücke in Meuselwitz u. Mölbis einschl. Inventars u. Vorräte an die Brauerei C. W. Naumann, Akt.-Ges. in Leipzig-Plagwitz zu verkaufen, ausgenommen waren die Hausgrundstücke u. das vorhandene Bier. Die übrigen Aktiven, namentlich die Aussen- stände, gingen nicht auf die Käuferin über. Die Brauerei C. W. Naumann leistete als Gegenwert M. 2 000 000, u. zwar dadurch, dass-sie die Verkäuferin von sämtlichen Kreditoren einschl. der restl. Anleiheschuld von M. 867 540 befreite bis auf die Häuserhypotheken. Die der Dampfbrauerei Zwenkau verbliebenen Aktiven (siehe Bilanz per 30./9. 1918) sollen verwertet u. zur Deckung der noch vorhandenen Passiven u. Unkosten verwendet werden. C. W. Naumann erklärte sich bereit, die Aktien der Stammaktionäre zu 25 %, die der Vorzugsaktionäre zu 50 % bis zum 230. Sept. 1918 zu übernehmen. Nach Ausscheidung der von der Brauerei C. W. Naumann übernommenen Bilanzposten ergab sich nach dem Status vom 30./9. 1918 eine Unterbilanz von M. 240 056, nachdem bereits M. 126 000 Verlust aus dem aufgelösten R.-F. gedeckt worden waren. 1918/19 stieg die Unterbilanz auf M. 350 333, 1919 20 auf M 435 880. Kapital: M. 1 260 000, und zwar in 1000 abgestempelten St.-A. à M. 1000 und in 260 Vorz-A. à M. 1000, letztere ausgestattet mit 6 % Vorz.-Div. u. Vorrecht bei Auflös. der Ges., indem der nach Deckung der Schulden verbleib. Vermögensbestand zunächst zur Deckung des Nominalkapitals der Vorz.-A. zu verwenden ist. Der hiernach vorhandene Überschuss fällt den St.-Aktionären bis zum Nennbetrage ihrer Aktien zu, der Rest wird gleich- mässig unter sämtliche Aktionäre verteilt. Urspr. M. 2 000 000 in 2000 St.-A. Die G.V. v. 30./7. 1901 beschloss zwecks Sanierung der infolge des Zusammenbruchs der Leipiger Bank notleidend gewordenen Ges. (s. oben) Herabsetzung des A.-K. von M. 2 000 000 auf M. 1 000 000 durch Zus. legung von 2 Aktien zu 1 (Frist zur Einreichung bezw. Abstembe. lung 30./11. 1901); gleichzeitig genehmigte die G.-V. wieder Erhöhung auf M. 2 000 000 durch Ausgabe von M. 1 000 000 in 1000 Vorz.-A. à M. 1000, begeben zu pari an ein Konsortium. Der durch die Kapitalreduktion freigewordene Betrag von M. 1 000 00 wurde mit M. 166 195 zur Erfüllung des R.-F., mit M. 200 000 zur Bildung eines Spez.-R.-F. für aussergewöhnliche Verluste und mit M. 20 000 zur Erhöhung des Delkrederektos auf M. 50 000, der Rest zu Abschreib. und Bestreitung der Sanierung kosten verwandt. Sanierung 1910: Die a. o. G.-V. v. 25./4. 1910 beschloss, die Rechte der Vorz.-Aktien veh 1901 auf Zahl. u. Nachzahl. einer Vorz.-Div., sowie auf vorzugsweise Befriedig. im Falle der Liquid. der Ges. mit Gültigkeit ab 1./10. 1909 aufzuheben u. das A.-K. durch Zus. legunz der M. 1 000 000 Vorz.-Aktien im Verhältnis von 4: 3 u. der M. 1 000 000 St.-Aktien im 10 hältnis von 4: 1, also um M. 1 000 000 herabzusetzen. Der durch die Zus. legung Buchgewinn diente zur Beseitig. der Unterbilanz (ult. Sept. 1909 M. 107 565) u. zu sowie Rückstell. (siehe unter Gewinn- u. Verlust-Kto). Weiter ist beschlossen worden, 9 A.-K. um den Betrag von höchstens M. 500 000 durch Ausgabe von Vorz.-Aktien von M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1910 zu erhöhen (Frist 20./6. 19100. Endlich wurden die Ris Vorz.-Aktien den nach der Zus. legung verblieb. Aktionären zum Bezuge derart angeboten dass auf je 2 dieser zus. gelegten Aktien 1 Vorz.-Aktie zugeteilt wurde, begeben . Plus 4 % Stück-Zs. ab 1./4. 1910 (Frist 20./6. 1910). Bezogen wurden M. 260 000 neue Vori.