1560 Mälzereien. Actten Halzapi Könnern in EI a. S. Gegründet: 1872. Neben Malzfabrikation auch Gerstenhandel. Friedenskontingent jetzt jährl. 614 000 Ctr. Gerste. Im Jahre 1916/17 nur M. 48 813 Reingewinn erzielt, die vorgetragen wurde. Die Div. von 10 % wurde aus der Rückstell. f. Gewinnausgleich be. zahlt. Im Jahre 1917 kaufte die Ges. die Eisengiesserei Saalhütte in Könnern. Die neu hinzugekommenen Betriebe waren 1918/19 befriedigend beschäftigt gewesen. Abteil. II (Niemberg) war mit Mälzerei, Trocknerei u. Getreidelagerung, Abteil. III (Nienburg) dagegen nur mit Trocknerei beschäftigt, während die Abteil. I (Könnern) ausser der Mälzerei u. Trocknerei die Herstell. von Haferflocken u. die Verarbeitung von Flachs betrieb. Besonders der zuletzt genannte Betrieb versprach ein günstiges Ergebnis. Die Hoffnung wurde infolge eines grossen Schadenfeuers am 25./4. 1919, das in vier Stunden zwei Drittel der Fabrik in Asche legte, u dem ausser den Gebäuden u. Maschinen grosse Vorräte an Trockengemüse, Getreide, Flachs usw. zum Opfer fielen, vernichtet. Erst im Okt. 1919 konnte der Betrieb in der Flachsaufarbeitung wieder aufgenommen werden. Am 17./1. 1920 wurde dann die eben erst neuerbaute Flachsschwingerei zum zweiten Male vernichtet, was wieder eine dreimonatige Unterbrechung zur Folge hatte. Kapital: M. 1 872 000 in 600 Aktien (Nr. 1–600) à M. 600 u. 1260 Aktien (Nr. 601–1860) à M. 1200. Urspr. M. 300 000, erhöht 1881 um 100 Aktien à M. 600, 1885 um 100 Aktien à M. 1200, 1889 um 200 Aktien à M. 1200, 1890 um 100 Aktien à M. 1200, lt. G.-V. v. 16./9. 1896 um 140 Aktien à M. 1200 und lt. G.-V. v. 9./9. 1899 auf jetzigen Stand durch weitere Ausgabe von 120 Aktien à M. 1200, angeboten den Aktionären zu pari. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 7./10. 1918 um M. 720 000 (auf 1 872 000) in 600 Aktien zu M. 1200 mit Div.-Ber. ab 15./8. 1918; diese neuen Aktien dienten zur Übernahme der Aktien-Malzfabrik Niemberg (A.-K. M. 1 200 000); für M. 2000 Aktien von Niemberg wurde 1 Aktie von Könnern zu M. 1200 u. M. 100 bar gewährt. Ferner erwarb die Ges. 1918 die sämtl. Hausgrundstücke, Fabrikan- lagen u. Inventar der Schlossmälzerei A.-G. vorm. Th. Schmidt & Co, Nienburg. Hypotheken: M. 195 000. Geschäftsjahr: 15.–14./8. Gen.-Vers.: Spät. im Okt. Stimmrecht: Je M. 600 A.-K. = 18t. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), etwaige Zuweisung zum Delkr.-Kto und Disp.-F., 4 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Der Delkr.-F. und Disp.-F. können auch zur Ergänzung der Div. bis auf 6 % verwendet werden. Bilanz am 14. Aug. 1920: Aktiva: Grundstücke 73 205, Gebäude 1 230 302, Masch. 617 522, Haferflockenanlage 106 020, Pferd u. Wagen 45 105, Beteilig. 12 500, Wertp. 289 843, Grundbeleih. 19 056, Feuerversich. 20 166, Reichsbank 105 053, Postscheck 42 583, Bargeld 36 561, Schuldner 1 624 057. Waren 1 486 593. – Passiva: A.-K. 1 872 000, Hypoth. 195 000, R.-F. 235 200, Rückl. für zweifelh. Ford. 72 197, freie Rückl. 123 000, Talonsteuer-Rückl. 12 000, Kriegsgewinnsteuer-Rückl. 35 157, Sicherheiten 10 000, Gesamtabschreib. 803 082, un- erhob. Div. 990, Gläubiger 2 192 735, Gewinn 157 210. Sa. M. 5 708 572. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Geschäftsunk. 4 069 172, Abschreib. 114 000, Reingewinn 157 210. – Kredit: Vortrag 5121, Pacht 4052, Zs. 2951, Rohgewinn aus sämtl. Betrieben 4 328 257. Sa. M. 4 340 382. Kurs Ende 1904–1920: 190, 180, 170, –, 180, 160, 160, 155, 152.50, 156, 160*, —, 162, –, 145*, 90, – %. Notiert in Halle a. S. D.videnden 1901/02–1919/20: 12, 12, 11, 10, 9, 10, 11, 10, 10, 8, 8, 10, 10, 12, 12, 10, 10, 10, 8%. Direktion: A. Thorwest, E. Thorwest. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Bank-Dir. Franz Heinrich, Könnern; Stellv. Rittergutsbes Paul Kobe, Bank-Dir. Aug. Koltzer, Halle a. S.; Sanitätsrat Dr. med. E. Steinkopff, Ritter gutsbes. Ernst Langenstrass, Könnern; Ökonomierat Carl Bieler, Zschernitz; Güterdirektor Xaver Hapig, Hohenthurm. Prokuristen: Wilh. Fiering, Rob. Schlesier, Könnern; Karl Söhle, Niemberg. Kulmbacher Mälzerei-Aktiengesellschaft, vorm. J. Ruckdeschel in Kulmbach. Gegründet: 8./ 10./2. u. 24./3. 1900 mit Wirkung ab 30./6. 1899; eingetr. 5./4. 1900. Die Ges Üübernahm das unter der Firma J. Ruckdeschel in Kulmbach betriebene Mälzereigeschäft samt 1,617 ha grossem Anwesen für M. 808 800. Jährl. Produktion in Friedenszeiter ca. 60 000 Ctr. Malz. Neuerdings besonders Trocknen von Rüben, Lagern von Getreide ete. Ein Teil der Fabriken wurde an die Erste Kulmbacher Nährmittelfabrik verpachtet u. eln- gerichtet, ohne Beeinträchtigung der Malzproduktion des Unternehmens. Infolge der Ein schränkung des Braurechts der Brauereien konnte die Ges. 1916/17–1918/19 nur einen kleinen Teil ihrer Mälzereianlagen ausnützen. Kapital: 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, dazu lt. G.-V. v. 27./9.1917 M. 400 000, begeben zu 100 %, zur Einrichtung der Nährmittelfabrikation. Ein Viertel der neuen Aktien wurde sofort eingezahlt; der Rest ist inzwischen eingefordert u. bezahlt. Hypotheken: M. 60 000. Geschäftsjahr: 1./8.–31./7. Gen.-Vers.: Okt.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.