Handlungs- und Warenhäuser, Einkaufsgesellschaften, Automaten etc. 1669 Direktion: Vorstand: Gen.-Dir. Otto Pfaeffle. Stellv. Vorstandsmitglied: Dir. Carl Lotz. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Michael Ziegler, Nürnberg; Grosskaufmann Hermann Heinrichsdorff, Komm.-Rat Hans Kullen, Dir. Arthur Karle, München. Prokuristen: Wilh. Burkhardt, Adolf Kissling, Adolf Schmidt, Otto Trautschold. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Nürnberg: Bayer. Disconto- u. Wechselbank A.-G. Nord-Süd Waren-Handelsgesellschaft Akt.-Ges. in München, Ludwigstr. 17 a. (Firma bis 31./1. 1917: Anton Chr. Diessl Akt.-Ges.) Gegründet: 8./2., 28./3., 16./5. 1905 mit Wirkung ab 15./1. 1905; eingetr. 17./5. 1905. Firma bis 26./1. 1912 Anton Chr. Diessl heraldische Anstalt. Anton Chr. Diessl u. 10 Gesellschafter der Kommandit-Ges. Anton Chr. Diessl brachten ihre Beteil. an genannter Ges. in die Akt.- Ges. und zwar an Aktiven M. 342 293, an Passiven M. 124 293, sonach Reinwert M. 218 000, wofür Anton Chr. Diessl M. 20 000 in Vorz.- und M. 10 000 in St.-Aktien, die übrigen Kommanditisten M. 178 000 in St.-Aktien erhielten, M. 10 000 blieben als Schuld der neuen Akt.-Ges. stehen. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb des bisher von der Firma Anton Chr. Diessl, Komm.-Ges. in München betriebenen Geschäfts, Herstellung von Wappenmalereien, heraldischen Couleur- u. Widmungsartikeln und Handel mit diesen Artikeln, sowie sonstigen Luxus- u. Bedarfs- artikel. 1911 wurde das Kreditgeschäft mit studentischer Kundschaft u. Couleur- u. Dedi- kationsartikeln gänzlich aufgegeben. 1909 wurde eine Versandabteil. ins Leben gerufen, die sich seit 1910 im vollen Betrieb befindet. Der Reingewinn von 1909/10 M. 50 535 wurde zu Abschreib. u. Rückl. verwendet. Das Geschäftsj. 1910/11 ergab M. 50 205 Verlust, hiervon gedeckt M. 20 000 aus Spez.-R.-F. u. M. 30 205 vorgetragen, welcher Betrag aus dem Rein- gewinn für 1911/12 getilgt werden konnte, restl. Gewinn (M. 6937) zu Rücklagen u. Vortrag verwendet. Im Geschäftsj. 1912/13 litt die Ges. unter den ungünstigen wirtschaftl. Ver- hältnissen. Nach Zuwendung von M. 253 405 an Rückl., resultierte ein Bilanzverlust von M. 178 116, wovon M. 64 269 aus R.-F. gedeckt u. M. 113 846 vorgetragen wurden. Das neue (Versand-)Geschäft wird noch durch die Liquidation des alten Geschäfts beeinträchtigt. Wegen Sanierung siehe unten bei Kap. Infolge des Krieges sind die Kasseneingänge um ca. 55 %, der Umsatz um ca. 75 % gesunken. Immerhin war es möglich, die Schulden von M. 728 627 auf M. 616 257 zu mindern. Nach Zuweis. von M. 50 000 an Debitoren-Verlust- Res. ergab sich für 1914/15 ein Bilanzverlust von M. 39 251, der sich 1915/16 auf M. 81 911, 1916/17 auf M. 111 522 u. 1917/18 auf M. 158 808, 1918/19 auf M. 194 868 erhöhte. Kapital: Bis 1920: M. 537 000 in 537 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 300 000, erhöht zwecks Stärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. vom 21./9. 1905 um M. 100 000 in 100, ab 1./8. 1905 div.-ber. St.-Aktien, begeben unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre zu 120 %, einzuzahlen waren sofort 25 % mit Agio; jetzt voll eingezahlt. Noch- mals erhöht lt. G.-V. v. 9./1. 1906 um M. 100 000 (auf M. 500 000) in 100 St.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./2. 1906, begeben init 120 %. Gleichzeitig wurde beschlossen, das A.-K. um weitere M. 100 000 (auf M. 600 000) in 100 St.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./8. 1906 zu erhöhen; dieselben waren mit mind. 120 % zu emittieren u. bis spät. 1./11. 1906 zu zeichnen. Weitere Erhöhung um M. 400 000 (auf M. 1 000 000) in 400 St.-Aktien beschloss die a. o. G.-V. v. 14./1. 1907. Diese Erhöhung erfolgte sukzessive in 4 Emissionen von je M. 100 000. Div.-Ber. sind die neuen Aktien der 4 Emissionen à M. 100 000 wie folgt: Erste Emission für 1906/07 zur Hälfte, zweite Emission ab 1./8. 1907, dritte Emission für 1907/08 zur Hälfte, vierte Emission ab 1./8. 1908. Der A.-R. wurde ermächtigt, diese vier Emissionen im ganzen an eine Bank oder ein Konsort. zum Kurse von 110 % zu begeben. Das gesetzliche Bezugs- recht der alten Aktionäre war ausgeschlossen. Die 4. Emiss. ist auch durchgeführt, A.-K. somit bis 1914 M. 1 075 000 in gleichber. Aktien. Die G.-V. v. 30./11. 1909 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 75 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1909, begeben zu pari, auf welche Anton Chr. Diessl die in seinem Besitz befindl. 20 Vorz.-Aktien einbrachte, deren Vorz.-Rechte damit auf die Ges. übergingen u. erloschen sind. Zur Sanierung, spez. zur Tilgung der Unter- bilanz (M. 113 846), zu Abschreib. (davon M. 200 753 auf Debit.), Rückl. etc. beschloss die a. 0. G.-V. v. 15./1 1914 die Herabsetzung des A.-K. von M. 1 075 000 auf M. 537 000 durch Zus. legung der Aktien 2: 1; 1 Aktie wurde gratis eingeliefert. Die a o. G.-V. v. 15./11. 1920 beschloss diejenigen St.-Aktien in Vorz.-Aktien mit 10fachem Stimmrecht umzuwandeln, auf welche bis 5./12. 1920 eine Zuzahlung von M. 2000 erfolgt. Von dem Reingewinn sollen % auf die Vorzugs-, der Rest auf die Stammaktien entfallen. Im Liquidationsfalle wird das Vermögen im Verhältnis 4:1 zwischen den Vorzugs- u. Stammaktionären verteilt. Diese Umwandlung tritt jedoch nur in Kraft, wenn die Gesamtzuzahlungen mindestens M. 100 000 erreichen. Darlehen: M. 400 00, hiervon noch M. 238 220 ungetilgt. Geschäftsjahr: 1./8.–31./7. Gen.-Vers.: Aug.-Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Juli 1919: Aktiva: Kassa 564, Debit. 1 106 056, Geschäftseinricht. 6063, Beteilig. 20 158, Effekten 1, Depot 45, Verlust 194 868. – Passiva: A.-K. 537 000, Anlehen 238 220, Kredit. 52 148, Akzepte 150 000, Debit.-Verlust 346 042, Talonsteuer-Res. 4300, Avale 45. Sa. M. 1 327 757.