1722 Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften etc. Deutsche Ecuador Cacao Plantagen- u. Export-Gesellschaft, Aktiengesellschaft in Hamburg, Brodschrangen 35. Gegründet: 11./5. 1901; eingetr. 3./8. 1901. Gründer s. Jahrg. 1901/1902. Von der Firma Seminario Freres & Co. in Paris wurden die in der Republik Ecuador belegenen Plantagen San Juan, Lomalarga, Esperanza, Palma in der Provinz de los Rios, die Plan- tage Colon in der Provinz Guayas, die Plantage Concepcion in der Provinz del Oro und die unter dem Sammelnamen „Manabi“ zus. gefassten Plantagen El, Recreo, H Zapollo, El Rosario, Josefina, in der Provinz Manabi einschl. der darauf befindl. Gebäude und alles lebenden u. toten Inventars in die Ges. eingebracht. Die Plantage San Juan war als Sicherheit für eine den Inhabern der Firma Seminario Frères & Co. obliegende Verpflicht, zur Zahlung einer lebenslänglichen Rente von jährl. frs. 46 666 zur Höhe v. 437 500 Sucres verpfändet. Die Belastung erlosch mit dem Tode der berechtigten Person im Februar 1908. Die Löschung dieser Rentenverpflichtung ist erfolgt. Der Gesamtwert der Einbringungen wurde auf M. 3 000 000 u. für die 1902 hinzu erworbenen Plantagen auf M. 1 000 000 festgesetzt, von welcher Summe der einbringenden Firma M. 1 996 000 durch Gewährung von 1996 Aktien der Ges. à M. 1000, M. 2 000 000 in 5½ % Prior.-Oblig. (siehe unten) u. M. 4000 bar vergütet wurden. Zweck: Erwerb und Betrieb von Plantagen, insbes. Übernahme und Betrieb der von der Firma Seminario Frères & Co. in Paris in die Ges. eingebrachten, obengenannten Plantagen. sowie Verkauf der Plantagenprodukte u. Betrieb sonst. Handelsgeschäfte aller Art. Im Nov. 1902 wurden zu obengenanten Plantagen noch die Plantagen San Rafael, San Miguel und Sibimbe hinzuerworben und dafür M. 1 000 000 bezahlt. Die Plantagen werden erst seit 1./1. 1903 für Rechnung der Ges. bewirtschaftet. Die Ges. hatte auf ihren Pflanzungen 1 989 000 Kakao- u. 534 000 Kaffeebäume stehen; letztere sollen nach u. nach durch Kakao- bäume ersetzt werden. Ernte 1908–1916: 17 407, 13 691, 18 637, 19 365, 17 439, 2111, 19 106, 15 124, 19 052 Quintalcs Kakao (für welche M. 703 043, 490026, 605 961, 648 935, 639195, 807 457, 600 515, 764 594, 993 013 gelöst wurden). Die Plantagen Concepcion, San Miguel u. Sibimbe sind verpachtet. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 2 000 000 in 5½ % Schuldverschreib. lt. G.-V. v. 14./11. 1902, rückzahlbar zu 105 %, 2000 Stücke (Nr. 1–2000) à M. 1000, auf gemeinsame Ordre der Hamburger Bank- firmen L. Behrens & Söhne u. Schröder Gebrüder & Co. als Pfandhalter u. mit der Nord- deutschen Bank in Hamburg als Zahlstellen. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1905 in längstens 23 Jahren durch jährl. Ausl. im Okt. (zuerst 1904) auf 2./1.; verstärkte Tilg. oder günzl. Künd. mit 3 Monate Frist auf einen Zs.-Termin vorbehalten. Als Sicherheit dient eine auf obengenannten Plantagen auf Namen vorerwähnter Hamburger Bankhäuser an erster Stelle eingetragenen Hypoth. Nur eine, jetzt erloschene jährl. Rente von frs. 46 660 auf der Plantage San Juan ging bis 1908 dieser Hypothek voraus. Verj. der Coup. 4J. (K.), der Stücke nach 10 Jahren. Noch in Umlauf Ende 1918 M. 1 004 000. Kurs in Hamburg Ende 1904–1920: 101.10, 103.50, 103, 101.60, 103.25, 104, 105.25, 104, 104.50, 104.90, 104.50*, –, 103, –, 98*, 101, 105 %. Aufgel. bei den Zahlst. 12./7. 1904 zu 100 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./7. u. ½ Schlussnotenstempel; erster Kurs 15./7. 1904: 100.50 %. Die Versamml. der Besitzer dieser Anleihe beschloss am 9./10. 1918, dass die Auslos. u. Rückzahl. von Schuldverschreib. für die Dauer des Krieges in Wegfall kommt. Die nächste planmässige Auslos. findet unbeschadet des Rechts der Ges., die Auslos. früher vornehmen zu lassen, im Okt. desjenigen Jahres statt, welches auf das Kalenderjahr folgt, in welchem der allgem. Friedensschluss einschliessl. des Friedens mit Amerika statt- getunden hat. Die Auslos. sind am 1./10. 1919 wieder aufgenommen u. die Auslos. 1918 nachgeholt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 18t. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Dir Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Plantagen 4 046 812, Pflanzervorschusskto 44740, Arb.-Vorschuss 101 019, Plantagen-Verwalt.-Kto 1001, Wechsel 452 000, Effekten 245 000, Guth. bei Banken u. Bankiers 346 652, Debit. 136 330. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Prior. Anleihe 1 100 000, R.-F. 170 918, Plantagen-Rückstell. 960 000, Vorschuss-Res. 126 632, Spez. R.-F. 253 250, Zs.-Kto 4310, Unk.-Kto (Vortrag) 3500, Oblig-Auslos.-Kto 97 650, do. Kup-Kto 33 577, Talonsteuer-Kto 8000, Div. 320 000, unerhob. do. 191 990, Tant. 25 758, Kredit. 75 900, Vortrag 1990. Sa. M. 5 373 556. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Plantagenbetrieb 333 229, Plantagen-Rückst. 100 000, Anleihe-Zs. 65 560, Unk. 26 907, Einkommensteuer 32 100, Talonsteuer 2000, Gewinn 559 989. – Kredit: Vortrag 10 166, Kakao 993 513, Kaffee 2069, Pacht 32 495, Kursgewinn 60 813, Zs. 20 728. Sa. M. 1 119 786. Kurs Ende 1908–1920: 129, 132, 119, 109, 118, 115, 121.75*, –, 130, –, 1107, 410, 1150 %. Die Aktien wurden in Hamburg am 22./5. 1908 zum ersten Kurs von 180.50 % eingeführt Dirvidenden 1903–1916: 12, 10, 7½, 9, 21, 9, 0, 7, 9, 7, 14, 6, 12, 16 %. Coup.-Verj. 4 J. R. Das erste Betriebsjahr war 1903. Direktion: Adolph Rob. Boehm. Aufsichtsrat: (3–4) Vors. Rud. Freih. von Schröder Stellv. E. C. Hamberg, Dr. jur. R. V. Kleinschmidt, N. Max Lefeld, Hamburg. Zahlstellen: Hamburg: L. Behrens & Söhne, Schröder Gebrüder & Co.