1740 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 2) Ausbeutung dieser Patente, in welcher Form auch immer. 3) Erwerb anderweitiger Patente u. sonst. gewerblicher Schutzrechte für elektr. Glühlampen u. Ausbeutung derselben. bDie Ges. ist auch berechtigt, alle zur Glühfaden- u. Glühlampenindustrie gehörigen Artikel zu erzeugen u. kaufmännisch zu vertreten u. zu diesem Zwecke Anlagen herzustellen oder zu erwerben. Die Inhaber der Patente erhielten M. 400 000 in bar u. M. 400 000 in Aktien 4. Die Ges. stand bis 1908 mit der Bayer. Glühfadenfabrik Augsburg-Lechhausen Gg. Lüdecke & Co., die Lizenznehmerin der Wolfram-Patente, in einem Vertragsverhältnis, bis die G.-V. v. 27./4. 1908 beschloss, diese Fabrik zu erwerben (siehe bei Kap.). Dadurch wurde die Dauer der Patente verlängert und auch der Fabrikationsnutzen gesichert. 1911/12 infolge Preis. rückganges auf dem Glühlampenmarkt, resultierte ein Betriebsverlust von M. 241 556, hierzu M. 286 455 Abschreib. (davon M. 104.846 auf Debit.), zus. also M. 528 011 Verlustsaldo, wovon M. 122 481 aus R.-F. gedeckt u. restl. M. 405 529 vorgetragen wurden. Wegen Sanierung siehe bei Kap. Trotz des gesteigerten Umsatzes konnte 1912/13 infolge heftigen Wett. bewerbs bei gedrückten Preisen nur ein Reingewinn von M. 158 069 erzielt werden, wovon die Vorz.-Aktien 6 % Div. erhielten u. M. 125 669 vorgetragen wurden; auch 1913/14 erheb- lich rüekläufige Preise. 1913/14–1914/15 konnten nur die Abschreib. verdient werden; 1914/15 ausserdem M. 16 497 Reingewinn. 1915/16 M. 284 859 Reingewinn. 1916/17 ergab M. 285 400 Reingewinn, der zur Bildung einer Prozess-Res. in dem Patentstreit mit der A. E. G. benutzt wurde. Am 21./5. 1917 wurde durch einen Brand das Hauptgebäude u. verschiedene Nebengebäude vollständig vernichtet, wodurch die Fabrikation zum Stillstand kam. Ein Wiederaufbau der Fabrik ist geplant. Die vom Brand verschont gebliebenen Fabrikräume sind vermietet. Der Antrag auf Liquidation wurde von der Tagesordn. der G.-V. v. 15./9. 1917 abgesetzt. 1918/19 ergab einen Verlust von M. 261 428, der 1919/20 auf M. 245 433 stieg und vorgetragen wurde. Das Werk ist noch weiter ausser Betrieb, die Verpachtung der vorhandenen Räume ist Ende 1919 abgelaufen. Kapital: Bis 1921 M. 1 060 000 in 540 Vorz.-Aktien A u. 520 St.-Aktien B à M. 1000. Urspr. M. 850 000 in 400 Aktien A u. 450 Aktien B. Die G.-V. v. 27./4. 1908 beschloss Erhöh. um M. 2 150 000 in 2150 Aktien B, hiervon erhielt die Bayer. Glühfadenfabrik Augsburg- Lechhausen Gg. Lüdecke & Co. (siehe oben) 640 Stück zu 125 % = M. 800 000, 1500 neue Aktien B wurden von einem Konsort. zu 125 % übernommen. Die Inhaber der Aktien Lit. A erhielten von dem Jahresgewinn 6 % Div. auf den Nominalbetrag ihrer Aktien mit Nachzahl- Anspruch aus dem Gewinn künftiger Jahre. Die G.-V. v. 18./9. 1912 beschloss die Auf. hebung der bisherigen Vorzugsrechte der M. 400 000 Aktien Lit. A, Herabsetz. des gesamten M. 3 000 000 betragenden A.-K. auf M. 600 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 5: 1 zum Zwecke der Beseitig. der Unterbilanz u. Vornahme a. o. Abschreib. u. Rückl.; ferner beschloss die G.-V. v. 18./9. 1912 die Erhöh. des A.-K. um bis M. 600 000 durch Ausgabe von 600 Vorz.-Aktien à M. 1000 zu pari, wovon M. 460 000 gezeichnet wurden; A.-K. also jetzt wie oben. Diese neuen Vorz.-Aktien sowie die nach erfolgter Herabsetzung verbliebenen 80 Aktien der früheren Aktiengattung Lit. A erhalten ab 1./4. 1912 eine Vorz.-Div. von 6% mit Nachzahlungspflicht u. geniessen bezügl. Kap. u. etwaiger rückständiger Vorz.-Div. bei Liquid. den Vorrang vor den übrigen Aktien, der Rest des Reingewinns wird gleichmäseig unter sämtl. Aktionäre verteilt. Siehe auch Gewinn-Verteilung. Der durch die Herabsetz frei gewordene Betrag von M. 2 400 000 wurde zur Deckung des Verlustsaldos von M. 405 59, zu Abschreib. mit M. 1 788 470, zur Bildung des gesetzl. R.-F. von M. 106 000, sowie eines Delkr.-F. von M. 100 000 verwendet. Die Mehrheit der Aktien (etwa M. 700 000) befindet sich im Besitz der Auer-Ges. in Berlin. Die a. o. G.-V. v. 9./2. 1921 beschloss Kap.-Erhöb, auf M. 5 000 000 u zwar um M. 3 940 000 in 460 Aktien A u. um 3480 Aktien B. Hypotheken: M. 167 317. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3.; bis 1908 vom 1./3.–28.7. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt); 6 % Div. an Vorz.-Aktien A mit Nachzahl. Anspruch; hierauf an sämtl. Aktien 4 %; dann 10 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von zus. M. 8000); Rest als Div. an sämtl. Aktien. Bilanz am 31. Mürz 1920: Aktiva: Grundstücke 100 000, Gebäude 250 000, Apparale Masch. u. Einricht. 1, Bankguth. 767 336, Schatzwechsel 500 000, Debit. 21 926, Effekten 133925 Kassa, Wechsel u. Postscheck 15 700, Waren 25 174, Avale 139 036, Verlust 506 862. – Passivu: A.-K. 1 060 000, R.-F. 107 680, Delkr.-Kto 130 000, Hypoth. 167 317, Kredit. in lauf. Rechnung, einschl. Rückstell. u. Rückl. für Steuer 236 952, unerhob. Div. 180, Ern.-F. 148 552. Brand. ontschädigung 470 242, Avale 139 036. Sa. M. 2 459 960. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 261 428, Abschreib. 67 174, Div. 840, Gau- Unk. 256 478. – Kredit: Bruttogewinn 22 189, Zs. 45 608, Eingänge aus abgeschrieb Forder. 11 261, Verlust 506 862. Sa. M. 585 921. Dividenden: 1906/07–1912/13: 0 %; auf Aktien A u. B 1912/13–1919/20: Vorz. Aktien 6, 6, 6, 6, 6, 6, 0, 0 %, St.-Aktien: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Die 6 % Div. auf die Vorz.-Aktien fin 1913/14 u. 1914/15 wurde aus- dem Gewinn für 1915/16, diejenige für 1915/16 u. 191610 aus dem Gewinn von 1917/18 nachgezahlt. Direktion: Dir. Carl Rumenapp. Aufsichtsrat: (3–12) Vors. Geh. Justizrat Albert Gaenssler, München; Stellv. Kom 18 KRat Dr. Emil Guggenheimer, Berlin; Fabrikbes. Adolf Martini, Komm.-Rat Christ. Diesel Bank-Dir. a. D. Carl Schwarz, Augsburg; Komm.-Rat Paul Mamroth, Dir. Fritz Fessel, Rechte- anwalt Wm. Meinhardt, Berlin; Komm.-Rat Max Berthold, Nürnberg. Zahlstelle: Augsburg: Bayer. Disconto- u. Wechsel-Bank.