1782 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. Verwertung derselben durch Veräusserung oder eigene Verwendung, gewerbsmässige Aus- führung von Installationen und der Vertrieb sämtl. elektrotechn. und anderweitiger Gegen- stände etc. Erwerb von Grundstücken. 1909 Erwerb sämtl. Kuxe der Gew. Sudersche Braunkohlenwerke, auf deren Grube Emma das Elektrizitätswerk errichtet worden war. Erwerb der Überlandzentrale Goslar-Wolfenbüttel-Ringelheim. Im Jan. 1913 hat der Landkreis Braunschweig mit der Ges. u. den Braunschweig. Kohlen- bergwerken in Helmstedt einen Vertrag abgeschlossen, nach dem die gesamte Elektrizitäts- lieferung für den Kreis diesem Konzern übertragen wird. Ebenso ist die Elektrizitätslieferung für die Kreise Wolfenbüttel u. Goslar von den Bergmann-Unternehmungen auf die Überland- zentrale Helmstedt übergegangen. Die Zuleit. des Stromes soll erfolgen in zwei von einander unabhängigen Zuleitungen, die eine von der Zentrale in Helmstedt, die andere von der Zentrale der Grube Treue, Im Zus. hang hiermit erwarben die Braunschweig. Kohlenberg- werke sämtl. Aktien der Überlandzentrale zu 125 %. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 150 000, erhöht lt. G.-V. v. 16./7. 1909 um M. 1 850 000 in 1850 Aktien, div.-ber. ab 1./4. 1909, begeben zu pari. Hiervon dienten M. 1 000 000 zum Erwerb sämtl. 1000 Kuxe der Gew. Sudersche Braunkohlenwerke zu Helmstedt; die restl. 850 neuen Aktien wurden von einem Konsortium (Hildesheimer Bank etc.) übernommen. Der Betrieb der Suderschen Braunkohlenwerke ging 1914 auf die Braunschweig. Kohlenwerke über. Anleihe: M. 250 000 in 4 % Teilschuldverschreib. à M. 1000. Tilg. ab 1910 durch jährl. Auslos. im Dez. (zuerst 1909) auf 1./4. (erstmals 1910). Zahlst.: Hildesheim: Hildesheimer Bank; Berlin: Jacquier & Securius. Im Jahre 1913/14 weitere M. 1 250 000 u. 1918/19 noch M. 500 000 in 4½ % Oblig. begeben. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = St. Bilanz am 31. März 1920: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 363 000, Dampfmasch, Kessel u. Schaltanlage 350 005, Leitungsnetz 1 900 002, 50 000 Voltanlage 390 000, Leit. Grube Treue- Schöppenstedt 180 000, Zähler 200 000, Effekten 760 000, Kaut.-Effekten 1200, Kaut. Wechsel 4000, do. Debit. 500, Debit. 1 735 264, Installat.-Waren 452 784, Kassa 18 187, Disagio 101 650, Agio 42 750. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Oblig.-Anleihe 2 000 000, R. F. 38 913, Delkr. 112 565, uneingelöste fäll. Coup. 7335, Hypoth. 79 000, Kaut.-Kredit 3450, Talonsteuer 11 750, Kredit. 1 714 796, Oblig.-Amort.-Zuschlag 60 000, Rückstell. 267 907, Tant. 1200, Gewinn 202425. Sa. M. 6 499 343. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 194 608, Handl.-Unk. 303 642, Betriebs-Unk. 2 548822, Rückst. u. Abschreib. 469 398, Gewinn 202 425. – Kredit: Vortrag 43 019, Strom- u. Miets. einnahmen sowie Installat.-Gewinn 3 675 878. Sa. M. 3 718 898. Dividenden 1905/06–1919/20: 0, 0, 4, 5, 6, 6, 6, 7, 7, 0, 0, 0, 0, ?, 2 %. Vorstand: Dir. Karl Kraiger. Prokuristen: W Kühn, Martin Eggerling. Aufsichtsrat: Vors. Bergrat Jul. Krisch, Helmstedt; Stellv. Geh. Komm.-Rat Max Leeser, Hildesheim: Bank-Dir. Mor. Schultze, Magdeburg; Geh. Komm.-Rat Herm. Frenkel, Berlin; Bergwerks-Dir. Fritz Pfister, Helmstedt. Bayerische Überlandcentrale Akt.-Ges. in Ibenthann (Oberpfalz), Direktion in Regensburg. (8itz bis 29./6. 1917 in Haidhof.) Gegründet: 28./9. 1908; eingetragen 11./12. 1908 in Regensburg. Gründer: Bergmann- Elektrizitäts-Werke Akt.-Ges., Berlin; Komm.-Rat Karl v. Michel, München; Komm.-Rat Leo Stinnes, Mannheim; Komm.-Rat Gustav Stinnes, Mülheim a. d. Ruhr; Komm.-Rat Josef Böhm, München. Die Ges. übernahm den gesamten Immobiliar- u. Bergwerksbesitz samt allen dabei befindlichen Anlagen nebst Inventar der „Oberpfälzer Braunkohlen-Gewerkschaft Haidhof“ in Haidhof, einschliesslich der Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser u. alle Rechte u. Pflichten aus den abgeschlossenen Stromlieferungsverträgen, für M. 1 000 000 bar. Das Unternehmen hat in Ibenthann (Oberpfalz) eine elektr. Zentrale erbaut (siehe unten), um mittels der dort gewonnenen Kohle elektrische Energie für Licht u. Kraftzwecke für die nähere u. weitere Umgebung zu erzeugen. Als Stromabnehmer hat sich die Ges. eine Anzahl grösserer u. kleinerer Ortschaften durch Verträge gesichert. Zweck: Erwerb von Grundstücken und Bergwerksrealitäten zum Zwecke der Errichtung und des Betriebs eines Elektrizitätswerkes, ferner die Verwertung selbstgeförderter Kohle, insbesondere zur gewerblichen Erzeugung elektrischer Energie, sowie die Verwertung dieser Energie, sei es durch Veräusserung, sei es durch eigene Verwertung, endlich die Beteiligunß an ähnlichen Unternehmungen. Auf dem 570 Tgw. grossen Grundbesitz wurde 1917/18 ein Tag- bau zur Kohlengewinnung geschaffen. Die Zentrale, welche mit einer Leistung von 4000 Pö. Drehstrom in nächster Nähe des Braunkohlenbergwerkes errichtet wurde, kam ab April 1910 im Betrieb, eine Erweiter. um 4000 PS. fand 1912 statt u. wurde 1913/14 nochmals um 4000P8. vergrössert. 1911 Erricht. eines kleinen Elektrizitätswerkes in Nabburg. An den Naabwerken f. Licht- u. Kraftversorg. G. m. b. H. in Weiden (jetzt M. 700 000 St.-Kap.) hatsich die Bayer. Überland. centrale beteiligt. Das Hochspannungsnetz Ende 1917 von rund 226 km Länge, das mit 35 00 u. 6000 Volt arbeitet, versorgt 103 Ortsnetze u. erstreckt sich zunächst von der Zentrale bis in die Nähe von Regensburg u. in die weitere Umgeb. nördlich u. südlich dieser Stadt. Mit der Stadt Regensburg wurde 1917 ein neuer Stromliefer.-Vertrag abgeschlossen. Die Verbrauchs.