Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1831 Die Ges. ist berechtigt, bis zur Höhe des eingez. A.-K. verbindliche Schuldverschreib. mit oder ohne hypoth. Sicherheit auszugeben. Dieselben lauten, sofern nicht durch be- sond. Privileg Inh.-Oblig. gestattet werden, auf Namen und an Ordre. Das vierte Kriegsjahr (1917/18) stand im Zeichen der Abwicklung des grossen Rüstungs- brogramms aus dem Vorjahr. Die Werke waren wiederum in der Hauptsache mit der erstellung elektrischen Materials aller Art für Heer und Flotte voll beschäftigt. Die Ab- lieferungen überstiegen die des Vorjahres bedeutend; es bleibt noch ein sehr grosser Auf- tragsbestand für das neue Geschältsjahr, dessen ordnungsgemässe Abwicklung durch die inzwischen eingetretenen Ereignisse in Frage gestellt ist. Wiederholte Lohnerhöhungen bei den Arbeitern und Einkommenverbesserungen bei den Angestellten bewirkten, dass der Geschäftsgewinn trotz des erhöhten Umsatzes annähernd der gleiche geblieben ist. Der %% stieg von M. 12 875 261 auf M. 13 954 780, 1918/19 M. 11 457 441, 1919/20 M. 21 26 In dem zu Spandau gehörigen Fabrikgelände am Nonnendamm wurde 1904/1905 ein Fabrikneubau, das Wernerwerk, errichtet, in das der gesamte Geschäftsbetrieb des Berliner Werkes übergegangen ist; das Wernerwerk wurde 1907/09 bedeutend erweitert. 1906 Er- richtung des neuen Blockwerkes, eines physikal.-chem. Laboratoriums etc. 1907/08 Neubau einer Giesserei. 1906/07 Erwerb der an das Verwalt.-Gebäude Berlin Askanischer Platz 3 angrenzenden Häuser Askanischer Platz 4 u. Schönebergerstr. 1/2. Grundstück Askanischer Platz 3 in 1911/12 verkauft. 1910/11 Zukauf von Fabrikgelände in Lichtenberg u. am Nonnen- damm bei Spandau, jetzt Siemensstadt genannt, für zus. ca. M. 1 700 000. 1913/14–1917/18 fanden weitere Neubauten statt. Die Ges. baute u. a. die elektr. Hoch- u. Untergrundbahn in Berlin-Charlottenburg-Westend, auch die Weiterführung nach dem Stadtinnern Spittelmarkt-Alexanderplatz u. weiter nach Schönhauser Allee wurde von der Ges. Siemens & Halske ausgeführt, ebenso die Schöneberger Untergrundbahn vom Nollendorfplatz nach Hauptstr. Schöneberg, dann die Wilmersdorfer u. Dahlemer Untererundbahn. Im Nov. 1905 erhielt die Ges. im Verein mit der Allg. Elektrizitäts-Ges. in Berlin die Bauausführ. der Stadt- u. Vorortbahnen in Hamburg. Es handelte sich um eine Gesamtsumme v. M. 41 143 000. Beide Ges. erhielten 1908 auch die Konz. zum Betrieb dieser Hamburger Stadt- u. Vorortbahnen. Die Betriebsausrüstung der Hamburger Bahnen u. der Betrieb selbst werden für Rechnung der am 27./5. 1911 gegründeten Be- triebsgesellschaft Hamburger Hochbahn-Akt.-Ges. (A.-K. M. 15 000 000) ausgeführt, welche Aktien im März 1912 an die von Siemens & Halske A.-G., den Siemens-Schuckert-Werken G. m. b. H. u. Allg. Elektr.- Ges. neu gegründete Elektro Treuhand-A.-G. in Hamburg (A.-K. M. 30 000 000) übergingen, ausserdem emittierte diese neue Hamburger Ges. M. 15 000 000 in Oblig. Die G.-V. v. 9./3. 1903 genehmigte einen mit der Elektrizitäts-A.-G. vorm. Schugkert & Co. in Nürnberg geschlossenen Vertrag zwecks Bildung einer besond. Gesellschaft zur Übernahme der Fabrikat.- u. Vertriebsabteilungen beider Firmen auf dem Gebiete der Starkstromtechnik. Siehe hierüber die mit M. 90 000 000 St.-Kapital errichtete Siemens-Schuckert-Werke G. m. b. II. in Berlin-Nürnberg, woran Siemens & Halske mit M. 45 050 000 beteiligt sind. Div. 1907/08–1912/13: je 10 %; 1913/14: 7 %; 1914/15–1918/19: je 10 %. An genannte Ges. m. b. H. gingen 1903 folg. Wertobjekte über: Grundstücke M. 1 779 900, Gebäude 4 272 946, Utensil. u. Werkzeuge 1 341 749, Werkzeugmasch. 1 377 679. Betriebsmasch., Heizungs- u. Beleucht.-Anlagen 2 113 102, Modelle 3. An die Siemens-Schuckert-Werke G. m. b. H. wurden seitens der beiden Beteiligten, nämlich der Siemens & Halske A.-G. u. der Elektrizitäts-A.-G. vorm. Schuckert & Co. Anfang 1911 zus. M. 30 000 000, Anfang 1912 M. 20 000 000 u. i. J. 1918/19 M. 20 000 000 u. 1920 M. 40 000 000 unkündbare, mit 6½ % verzinsl. Darlehen gewährt, wovon auf jede Ges. M. 15 000 000, 10 000 000, 10 000 000 u. 20 000 000 entfallen. (Siehe auch Siemens-Schuckert-Werke G. m. b. H.) Im Laufe des Geschäftsj. 1916/17 wurde mit den Siemens-Schuckertwerken G. m. b. H. gemeinsam die „Sparbank Siemensstadt G. m. b. H.“ gegründet u. ihr der grösste Teil der Spar- und Depositengelder der Beamten überwiesen. Es ist beabsichtigt, die Wirksamkeit der Sparbank zu gegebener Zeit auch den Arbeitern der beiden Gesellschaften dienstbar zu machen. Infolge der Fusion der Mutter-Gesellschaften in Berlin und Nürnberg gingen 1904 die mit ca. K 12–13 000 000 bewerteten Starkstrombetriebe (Leopoldauer Fabrik etc.) der Wiener Zweigniederlass. von Siemens & Halske an die Österr. Siemens-Schuckert-Werke A.-G. in Wien über. (Div. 1907/08–1918/19: 4, 5, 6, 6, 6, 7, 7, 5, 7, 7, 7, 5 %.) Die OÖsterr. Siemens-Schuckert-Werke erhöhten 1904 ihr A.-K. von K 9 000 000 auf K 18 000 000; die neuen Aktien übernahmen Siemens & Halske A.-G. zu pari, der Rest des Übernahmepreises wurde in Jahresraten beglichen. 1907 übernahmen die Österr. Siemens-Schuckert-Werke auch das Kabelwerk Leopoldau für ca. K 6 000 000, gewährt in Schuldverschreib; z. Z. besitzen Siemens & Halske A.-G. in Berlin nom. K 8 200 000 des K 24 000 000 betragenden A.-K. der Österr. Siemens- Schuckert-Werke in Wien. Anfang 1920 vereinigten Siemens & Halske durch Vertrag mit Wirkung ab 1./8. 1919 ihr Glühlampenwerk mit denen der A. E. G. u. der Auer-Ges. in der Firma „Osram“' G. m. b. H. Kommanditges., an der S. & H. mit 40 % beteiligt sind. Die bisherigen Ergebnisse des am 30./6. 1920 abgelaufenen Geschäftsj. lassen bereits erkennen, dass sowohl technisch, als auch virtschaftlich die Ziele, welche den Zweck der Vereinigung gebildet haben, erreicht werden.