1836 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. Dividenden 1905/06–1919/20: 7, 7, 7, 7, 7, 7, 7½, 7½, 4, 7½, 15, 20, 28, 17, 17 %. C.-V.: 3J.(K) Direktion: Heinr. Goetz, Curt A. Nilzsche, Baurat v. Glinski; stellv. Dir.: M. Reifeis, Fritz Kögler. Prokuristen: H. Bredow, Moritz Lohr, Jos. Artweger, Fritz Thiede, Fritz Schneider. Aufsichtsrat: (3–8) Vors. Justizrat Dr. Moritz Beutler, Chemnitz; Stellv. Dir. Carl Siems, Plaue b. Flöha; Dr. Artur Berger, Charlottenburg; Gen.-Konsul Alfred Thieme, Bank.Dir. Grimm, Leipzig; Landrat a. D. von Dewitz, B.-Wilmersdorf; Oberstleutnant a. D. Otto von Ischirschky u. Bögendorff, Wachwitz b. Dresden; Kaufm. Fritz Vogel, Chemnitz; Dir. Mar Haas, Bank-Dir Franz Christ, Chemuitz. Zahlstellen: Für Div.: Ges.-Kasse: Berlin: Dresdner Bank; Dresden, Leipzig u. Chemnitz: Dresdner Bank, Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk, Aktien-Gesellschaft in Essen, Henriettenstr. 12. Gegründet: 10./5. 1898; eingetr. 24./6. 1898. Zweigniederlass. in Kö In u. Düsseldorf. Zweck: Übernahme des Vertrages der Elektr.-Act.-Ges. vorm. W. Lahmeyer & Co. in Frankf. a. M. mit der Stadt Essen a. d. R. v. 23./12. 1897 bezw. 5./1. 1898, betreffs Errichtung u. Betrieb eines Elektr.-Werkes in Essen-Ruhr; gewerbl. Erzeugung elektr. Energie u. Ver. wendung derselben innerhalb und ausserhalb Essens. Die Ges. verfolgt den Plan einer ein- heitlichen Versorgung eines möglichst grossen Teiles des rhein.-westfäl. Industriebezirks mit elektr. Energie und betreibt eine im Norden der Stadt Essen im unmittelbaren An. schluss an die Steinkohlenzeche „Victoria Mathias“ errichtete Drehstrom-Kraft- und Licht. zentrale. In Verfolg. des gesteckten Zieles wurde die Essener Zentrale u. das dazu gehörige Leitungsnetz ausgebaut und ganz wesentlich erweitert, wobei anlässlich der Stillegung des Selbecker Bergwerksvereins in Selbeck bei Mülheim-Ruhr, dessen Tagesanlagen mit rund 4 ha Grund und Boden, namentlich aber mit der elektrischen Zentrale dieses Werkes, die einen günstig geleg. Stützpunkt innerhalb des Leitungsnetzes der Essener Zentrale bildet, angekauft. Ferner wurde im östlichen Teile des Ruhrkohlenbezirks eine zweite moderne Zentrale auf Zeche Wiendahlsbank errichtet und das dazugehör. Kabelnetz für das neu- erworbene Konzessionsgebiet des Kreises Hörde verlegt. Sodann wurden bis auf einen ge. eingen Betrag die Aktien des Elektrizitätswerks Berggeist u. sämtliche Geschäftsanteile des Bergischen Elektrizitätswerks m. b. H. Solingen erworben, beide Unternehmungen plan. mässig ausgebaut u. durch besondere Kabelleitungen untereinander sowie mit der Essener Zentrale des Rhein.-Westfälischen Elektrizirätswerks verbunden. 1908 wurde vom Rhein- Westfälischen Elektrizitätswerk abgetrennt die neue Zentrale auf Zeche Wiendahlsbank, die mit dem ganzen dazugehörigen Kabelnetz u. den dazugehörigen Konzessionen für M. 7 241 580 an das neugegründete Westfälische Verbands-Elektrizitätswerk A.-G. in Kruckel ÜAbergegangen ist. Eine Beteiligung an dieser A.-G., an der die Stadt Dortmund, das Elektrizitätswerk Westfalen A.-G., der Kreis u. die Stadt Hörde, die Gelsenkirchener Berg- werks-Akt.-Ges. u. die Harpener Bergbau-Akt.-Ges. mitbeteiligt sind, hat die Ges. in Höhe von 1 des M. 3 300 000 betragenden A.-K. = M. 300 000 behalten. Zuglaich mit der Gründung des Westfälischen Verbands-Elektrizitätswerks haben sich die beteiligten Elektrizitätswerke, nämlich das Werk der Stadt Dortmund, das neugegründete Verbandswerk, das Elektrizitätswerk Westfalen u. das Rhein.-Westfälische Elektrizitätswerk durch einen Demarkationsvertrag über die Versorgung des Ruhrkohlengebiets verständigt Damit ist den schädlichen Folgen eines ungesunden Wettbewerbes, namentlich bei der Er- schliessung weiterer Versorgungsgebiete u. bei Bemessung der Tarife vorgebeugt. Das dem Rhein.-Westfäl. Elektrizitätswerk bei der Demarkation zugesprochene Gebiet umfasst das ge- samte bisherige rheinische Versorgungsgebict der Ges., sowie von der Provinz Westfalen die Orte Gelsenkirchen, Horst, Gladbeck, Bottrop, Osterfel(l u. die westlich angrenzenden Teile. Die Drehstromzentrale des Rhem.-Westfäl. Elektrizitätswerks in Essen enthält zurzeit 37 Kessel mit 12 000 am Kessel-Heizfläche. 6 Kondensationsanlagen für zus. 160 000 k8 Stundendampf. 9 Drehistrommaschinen mit einer Leistung von 40 000 Kw. Dier Gesamtanschlusswert des Versorgungsgebietes einschl. der Gebiete der angegliederten Unternehm. stieg 1916/17 von 400 000 Kw. auf rund 432 000 Kw.; er verteilte sich auf die einzelnen Unternehm. wie folgt: Rheinisch-Westf. Elektrizitätswerk A.-G. Essen 222 052 Kw., Elel- trizitätswerk Berggeist A.-G. Brühl 65 557 Kw., Bergisches Elektrizitätswerk m. b. H. Reis- holz 122 844, Bergische Licht- u. Kraftwerke A-G. Lennep 22 091 Kw. Nutzbar abgegeben wurden 1913/14–1919 20 in diesen Werken insgesamt 290 048 000, 293 257 000, 388 118 10l, 555 063 343, 772 466 378, 687 989 372, 626 361 428 Kwst. Der grosse Mehrabsatz i. J. 1917//10 war im wesentlichen verursacht durch verstärkten Strombezug kriegswichtiger Grossbetriebe, während der Absatz für Licht nahezu unverändert blieb. Das Versorgungsgebiel erstreckt sich von der holländischen Grenze im Norden bei Cleve u. Emmerich bis über das Ahrtal im Süden, es umfasst mit einer Fläche von rund 6100 qkm den grössten Teil der Regierungsbezirke Düsseldorf u. Cöln. In Reisholz-Düsseldort wurde ein weiteres Elektrizitätswerk errichtet, das im Okt. 1909 den Betrieb aufnahm. Eine dritte Überlandzentrale kam 1911/12 in Wesel in Betrieb. Eine neue grosse Kraft zentrale auf dem Vorgebirge bei Cöln nahm Ende 1914 den Betrieb auf. Die Ges. besitzt auch die Gasanstalten Rotthau sen u. Mettmann, sowie das Gas- u. Wasserwerk Borbeck u. den