Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1853 Kraftbedürfnis kann der Stromabsatz als gesichert gelten. Der Gesamtgeldbedarf ist auf Grund derzeitiger Preisverhältnisse auf M 600 000 000 veranschlagt. Im Hinblick auf die gegenwärtigen anderweitigen Krafterzeugungskosten steht die Kraftdarbietung der Mittleren Fsar zu den Ausbaukosten in sehr günstigem Verhältnis. Die Bauarbeiten sind im Frühjahr 1919 begonnen worden u. auf einer Kanallänge von 35 km in vollem Gange Beschäftigt sind zurzeit rund 2400 Arbeiter. Der Beginn des Betriebes steht im Jahre 1924 in Aussicht. Die für die Überlandversorgung bestimmten Kräfte des Walchenseewerkes u. der Mittleren Isar werden in einem 100 000-Voltnetz, das sich über das ganze rechtsrheinische Bayern erstreckt (,Bayernwerk“) eingeleitet Auf diese Weise werden die Vorteile des hervor- ragenden Speicherwerkes der Walchenseekräfte mit der grossen Niederdruckanlage der Mittleren Isar auf das vorteilhafteste verbunden. Im Zusammenschluss mit bereits be- stehenden u. weiter geplanten Werken wird es möglich sein, das Kraftbedürfnis im ganzen Lande in wirtschaftlicher Weise zu befriedigen und auch benachbarte Wirtschaftsgebiete unabhängig von der Kohle zu machen. = Kapital: M. 75 000 000 in 75 000 Aktien à M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Anleihe: Zur Beschaffung der Mittel für den weiteren Ausbau geben die Mittlere Isar A.-G. u. die Walchenseewerk A.-G. unter dem Sammelnamen: Schuldverschreibungen der Bayerischen Grosswasserkraftwerke mit 4½ % verzinsliche, vom Jahre 1926 ab zum Nennwert rückzahlbare Oblig. aus, die durch den jetzigen u. zukünftigen Besitz der beiden Gesellschaften unter deren samtverbindlicher Haftung u. durch die Bürgschaft des mit seinem Gesamtvermögen für Kapital u. Zinsen haftenden Staates Bayerns sichergestellt, also mündelsicher sind. Die Schuldverschreibungen lauten auf den Inhaber u. gelangen in Stücken zu M. 1000, 2000, 5000, 10 000 u. 20 000 zur Ausgabe Die Verzinsung beginnt am 1./4. 1921; die Zahlung der Zinsen am 1./4. u 1./10. Die Einlösung der Schuldverschreib. wird zum Nennwert der Auslos, beginnend mit dem Jahre 1926, mit jährlich mindestens 1½ % des ursprünglich ausgegebenen Betrages zuzüglich der ersparten Zinsen aus den eingelösten Schuldverschreib. vorgenommen. Die Auslos. erfolgen im Monat April zum 1./10. eines jeden Jahres, erstmals im April 1926, zur Heimzahlung am 1./10. 1926. Die Schuldner sind befugt, vom 1/4. 1931 ab verstärkte Auslos. vorzunehmen oder auch die sämtlichen noch ausstehenden Schuldverschreib. mit einer Frist von 6 Monaten zu kündigen Die Anleihe wurde zunächst an der Münchener Börse eingeführt; aufgelegt v. 17./1.–5./2 1921 zu 98 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Direktion: Oberregierungsrat Franz Krieger; Stellv. Ober-Reg.-Rat S. Kurzmann, Reg.-Rat 0O. Haberstumpf, München Aufsichtsrat: Bauunternehmer Komm.-Rat Franz Wörner, 1. Vizepräsident des Landtags Erhard Auer, Staatsminister für Handel, Industrie u Gewerbe Eduard Hamm. München; Bürgermeister u Bauer, Landtagsabgeordneter Fritz Scheifele, Weinhausen, B-A. Kaufbeuren; Schriftsteller u Landtagsabgeordneter Otto Graf, München; Gutsbesitzer Hubert v. Schilcher, Dietramszell; Oberfinanzrat bei der Bayerischen Staatsbank Friedrich Moroff, Geh Ober- baurat Dr. Rud Schmick, Diplomingenieur Ernst Eppner, München. Norddeutsche Seekabelwerke, A.-G. in Nordenham. Gegründet: 27./5. 1899 in Köln, Sitz seit 11./4. 1908 in Nordenham. Zweck: a) Herstellung von elektr. Kabeln u. Zubehör, namentlich von solchen Kabeln, welche zur Herstell. von überseeischen Verbind. dienen (Seekabeln); b) Übernahme von Arbeiten für die Leg. von Kabeln der unter a) gedachten Art u. für die Reparatur an solchen Kabeln. Die Fabrik der Ges. in Nordenham kam im Herbst 1900 in Betrieb. Ausser verschied. kleineren Arbeiten, Kabellegungen u. Ausbesserungen hat die Ges. folg. grössere Aufträge ausgeführt: 1901 Herstell. u. Legung des deutsch-engl. 4 adrigen Regierungs- Kabels Borkum-Bacton, einschl. Landkabel = 519,5 km; 1902/04: Herstell. u. Legung des II. deutsch.amerikan. Kabels (Borkum-Azoren-New York) der Deutsch-Atlantischen Telegraphen- Ges., Cöln, von 7992,5 km Gesamtlänge; 1904/05: Herstellung u. Legung der Kabel Menado- Jap-Guam u. Shanghai-Jap der Deutsch-Niederländ. Telegr.-Ges., Cöln, von 6837 km Gesamt- länge; 1905: Herstellung u. Legung des Kabels Constantza (Rumänien)-Kilios (Türkei) der Osteuropäischen Telegr.-Ges., Cöln, von 378,5 km Länge; Herstellung u. Legung des Nieder- ländischen Kolonial-Kabels Balikpapan (Borneo)-Makassar (Celebes) von 664 km; 1906: Her- stellung u. Legung des deutsch-norweg. Regierungskabels Cuxhaven-Arendal von 660 km; 1907: Herstellung u. Legung des Kabels Moen-Libau-St. Petersburg der Grossen Nordischen Telegraphen-Ges. in Kopenhagen von 1513,5 km Länge. 1908 wurden verschiedene Vorrats- Kabel hergestellt, ebenso mit der Herstellung des Kabels für die Deutsch-Südamerikan. Telegraphen-Ges. begonnen, deren Kabelstrecken Borkum –Tenerife (4064 km) in 1909 u- deren weitere Strecke Tenerife-–Monrovia (3335 km), 1910 zur Verlegung kamen; die Rest- strecke Monrovia – Pernambuco (3460 km Länge) wurde 1911 von den Norddeutschen See- kabelwerken verlegt. 1909/1910 auch Fabrikat. u. Leg. zweier Kabel Triest–Süd-Dalmatien (847 km) für die österr. Regierung. Im Frühjahr u. Herbst 1911 zwei grössere Kabel- legungen ausgeführt, ausserdem wurden Instandsetzungsarbeiten an gestörten vorgenommen. 1912 wurde das Kabel Monrovia-Lome-Duala von 3037 km Länge hergestellt, das im Winter 1912/13 gelegt wurde; ebenso wurde das zu einer Fernsprechverbindung zwischen Zara u. Wien erforderliche Seekabel durch die Adria von 60 km Länge hergestellt u. verlegt. Ende Nov. 1912 hat die Central and South American Telegraph Co. den Auftrag auf ein 1430 km