Gewerkschaften. 1861 den aussichtsreichsten Braunkohlen-Revieren zu rechnen ist. Die Felder der Gew. Leonhardt stossen direkt an die Staatsbahnlinie Merseburg-Querfurt an, über die eine Verfrachtung nicht nur nach Norddeutschland u. Thüringen über Merseburg hinaus sondern auch über Querfurt in das Gebiet der im Unstruttale rasch aufblühenden, aufnahmefähigen Kaliindustrie hinein u. weiter bis nach Süddeutschland möglich ist. Der Grundbesitz umfasst einschl. der bereits in Angriff genommenen Flächen ein Terrain von rund 328 ha, von denen ca. 23 ha auf Bau- u. Bahnterrain entfallen u. ca. 30 ha auf Haldenterrain. Die Grubenfelder, die von der Gew. Michel eravorben wurden, sind durch 160 systematisch verteilte Bohrungen auf- geschlossen. Das Deckgebirge ist im weitaus grössten Feldesteile ca. 15 m stark, während das Kohlenflöz eine Durchschnittsmächtigkeit von ca. 45.8 m bei schwachwelliger Lagerung aufweist. Das im Grubenfelde anstehende, ausschl. durch Tagebau zu gewinnende Kohlen- quantum ist auf mind. 65 000 000 t Kohle zu bemessen, was einer Lebensdauer von ca. 50 J. bei einer jährl. Produktion von ca. 400 000 t Briketts entspricht. Die Kohle ist von erdiger Struktur u. eignet sich vorzüglich zur Brikettierung. Das Eigentumsrecht an den Feldern ist durch notarielle Verträge gesichert. Die Brikettfabrik T ist mit 8 Pressen für eine Tagesleistung von 80 D.-Waggons = jährl. 240 000 t gebaut u. kam Anfang 1912 in Betrieb. Der Bau der Brikettfabrik II mit ebenfalls 8 Pressen wurde Ende 1913 vollendet, doch konnte die vollständige Inbetriebnahme erst Anfang 1915 erfolgen. Ausser den zur Fabrik gehörigen Gebäuden und Maschinen-Anlagen sind noch Bade- und Mannschafts- häuser sowie 15 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser vorhanden. Ein normalspur. Anschlussgleis von 2.2 km Länge verbindet die Anlage mit dem Bahnhofe Neumark-Bedra. Für den Ver- kauf ist gemeinsam mit den Schwestergewerkschaften Michel, Gute Hoffnung u. Vesta die Gründung des Verkaufsbüro des Michelkonzerns m. b. H. in Gross-Kayna erfolgt. Die Gew. Leonhardt ist dem 1919 gebildeten Mitteldeutschen Braunkohlensyndikat in Leipzig mit ihrer gesamten Erzeugung beigetreten. Kuxe: Anzahl 1000. Seitens der Gewerken sind bisher folg. Kapitalien aufgebracht: M. 1800 Emiss.-Kurs pro Kux, M. 3000 Zubusse pro Kux lt. Beschluss der Gew.-Vers. vom 21./3. 1910. Insges. 1000 Kuxe zu je M. 4800 = M. 4 800 000. Die Gew.-Vers. v. 6./8. 1915 schrieb eine weitere Zubusse v. M. 1 000 000 aus, zahlbar in zwei Raten zu M. 500 Pro Kux. sodass das Kap.-Kto mit 5 800 000 zu Buch steht. Hypoth.-Anleihe: M. 4 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. Gew.-Vers. v. 14./6. 1911, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000, lautend auf Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./10. 1916 bis spät. 1946 durch jährl. Auslos. von M. 60 000 nebst ersp. Zs.; ab 1./10. 1916 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicher.-Hypoth. zur I. Stelle auf den gesamten der Gew. gehörigen resp. ihr vertragl. gesicherten Grundbesitz einschl. Aufbauten u. sämtl. den Grubenbetrieb umfassenden Zubehörs. Der Erlös der Anleihe diente zur Zahlung von Restkaufgeldern, zur Ab- stossung von Bankschulden und zum weiteren Ausbau des Unternehmens. Verj. d. Coup.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Noch in Umlauf Ende März 1920: M. 3 742 000. Zahlst.:: Cöln: A. Schaaffhaus. Bankverein; Bremen, Dortmund u. Mülheim-Ruhr: Nationalbank f. Deutschl.; Essen: Essener Creditanstalt; Halle a. S.: Hallescher Bankverein; Magdeburg: Commerz-u. Privat-Bank; Gotha: Hofbankhaus Max Mueller; Aachen: Dresdner Bank; Hannover: A. Spiegelberg; Erfurt: Adolph Stürcke u. deren sämtl. Niederlassungen. Diese Banken legten im Nov. 1911 einen Teilbetrag von M. 2 000 000 zu 100 % zur Zeichn. auf. Kurs: Eingeführt in Bremen im Dez. 1911 zu 99.50 %. Ende 1911–1920: 99.50, 99, 98, 98*, –, 95, –, 1007, 99, 100 %. – In Halle a. S. Ende 1913–1919: 100, 99*, – 95, –, 100*, –, – %. Hypotheken: M. 270 950, aufgenommen auf die Arbeiterkolonie. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gew.-Vers.: 1920 am 18./9. Bilanz am 31. März 1920: Aktiva: Grundstücke u. Kohlenabbaurechte 4 189 560, Gruben- anlagen 52 000, Gebäude 2 653 000, Masch. 2 808 967, Zechenbahn 168 300, Wasserleit. 21 300, Magazin 1 168 551, Fuhrpark u. Mobiliar 28 500, Kassa 41 621, Effekten u. Beteilig. 130 840, Kaut. 13 000, Debit. 2 915 082. – Passiva: A.-K. 5 800 000, Kaufgelderrest 600 000, Hypoth. 270 950, Kredit. 1 992 996, Oblig. 3 742 000, Kaut. 15 000, Gewinn-Vortrag 1 769 778. Sa. M. 14 190 724. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamt-Unk. 11 098 975, Abschreib. 1 074 307, Aus- beute 1 000 000, Vortrag 1 769 778. – Kredit: Vortrag 931 803, Brutto-Ertrag 14 011 258. Sa. M. 14 943 061. Ausbeute: 1911–1915 Baujahre; 1916/17: M. 100; 1917/18: M. 400; 1918/19: M. 350; 1919/20: M. 1000. Kurs der Kuxe: Die Kuxe sind noch an keiner Börse eingeführt. Kurs im freien Verkehr Ende 1913: M. 7500; am 28./7. 1914: M. 6800 (G); Ende 1916–1919: M. 8600, –, 11 000, 44 000. Vorstand; Vorst. Bankier Dr. Aug. Strube, Bremen; Stellv. Bergwerks-Dir. Willy Daelen, Wiesbaden; Rechtsanw. Herm. Bever, Düsseldorf; Fabrikant Johs. Colsman, Langen- berg; Kaufm. Gust. Cremer, Uerdingen; Gen.-Dir. R. Pierre, Eygelshoven; Bank-Dir. Dr. Otto Strack, Köln; Fabrikant Alfred Luyken, Wesel; Dipl.-Ing. Fritz Vorster, Köln-Marienburg; Bank-Dir. G. van Meeteren, Mülheim-Ruhr. Direktion: Adolf Wagner, Runstedt; Bergwerks-Dir. Dipl.-Ing. G. Keil, Grosskayna.