1862 Gewerkschaften. Gewerkschaft Vesta, Sitz in Grosskayna bei Merseburg. Gegründet: 30./3. 1912; eingetr. 7./11. 1913 in Köln, am 13./8. 1914 in Weissenfels- Der Grundbesitz der Ges. umfasst einschl. der bereits in Angriff genommenen Flächen u. einschl. des vertraglich gesicherten Grundbesitzes (ca. 11½ ha) ein Terrain von rund 184 ha, von denen etwa 10 ha auf Bau- u. Bahnterrain u. etwa 35 ha auf Haldenterrain entfallen. Die im Geiseltal gelegenen Grubenfelder sind durch ca. 180 systematisch verteilte Bohrungen aufgeschlossen. Das Deckgebirge ist in der Hälfte des Feldes ca. 14 m starl, während die Kohle eine Mächtigkeit von ca. 40 m hat; in der anderen Hälfte des Feldes ist das Deckgebirge durchschnittl. etwa 15–16 m u. die Kohle 17–18 m mächtig. Das im Grubenfelde anstehende, ausschl. durch Tagebau zu gewinnende Kohlenquantum ist einschl. 14 000 000 t in dem vertraglich gesicherten Grundbesitz auf mind. 44 000 000 t Kohle zu bemessen, was einer Lebensdauer von ca. 45 Jahren bei einer jährl. Produktion von ca. 360 000 t Briketts entspricht. Die Kohle ist von erdiger Struktur u. eignet sich vorzüglich zur Brikettierung. Die Brikettfabrik mit 12 Pressen ist für eine Tagesleistung von etwa 140 Dwg. gebaut. Ausser den zur Fabrik gehör. Gebäuden u. Masch.-Anlagen sind vorhanden eine elektr. Zentrale, ein ausgedehnter Verlade- u. Rangierbahnhof mit Anschluss an das Anschlussgleis der Gew. Michel in Grosskayna. Die Gew. Vesta hat mit der markscheidenden Gew. Michel einen Betriebsgemeinschaftsvertrag geschlossen, durch den sie in die Lage versetzt ist, ohne das Risiko eines neuen Grubenaufschlusses zu übernehmen, gleich im Anschluss an den bereits seit Jahren in Betrieb befindl. Tagebau der Gew. Michel ihren Grubenbetrieb zu eröffnen. Die Gew. Vesta gehört dem sogen. Michelkonzern an u. hat mit dem Verkaufsbureau des Michelkonzerns m. b. H. in Grosskayna einen Vertrag bezügl. des Verkaufes ihrer Produkte geschlossen, nach welchem sie berechtigt ist, die seit langem eingeführte Marke „Michel“ zu pressen u. durch das genannte Verkaufsbureau zu vertreiben. Die Gew. Vesta gehört dem Mitteldeutschen Braunkohlensyndikat in Leipzig an. Kuxe: Anzahl 1000 Stück. Bisher an Kap. u. Zubusse zus. M. 4 500 000 aufgebracht. Die Gew.-Vers. v. 6./8. 1915 schrieb eine weitere Zubusse von M. 1 000 000 aus, die in zwei Raten von je M. 500 pro Kux am 15./11. 1915 u. 15./3. 1916 eingezogen wurde. Hypoth.-Anleihe: M. 4 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. It. Gew.-Vers. v. 28./11.1913, rückzhalbar zu 102 %; Stücke zu M. 1000, lautend auf den Namen der Deutschen National- bank zu Bremen, Fil. Mülheim-Ruhr, oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. 28. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1920 bis spät. 1./10. 1950 durch jährl. Auslos. von M. 60 000 nebst ersp. Zs., spät. bis 1./10. auf 1./4. (auch freihänd. Rückkauf ist zulässig); ab 1920 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungshypoth. an dem gesamten, der Gew. Vesta gehörigen, bereits eingetragenen oder durch Kaufverträge u. Vormerkungen gesicherten Grundbesitz in der Gesamtgrösse von rund 176 ha einschl. Aufbauten u. sämtl. den Grubenbetrieb umfassenden Zubehörs. Die Gew. Vesta verpflichtet sich, die Auflassungen, sobald dieses angängig ist, zu vollziehen u. die eingetragenen Grundstücke alsdann sofort für die Sicherungshypoth. zur Mithaft zu stellen. Der Erlös der Anleihe diente zur Zahl. von Restkaufgeldern, zur Abstoss. von Bankschulden u. zum weiteren Ausbau des Unternehmens. Verj. d. Coup. in 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. auch Bremen u. Mülheim-Ruhr: Deutsche Nationalbank; Halle a. S.: Mitteldeutsche Privatbank. Kurs: Zugelassen in Bremen im Febr., davon aufgelegt M. 1 000 000 im Febr. 1914 zu 99 % 25./7. 1914: 99 %. Ende 1915–1920: –, 95, –, 99*, 99, 100 %. Auch in Halle 4.G. notiert. Hypoth.-Darlehn: M. 2 000 000, aufgenommen lt. Gew.-Beschl. v. 30./8. 1919 zur Tit. von Bankkredit. Restkaufgelder: Auf gekauftem, aber noch nicht eingetragenen Grubenterrain bei Grosskayna im Geiseltale, Kreis Weissenfels, ruhten Ende Aug. 1920 noch M. 2 150 340. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: 1920 am 18./9. Bilanz am 31. März 1920: Aktiva: Grundstück u. Kohlenabbaurechte 4 774 000, Gruben- anlagen 1 498 000, Gebäude 2 442 000, Masch. 3 658 000, Zechenbahn 363 000, Wasserleit. 55 000, Magazin 1 522 658, Fuhrpark u. Mobil. 71 449, Kassa 17 306, Effekten u. Beteilig 78 565, Kaut. 2000, Debit. 2 945 259. – Passiva: Kap.-Kto 5 200 000, Kaufgelderrest 2 150 340, Hypoth. 264 600, Kredit. 3 408 426, Oblig. 3 940 000, Darlehen 2 000 000, Kaut. 2000, Gewinn vortrag 443 421. Sa. M. 17 408 788. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamtunkosten 9 127 772, Abschreib. 1 675 369, Gewinnvortrag 443 421. – Kredit: Vortrag 80 771, Bruttoertrag 11 165 811. Sa. M. 11 246 583. Ausbeute: Bis 1918 noch nicht verteilt. 1918/19–1919/20: M. 100, 0 pro Kux. Kurs der Kuxe: Noch an keiner Börse notiert. Im freien Verkehr Ende 1913: M. 5100 G; am 27./7. 1914 M. 4600 (6); Ende 1916–1919: M. 5650, –, 6500, 30 000. Grubenvorstand: Vors. Bank-Dir. Dr. Aug. Strube, Bremen; Stellv. Bergwerks-Dir. Willy Daelen, Wiesbaden; Rechtsanw. Herm. Bever, Düsseldorf; Fabrikbes. Johs. Colsman, Langen- berg; Gust. Cremer, Uerdingen; Gen.-Dir. R. Pierre, Eggelshoven; Fabrikbes. Alfred Luyken, Wesel; Bank-Dir. Georg van Meeteren, Mülheim-Ruhr; Justizrat Dr. jur. Otto Strack, Kön; Dipl.-Ing. Fritz Vorster, Kalk bei Köln. Direktion: Gen.-Dir. Adolf Wagner, Runstedt; Bergwerks-Dir. Dipl.-Ing. G. Keiß, Grosskayna.