1880 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen etc. 0 Akt.-Ges. für Stickstoffdünger in Knapsack, Bez. Köln a. Rh. Gegründet: 31./5. 1906; eingetr. 28./7. 1906. Bis 29./1. 1909 Firma: Deutsche Carbid-Akt. Ges. mit Sitz in Frankf. a. M. Gründer: Consolidirte Alkali-Werke A.-G., Westeregeln; Gen.-Dir. Georg Ebeling, Hannover; Metallurgische Ges., A.-G., Bankier Aug. Ladenburg, Dr. phil. Rud. de Neufville, Frankf. a. M. Zweck: Darstellung u. Vertrieb von Calciumcarbid u. seinen Derivaten u. Beteiligung an Unternehmungen, die sich mit obigen u. verwandten Zwecken befassen; Errichtung u. Erwerbung aller Fabriken u. Anlagen, welche zu den vorbezeichneten Zwecken nach dem Ermessen des Aufsichtsrates erforderlich oder dienlich erscheinen. Die Ges. baute eine Fabrik in Knapsack, Bez. Cöln, deren Betrieb 1908 aufgenommen worden ist; es wird da- selbst Calciumcarbid, Kalkstickstoff für Düngezwecke fabriziert. Es ergab sich 1910 bei M. 230 424 Abschreib. u. Abgängen eine Erhöhung des Verlustvortrages von M. 259 105 auf M. 445 691, zu dessen Beseitig. die Kapitalsreduktion von 1911 vorgenommen wurde (siehe bei Kap.). Das Anlagen-Kto erhöhte sich 1912/13 um M. 1 437 452, 1913/14 um M. 890 621. Erzeug. 1911: 2 107 707 kg, 1912 v. 1./1.–30./6. (6 Mon.): 1 546 195 kg Stickstoff, 1912/13: 3 200 000 kg; später nicht veröffentlicht; die Erzeugnisse werden in Form von Kallk- stickstoff abgesetzt. Die Ges. beteiligte sich Ende 1912 an den neu errichteten Mitte- deutschen Stickstoffwerken G. m. b. H. in Gross-Kayna (St.-Kap. M. 1 000 000), in welche verschiedene Stickstoffpatente für M. 250 000 eingebracht wurden. Der Verlustvortrag aus 1918 M. 204 318 erhöhte sich 1918/19 nach M. 4 221 988 Abschreib. a. Anlagen auf M. 925 195. Kapital: M. 8 000 000 in 2400 abgest. Aktien u. 5600 neuen Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 29./1. 1909 um M. 1 600 000. Die Cyanid-Ges. m. b. H. in Berlin und die Societa Generale per la Cianamide in Rom haben die in dem Vertrag v. 6./4. 1908 aufgeführten Lizenz. rechte in die Akt.-Ges. gemeinsam eingebracht. Hierfür sind ihnen 300 ueue Aktien zu pari gewährt worden. Die Ges. für Stickstoffdünger G. m. b. H. in Westeregeln hat alle ihr zustehend. inländischen u. ausländischen Patente u. Patentanmeldungen ebenfalls auf Grund des vorerwähnten Vertrags v. 6./4. 1908 eingebracht. Für dieses Einbringen sind ihr 200 neue Aktien zu pari gewährt worden. Die hiernach verbleibenden 1100 neuen Aktien sind zum Kurse v. 100 % ausgegeben worden. Die Ges. für Stickstoffdünger ist in Liquidation getreten, u. deren Anlagen sind durch Kauf in den Besitz der Akt.-Ges. für Stickstoffdünger übergegangen. Zur Beseitig der Ende 1910 mit M. 455 691 ausgewiesenen Unterbilanz (siehe oben), zu Abschreib. eto. beschloss die G.-V. v. 7./6. 1911 die Herabsetz. des A.-K. von M. 3 600 000 auf M. 2 400 000 durch Zus. legung der Aktien 3: 2. Aus dem bei dieser Transaktion entstandenen Bucherlös von M. 1 200 000 wurden Abschreib. vorgenommen, vor allem auf das Patentkto (jetzt nur noch mit M. 1 zu Buch stehend). Da die Einrichtung der stillgelegten Anlage in Westeregeln nach Knapsack übertragen wurde, mussten auch hierfür Rückstell. gemacht werden, die über M. 200 000 betragen haben dürften. Zur Vergrösserung der Kraft- anlage beschloss die a. o. G.-V. v. 25./11. 1911 Erhöh. des A.-K. um M. 600 000 (auf M. 3 000 000) in 600 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1912, angeboten den alten Aktionären zu 105 % inll Stempel- u. sonst. Emiss.-Kosten. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 18./3. 1915 um M. 5 000 000 (auf M. 8 000 000) in 5000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1915, eingez. vorerst mit 25 %, restl. 75 % am 1./1. 1917 eingez. Das A.-K. befindet sich hauptsächlich in den Händen der Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning in Höchst. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6.; bis 1911: Kalenderj. Für die Zeit v. 1./1.–30./6. 1912 wurde eine besondere Bilanz gezogen. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 8=1 St. Bilanz am 30. Juni 1920: Aktiva: Grundstücke u Grundstücks-Einricht. 601 674, Gebäude 7 428 099, Masch. u. Apparate 10 976 664, Patente 1, Beteilig. 520 003, Wertp. 359 212, vorausbe: Versich. 184 847, Warenvorräte, Betriebsmaterial, Emballage 6 460 223, Kassa 34 759, Depots 12 735, Debit. 11 092 444, Bürgschaften 1 120 000. – Passiva: A.-K. 8 000 000, R.-F. 271 800, rückst. Einzahl. auf Beteilig. 25 200, Löhne 796 719, Hypoth. 285 000, Kredit. 26 748 00l, Bürgschaften 1 120 000, Gewinn 1 543 942. Sa. M. 38 790 665. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 925 195, Kursverlust auf Kriegsanleile 51 250, Abschreib. auf Beteilig. 43 661, Zs. 775 426, Unke 2 166 057, Abschreib. 5 617 688, Gewinn 1 543 942. – Kredit: Fabrikat.-Gewinn 11 023 403, Gewinn aus Beteilig. u. Lizenzen 99 719. Sa. M. 11 123 122. „. Dividenden: 1906–1908: 0 % (Baujahre); 1909–1911: 0, 0, 0 %; 1912–1913 v. 1./1.–30./6.: 6 % p. r. t.; 1912/13–1919/20: 8, 6, 10, 10, 7, 0, 0, 6 %. Direktion: Dr. phil. Const. Krauss, Max Bachmann, Dr. Ernst Winter. Prokuristen: Ober-Ing. Hans Mayer, Wilh. Seiffert. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Reg.-Rat Dr. Adolf Haeuser, Dir. Dr. Konrad Blank, Frankf. a. M.; Prof. Dr. Paul Duden, Dir. Dr. R. Weidlich, Höchst. 3 Zahlstellen: Knapsack: Ges.-Kasse; Frankf. a. M.:Metallbank u. M etallurg. Ges., E.Ladenburg: Höchst a. M.: Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning; Köln: J. H. Stein. Kölner Dynamitfabrik zu Köln. Gegründet: 18./9. 1883. Sitz der Ges. bis 29./10. 1901 in Küppersteg. Zweck: Früher Fabrikation von Dynamit. Die Sprengstoffe werden jetzt von einer befreundeten deutschen Ges. bezogen. Der Geschäftskreis soll auf Handels- und Industrie erzeugnisse aller Art ausgedehnt werden.