. Kredit-Banken und andere Geld-Institute. 35 Bank für Industriewerte Aktiengesellschaft in Berlin W. Mauerstr. 35. Gegründet: 17./2. 1919; eingetr.: 9./4. 1919. Gründer: Bank für Handel u. Industrie, Deutsche Bank, Direction der Disconto-Ges., Dresdner Bank, Berliner Handels-Ges., S. Bleichröder, Commerz- u. Privat-Bank, Mendelssohn & Co., Mitteldeutsche Creditbank, Nationalbank für Deutschland, Delbrück Schickler & Co, Hardy & Co., G. m. b. H. Zweck: Handel mit Wertpapieren und alle damit in Zusammenhang stehenden Ge- schäfte. Unter Wertpapieren sind Effekten im Sinne der Verkehrs- und Börsenauffassung zu verstehen. Die Bank wurde gegründet zur Aufnahme von Industriewerten, als der Kurs- sturz der Wertpapiere im Verfolg der Revolutionsereignisse eine Stützung des Marktes erforderlich machte, inzwischen ist ihre Aufgabe erfüllt. Die damals aufgenommenen Werte sind sämtlich abgestossen worden. Die Bank ist nun einem andern Zweck dienstbar gemacht worden. Sie hat von einer Anzahl Industriegesellschaften Vorzugsaktien mit ein- fachem Stimmrecht übernommen u. sich den Ges. gegenüber verpflichtet, diese Aktien für eine vereinbarte Zeitdauer in Besitz zu halten, wobei den Ges. das Recht eingeräumt ist, die Vorz.-Aktien nach den getroffenen Abmachungen zurückzuerwerben. Bis 31./3. 1921 hat die Bank derartige Vorz. Aktien von folg. Ges. erworben: Oberschlesische Eisen-Ind. A.-G. für Bergbau u. Hüttenbetrieb, Gleiwitz nom. M. 25 000 000; Oberschlesische Kokswerke u. Chem. Fabriken A.-G., Berlin nom, M. 30 000 000; Berlin-Anhaltische Maschinenbau-A.-G., Berlin nom. M. 10 000 000; Rütgerswerke A.-G., Berlin nom. 36 666 000; A.-G. für Glas-Ind. vorm. Friedr. Siemens, Dresden nom. M. 10 000 000; Berliner Maschinenbau A.-G. vorm. L. Schwartzkopff, Berlin nom. M. 18 000 000; Stettiner Chamotte-Fabrik A.-G. vorm. Didier, Stettin nom. M. 10 000 000; F. Butzke & Co., A.-G. für Metall-Ind., Berlin nom. M. 2 500 000; Gebr. Körting A-G., Hannover-Linden nom. M. 12 000 000; „Union'“, Fabrik chem. Produkte, Stettin nom M. 9 000 000. Die vorstehend bezeichneten Vorz.-Aktien erhalten eine 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahlungspflicht. Die Ges. sind berechtigt, die Vorz.-Aktien nach ge- schehener Vollzahlung, die spät. zum 31./12. 1930, bei den Vorz.-Aktien der Berliner Maschinen- bau-A.-G. vorm. L. Schwartzkopff spät. zum 30./6. 1931 erfolgen muss, zur Rückzahlung zu kündigen. Die Bank für Industriewerte hat die Aktien zum Nennwerte, auf den bisher 25 % eingezahlt sind, übernommen u. sich zur Tragung des Kapitalerhöhungs- u. des Schluss- notenstempels verpflichtet. Auf dem Besitz der Bank für Industriewerte an vorstehend bezeichneten Vorz.-Aktien lasten Einzahlungsverpflichtungen im Gesamtbetrage von M. 122 374 500. Die Einzahlungen haben auf Verlangen des Vorstandes der betreffenden Ges. zu erfolgen, sobald die entsprechende Bekanntmachung erlassen ist. Kapital: M 60 000 000 in 60 000 Aktien à M. 1000 (5 Serien A, B, C, D, E zu je 12 000 Aktien))- Urspr. M. 24 000 000. Erhöht lt. G.-V. v. 28./5. 1921 um M. 36 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1921. Serie A u. B sind voll eingezahlt, C, D u. E mit 25 % eingez. Nicht notiert. Teilschuldverschreibungen dürfen von der Bank für Industriewerte bis zur doppelten Höhe des A.-K. ausgegeben werden. Die Bank für Industriewerte A.-G. hat sich verpflichtet, sofern sie den Gläubigern künftig auszugebender Teilschuldverschreib.-Anleihen eine be- sondere Sicherheit gewährt, dieselbe Sicherheit zu gleichem Range auch den Gläubigern der vorliegenden Teilschuldverschreib.-Anleihe (s. unten) einzuräumen. Anheihe: Reihe I. M. 24 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 1921, rückzahlbar zu 100 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Deutschen Bank oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg.: Die Bank für Industriewerte ist vom 1./1. 1922 ab berechtigt, die Teilschuldverschreib. ganz oder teilweise mit 3 monat. Frist aufzukündigen. Insoweit die Teilschuldverschreib. nicht schon auf Grund derartiger Aufkündigung vorher getilgt sind, müssen sie am 31./12. 1940 zurückgezahlt werden. Die Rückzahl. erfolgt zum Nennwerte, insoweit jedoch Beträge auf Grund einer vor dem 1./1. 1931 ausgesprochenen Kündig. getilgt werden, zuzüglich eines Aufgeldes von 2 %. Bei teilweiser Kündig. sind die zu tilgenden Nummern durch Auslos. festzustellen. Sie erfolgt in der Weise, dass je 10 fortlaufende Nummern zu einem Lose vereinigt werden. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke gemäss Vorschriften der §§ 801–804 B. G.-B. Zahlst.: Berlin: Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank, Disconto-Ges., Dresdner Bank. Kurs: Ein- geführt im Mai 1921 in Berlin. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Rückl. nach Bestimm. der G.-V., Rest Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. September 1920: Aktiva: Fehlende Einzahlung auf A.-K. 18 000 000, Guth. bei Banken 6 187 052. – Passiva: A.-K. 24 000 000, Gewinn 187 052. Sa. M. 24 187 052. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 468, Provis. 228 720, Handl.-Unk. 19 533, Gewinn 187 052. – Kredit: Zs. 271 572, Wertp. 164 202. Sa. M. 435 774. Dividenden: 1919 (v. 17./2.–30./9.): 0 %. 1919/20: 0 %. Direktion: Rechtsanwalt Dr. Walter Hartmann, Kaufmann Louis Schrödter. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Oskar Wassermann, Stellv. Bank-Dir. Herbert M. Gutmann, Bankier Herm. Waller, Bankier Carl Fürstenberg, Berlin. Prokurist: Erwin Hähnel. („% Berlin: Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank, Disconto-Ges., Dresdner ank. 7 3*