Kredit-Banken und andere Geld-Institute. 117 Westbank Akt.-Ges. in Frankfurt a. M. Gegründet: 15./5. 1899; eingetr. 26./10. 1899. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Firma bis 27./5. 1920 Deutsche Palästina-Bank mit Sitz in Berlin. Zweck: Betrieb von Bankgeschäften im In- u. Auslande. Die Niederlassungen i Orient sollten 1914 an die Deutsche Orientbank A.-G. in Berlin übergehen; bisher nicht geschehen, die Übernahme seitens der Orientbank sollte frühestens erst 4 Monate nach Frie- densschluss stattfinden. Die Palästina-Bank befand sich infolge ihrer Verbindung mit der Handelsvereinigung A.-G. in Berlin seit 1913 bis 1920 in stiller Liduidation. Im J. 1916 machte die weitere Abwicklung der Bank erhebliche Fortschritte. Der Bruttoüberschuss be- trug M. 1 308 940, von dem M. 250 749 die Handl.-Unk. erforderten, M. 1 058 190 wurden zu Abschreib. verwendet. 1917 betrug der Bruttoüberschuss M. 1 198 665, der zu Abschreib. auf Debit. bei den Filialen verwendet wurde. Auch die Überschüsse aus 1918 (M. 1 076 514) u. 1919 (M. 1 072 347) fanden zu gleichen Zwecken Verwendung. Das Institut befand sich 1920 wieder in einem Zustande, der es ihm gestattet, sich neuen Aufgaben zu widmen, die alten Geschäfte im Orient sollen trotzdem restlos abgewickelt werden. Im Aktienbesitz des Instituts ist insofern ein Wechsel eingetreten, als die Komm.-Ges. a. Aktien Julius Sichel u. Co. in Mainz künftighin als Repräsentant einer Gruppe fungiert, die etwas über die Hälfte des Kap. besitzt, die Nationalbank für Deutschland hat etwa ein Viertel des Kap. übernommen, von dem Rest besitzt einen grossen Teil die fürstl. Hohenlohesche Ver- waltung. Der Name des Instituts wurde lt. G.-V. v. 27. /5, 1920 in „Westbank Akt.-Ges.“ umgewandelt u. der Sitz nach Frankf. a. M. verlegt unter Üpernahme der Geschäfte der in Liquidation getretenen Firma A. Jaffé & Co., Trier. Kapital: M. 40 000 000 in 40 000 Aktien à M. 1000, voll eingezahlt. Urspr. M. 450 000. über die Wandlungen des A.-K. bis 1907 siehe Jahrg. 1912/13 dieses Handb. Die a. o. G.-V. v. 18./7. 1908 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 4 000 000 (auf M. 5 000 000) in 4000 Aktien; übernommen von Fürst Christian Kraft zu Hohenlohe- Oehringen bezw. der Handels- vereinigung Akt.-Ges. zu Berlin zu 103 %. Mit Rücksicht auf die Ausdehnung der Ge. schäfte bezw. zur Stärkung der Betriebsmittel beschloss die a. o. G.-V. v. 31./10. 1910 die Erhöhung des A.-K. um M. 15 000 000 (also auf M. 20 000 000) in 15 000 Aktien; es waren davon bei dem Bezuge auf M. 5 000 000 der volle Nominalwert u. das Agio zu zahlen, während auf die weiteren M. 10 000 000 vorerst nur 25 % u. das Agio eingefordert wurden. Die neuen Aktien sind von einem Konsort. (Christ. Kraft Fürst zu Hohenlohe-Oehringen u. der Handels- vereinigung zu Berlin) zu 110 % zuzügl. Stempel- u. Steuerabgaben übernommen, u. es wurden davon M. 5 000 000 volleingez. Aktien den Besitzern alter Aktien zu 116 % zum Bezuge angeboten. Die G.-V. v. 30./6. 1921 beschloss Kap.-Erhöh. um M. 20 000 000, div.-ber. ab 1./7. 1921, übernommen von einem Konsort. zu 135 %, davon sind M. 15 000 000 den alten Aktionären zu 145 % anzubieten. Geschäftsjahr: „ Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Kassa, Geldsorten u. Coup. 1 154 034, Guth. bei Noten- u. %% 1 706 231, Wechsel u. unverzinsl. Schatzanweis. 622 053, Nostro- guth. bei Banken u. Bankfirmen 4 916 891, Reports u. Lombards 22 322, Vorschüsse auf Waren u. Warenverschiff. 3 495 045, eig. Wertp. 3 519 120, Konsortialbeteilig. 15 452 364, Debit. 87 140 505, Immobil. 1 000 000, Mobil. 1, Durchgangsposten der Orient-Filialen 442. – Passiva: A.-K. 20 000 000, R.-F. I 2 400 000, R.-F. II 1 100 000, R.-F. II 2 600 000 (Rückl. 1 500 000), Kredit.: Nostroverpflicht. 4 087 029, Guth. von Banken u. Bankfirmen 5 232 613, Einlagen 40 927 210, sonst. Kredit. 5 896 317, Guth. der Jul. Sichel & Cie., K.-G. a. A., Mainz 34 123 895, Schecks 202 926, Verpflicht. auf Devisen- u. Auszahl.-Konto 587 383, Talonsteuer- Res. 200 000, Hypoth. 350 000, Div. 2 000 000, Tant. an A.-R. 140 000, Grat. an Angestellte 100 000, Vortrag 181638. Sa. M. 119 029 013. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwaltungskosten 1 443 990, Kosten der Über- führung des Berliner Betriebes nach Frankf. a. M. 360 004, Steuern 509 243, Abschreib: Immobilien u. Mobilien 652 929, Gewinn 3 921 638. – Kredit: Vortrag 1 072 347, Zs. 1 873 089, Provis. 1 395 834, Gewinn auf Effekten, Konsortialbeteilig., Devisen, Sorten u. Kupons 2 525 037, Mieten 21 496. Sa. M. 6 887 805. Kurs Ende 1910–1920: 125.25, 122.50, 120.30, 101.25, 99.50*, –, 125, 125, 110*, 186 %. Die Aktien wurden an der Berliner Börse am 20./4. 1910 zum ersten Kurse von 112 %eingeführt. Dividenden: Aktien 1899–1905: 0, 5, 5, 3 0, 0, 0 %. Vorz.-Aktien 1905–1907: 5, 6, 6 %. Aktien 1908–1920: 6, 6, 7, 7, 7, 0, 0, 0, „0, 0, 0, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Franz C. Trier, Ernst Berkne Prokuristen: Julius Kaufmann, Karl Roos, Ernst F. Schwarzschild. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Alfred Ganz, St. Niclausen b. Luzern; Stellv. Bank-Dir. Dr. H. Schacht, Berlin: Kaufmann Siegfried Arndt, Charlottenburg; Bergrat a. D. Dr. P. Geisen- heimer, Kattowitz; Kammerpräsident Dr. Kleefeld, Berlin; Franz Schiele i Fa. Metall- industrie Schiele & Bruchsaler, Baden-Baden; Industrieller Rudolf Stächelin, Basel; Gen.- Dir. Alfred Stephan, Strassburg; Bankier Max von Rappard, Düsseldorf. Zahlstellen: Frankf. a. M.: Ges. Kasse; Berlin: Nationalbank f. Deutschl. K.-G. a. A.; Düsseldorf: Barmer Bankverein; Nürnberg: Bayer. Disconto- u. Wechselbank; Berlin: Bank- haus Arndt, Dreifus & Co.