Kredit-Banken und andere Geld-Institute. 191 Quakenbrück; Herm. Kemper, Nortrup; Eduard Racer, Carl Schade, Quakenbrück; Salzuflen: Karl Krecke. Zahlstellen: Osnabrück u. Fil.: Eig. Kassen; Berlin: Deutsche Bank, Dresdner Bank: Dresden: Commerz- u. Privat-Bank; Oldenburg: Oldenburg. Spar- u. Leih-Bank; Hannover: Hannov. Bank; Hildesheim: Hildesh. Bank; Braunschweig: Deutsche Bank Fil. Osterholz-Scharmbecker Bank, A.-G. in Osterholz-Scharmbeck. Gegründet: 21./5., 1. u. 14./6.; eingetr. 18./6. 1906. Gründer s. Jahrg. 1906/07. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 250 000, dazu lt. G.-V. v. 19./3. 1921 M. 250 000, begeben zu 110 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Kassa, Geldsorten u. Coup. 145 864, Guth. bei Noten- u. and. Banken 402 694, Wechsel 619 958, eig. Wertp. 161 602, Debit. 3 907 348, Bankgebäude 27 000, Mobil. 1. – Passiva: A.-K. 250 000, R.-F. 29 000, Sonderrückl. für Kriegsgewinn- steuer 6040, Kredit. 4 931 979, unerhob. Div. 70, Gewinn 47 381. Sa. M. 5 264 470. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter u. Honorare 40 215, Steuern 5441, allg. Unk. 33 451, Reingewinn 47 381. – Kredit: Vortrag 937, Zs. 66 761, Provis. 31 263, Effekten 18 786, Sorten, Coup. u. Devisen 8739. Sa. M. 126 489. Dividenden 1906–1920: 0, 0, 3, 3, 4, 5, 6, 6, 6, 6, 6, 7, 7, 7, 9 %. Direktion: H. Schlüter, Fr. Semken. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikant Gust. Riechers, Osterholz; Stellv. Bank-Dir. Berthold Voth, Geestemünde; Justizrat Dr. J. Mallet, Sanitätsrat Dr. med. Wilh. Bötjer, Osterholz. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Bremen: Disconto-Ges.; Geestemünde: Geestemünder Bank. Pforzheimer Bankverein A.-G. in Pforzheim i. Baden. Gegründet: 1872 als Komm.-Ges. auf Aktien unter der Firma Pforzheimer Bankverein Kayser, Becker & Co., A.-G. lt. G.-V. v. 24./5. 1899. Die Beteiligung bei der Bankfirma Fuld & Co. in Pforzheim wurde 1918 abgelöst. Der Bankverein geriet infolge von eigenmächtigen Spekulationen der Direktoren Fr. Hermann u. Fr. Kraemer Ende Juli 1914 in Zahlungsschwierigkeiten. An sämtl. Gläubiger wurden im Nov. 1914 je M. 200 auf ihr Guthaben ausgezahlt. Der im Dez. 1914 veröffentlichte Status ergab nach Aufzehrung der Rückl. von rd. M. 2 000 000 einen Bilanzverlust von M. 10 338 466, der sich per 31./12. 1914 auf M. 11 376 458 u. 1915 auf M. 12 216 282 erhöhte, hiervon entfielen allein M. 9 946 776 auf Spekulationsverluste. Zur Deckung des Bilanzverlustes von M. 11 376 458 war der Nachlass des Dir. Aug. Kayser mit buchmässig M. 7 426 000 vorhanden, dazu kamen M. 1 812 000 in unentgeltl. zur Verfüg. gestellten Aktien der früheren Aufsichtsräte, von Kayser u. einigen Spielkunden, u. M. 500 000 Vergüt. der früheren Aufsichtsräte. Der Kaysersche Nachlass bestand aus M. 4 000 000 Grundstücken, u. von den übrigen M. 3 500 000 bestand ein Teil schon aus dem Guth. beim Bankverein, andere aus Wertp. u. Darlehen auf Nachhypoth. Die verklagten Mitgl. des A.-R. bezw. deren Erben haben sich vergleichsweise verpflichtet, M. 700 200 in Aktien unentgeltlich abzutreten u. M. 500 000 zu zahlen (s. oben). Da aber im Fall eines ausser- gerichtl. Arrangements mit den Gläubigern der gesamte Nachlass des verstorbenen Bankdir. Aug. Kayser (bewegl. u. unbewegl. Vermögen) zur Verfüg. des Bankvereins gestellt wird, besteht die Aus- sicht, dass der bis jetzt festgestellte Verlust vom Nachlass gedeckt wird, in welchem Fall der Nachlass auch den Aktionären zugute kommt. Doch lässt er sich nur allmählich realisieren. Durch die Ende 1914 gegründete Pforzheimer Creditkasse A.-G. wurde eine Erleichter. des Status des Bankvereins ermöglicht. Die Creditkasse hatte sich auch bereit erklärt, die Forderungen der Gläubiger des Bankvereins bis zu M. 1000 mit 60 %. von M. 1000–5000 mit 50 % u. von über M. 5000 mit 40 % zu beleihen. Im Jahre 1916 hat sich der Verlustsaldo um M. 117 600 auf M. 12 008 683 verringert. Unter Berücksichtigung, dass im letzten Jahre auch der Nachlass des verstorbenen Direktors Kayser (s. oben) von M. 7 308 357 auf den Bankverein übergegangen ist. hat sich der Verlust auf 4 790 326 er- ermässigt, 1917 auf M. 4 622 582, 1918 auf M. 4 467 919 u. 1919 auf M. 4 445 040 vermindert, so dass angesichts der vorhandenen Aktivwerte u. unter Voraussetzung, dass sie zum Buchwerte realisiert werden können, nicht nur mit einer Minderung der Kreditoren, sondern auch mit einer guten Quote für die Aktionäre gerechnet werden kann. HEnde Oktober 1915 erliess die Verwalt. ein Rundschreiben, in dem sie, nachdem sich die Bemühungen auf Sanierung des Instituts bezw. die Überleitung der Pforzheimer Kreditkasse auf den Bankverein nicht verwirklicht hatten, die Liquid. der Bank befürwortete, welche von der Gläubigerversammlung im Nov. 1915 auch beschlossen wurde, sodass der Konkurs abgewendet werden konnte. An die Gläubiger wurden ausgeschüttet: 10 % auf die Forderungen per 31./12. 1915 am 3./1. 1916, 10 % auf die Forderungen per 31./12. 1915 am 1./7. 1916, 10 % auf die Forderungen per 31./12. 1915 am 31./10. 1917, 20 % auf die jeweiligen Restforderungen am 1./7. 1918, dann 1918 je 20 % auf die jeweiligen Rest-