Hypotheken- und Kommunal-Banken. 329 Oberst a. D. Clemens Graf von Schönborn-Wiesentheid, Erlaucht, Bayrischzell: Geh. Komm.- Rat Karl Schüller, Bayreuth; Komm.-Rat, Bankier Albert Schulmann, Geh. Hofrat Dr. Jakob Schulmann, München: Geh. Komm.-Rat Dr. Alex. v. Wacker, Schachen bei Lindau i. B. Zahlstellen: Sämtliche eigenen Kassen; Nürnberg: Bayer. Staatsbank u. deren Fil.: Berlin: Deutsche Bank. Disconto-Ges.; Frankf. a. M.: Deutsche Vereinsbank; Krumbach: J. Weiskopf; Weissenhorn: Jos. Egner; Au bei Freising: Heinrich & Co.; Kitzingen: Roth & Co. Süddeutsche Bodencreditbank in München, Ludwigstr. 9 10. Gegründet: Konz. v. 15./5. 1871; errichtet 21./6. 1871. Dauer 99 Jahre. Zweck: Hebung des Bodenkredits, des Kommunalkredits u. der Landwirtschaft in den Staaten des Deutschen Reiches durch Gewährung von hypoth. Darlehen; ausserdem ist die Bank zum Betrieb aller Geschäfte gemäss § 5 des Hypoth.-Bank-Gesetzes v. 13./7. 1899 berechtigt. Hypothekengeschäft. Als Deckung für Pfandbr. dürfen nur Hypoth. benutzt werden, welche nachstehenden Erfordernissen entsprechen: a) die Beleihung ist auf inländische Grundstücke beschränkt und der Regel nach aur zur ersten Stelle zulässig; – b) sie erfolgt nur bis zur Hälfte des Wertes des Grundstücks; eine Beleihung bis zu 60 % des Wertes ist nur ausnahmsweise und nur mit Zustimmung des Staatskommissars statthaft; –— c) die Ermittelung des Wertes erfolgt den gesetzlichen Vorschriften entsprechend nach Massgabe der von der Bank hierüber erlassenen Anweisung, welche der Genehmigung seitens der bayer. Staats- regierung bedarf; – d) auf landwirtschaftl. Grundstücke werden nur Amort.-Darlehen gegeben, bei welchen der jährl. Tilg.-Beitrag des Schuldners nicht weniger als ½ % des Hyp.-Kap. beträgt; Ausnahmen hiervon erfordern die Zustimmung des Staatskommissars. Im J. 1920 fanden 16 Zwangsversteigerungen statt; Ende 1919 war die Ges. noch bei 10 Zwangsverwaltungen beteiligt; Zinsen-Rückstände betrugen M. 573 407. Kapital: M. 27 000 000 in 40 000 Aktien à M. 600 u. 2500 Aktien à M. 1200. Letztere ausgegeben lt. G.-V. v. 21./3. 1908, angeboten den alten Aktionären zu 147 % einschliessl. Emiss.-Spesen; auf 16 alte Aktien à M. 600 entfiel 1 neue à M. 1200. Agio abzügl. Kosten mit M. 1 200 000 in R.-F. Das A.-K. kann bis auf M. 60 000 000 erhöht werden. Pfandbriefe: Die Bank gibt auf Grund der von ihr erworbenen Hypoth. u. Grundschuldtite] verlosbare u. unverlosb. Pfandbr. u. Kommunal-Oblig. in Stücken von M. 100 aufwärts aus, deren Gesamthöchstbetrag das 15 fache des bar einbez. A.-K. zuzügl. des gesetzl. R.-F. und der jeweils vorhand. Specialreserve für das Pfandbriefgeschäft nicht übersteigen darf. Die Pfandbriefe lauten auf den Inhaber, können jedoch auf Namen umgeschrieben werden. Die verlosbaren Pfandbr. sind nach den für die Ausgabe festgesetzten, auf den Pfandbr. abgedruckten Emissionsbedingungen rückzahlbar. Die Tilgungsperiode darf 60 Jahre nicht übersteigen. Verlosungen al pari im Mai per 1. Aug. Die unverlosbaren Pfandbr. müssen nach Ablauf der Frist, für welche ihnen seitens der Bank Unkünd- barkeit zugesichert wird, innerhalb längstens 50 Jahren im Wege der Kündigung mit vierteljähriger Frist oder im Wege freihändigen Rückkaufs eingelöst werden. Die Reichsbank beleiht die Pfandbr., auch sind dieselben zur Anlage von Mündelgeldern u. Gemeinde-, Pfründe-, Stiftungs- und Sparkassen-Kapitalien für geeignet erklärt. In Umlauf waren Ende 1920: M. 497 240 800 (Hypothekenbestand M. 497 426 930, davon M. 496 811 433 zur Pfandbr.-Deckung) und zwar: 4 % Pfandbriefe; Serien 31 bis 32, 34 u. 43, von denen Serie 34 zu M. 10 000 000, Serie 43 zu M. 6 000 000, alle übrigen zu je M. 20 000 000 sind; Stücke à M. G 2000, H 1000. I 500, K 200, L 100. Zs. 1./1. u. 1./7., bei Serie 32, 34 u. 43 jedoch 1./4. u. 1./10, Tilg. ½ % m. Zs.; kann verstärkt werden. — Verl. im Mai auf 1./8., erste Verl. bei 31–32: 1885, 34: 1887, 43: 1894. Ende 1920 in Umlauf einschl. Serien 74/77 M. 53 970 600. Kurs Ende 1901–1920: In Berlin (bis Serie 43): 100.50, 101.80, 101.80, 101.20, 101, 100.90, 99.40, 99.75, 100.20, 100.20, 99.90, 98.50, 96.50, 97*, –, 92, –, 100*, 101, 104.20 %. — In Frank- furt a. M.:100.50, 102.30, 101.50, 101, 101.20, 100.50, 99.40, 99.70, 100.20, 100.20, 99.90, 98.50, 96.50, 96.60*, –, 92, –, 100*, 99.10, 104 %. – In München: 100.50, 101.80, 101.70, 101. 100.80, 100.60, 99.60, 99.80, 100.20, 100.20, 100, 98.50, 96.40, 97.50*, –, 92, –, 101*, 99.50, 106 %. – Ausserdem notiert in Augsburg. 4½ Pfandbr., Serie 74, lt. minist. Genehm. v. 27./11. 1916 von 1916, verlosbar. Em. M. 10 000 000. Stücke à M. 2000, 1000, 500, 200. 100. Tilg. ab 31./5. 1917 in längstens 60 J. Serie 75 lt. minist. Genehmigung v. 11./7. 1917. verlosbar, Em. M. 5 000 000. – Stücke a M. 2000 u. 1000; Tilg. wie Serie 74. 1. Verl. 1918. . Serie 76 lt. minist. Genehmigung v. 7./11. 1917, verlosbar, Em. M. 15 000 000. – Stücke wie Serie 74. Tilg. ab 31./5. 1918 in 60 Jahren. 1. Verl. 1919. 3 Serie 77 lt. minist. Genehm. v. 11./5. 1918, verlosbar, M 20 000 000; Stücke à M. 5000, 2000, 1000, 500, 200, 100. Tilgung wie Serie 76. 1. Verl. 1919. 30 Serie 78 lt. minist. Genehm. v. 31./12. 1920, verlosbar, Em. M. 15 000 000; Stücke M. 5000, 2000 u. 1000. Tilg. ab 1./2. 1921 in längstens 60 Jahren durch Verlos.