Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. 393 Die Ges. Berlin-Nord erwarb bei ihrer Gründung 1905 grössere Terrainflächen zu beiden Seiten der Müllerstr. in derem nördl. Teile u. in Reinickendorf, später hinzugekauft weitere Grundstücke in der südl. Müllerstr., Triftstr. etc. Näheres über die Gründung sowie über die Grundstücksbewegung 1906–1912 siehe Jahrg. 1906/07–1913/14 dieses Buches. Die Ges. konnte im Jahre 1913 das 2900 qR grosse Grundstück Beusselstr. zum Preise von M. 3 861 470 an die Stadt Berlin verkaufen. Der sich auf den Anteil der Ges. ergebende Gewinn von rund M. 600 000 stellte im wesentlichen den Betrag der Zinsen dar, die die Ges. im Laufe der Jahre für die Hypoth.-Schuld gezahlt bzw. auf das von ihr investierte Kapital nicht verrechnet hat. Als Resultat des Geschäftsj. 1913 ergab sich eine Verringerung des Verlust-Saldos aus 1912 um M. 14 947, also auf M. 2 633 794. 1914 eine Baustelle verkauft: 1915–1920, abgesehen von 2 klein. Parz. u. 1 Parz. von 658.4 qR in Reinickendorf, keine Verkäufe. Der Besitz an Grund- stücken u. Grundstücksbeteilig. stellte sich Ende 1920 wie folgt: Bauterrain Müllerstr. 74/76 in Grösse von 4790,26 qR Nettobauland zum Buchpreise von M. 1 733 008. Der Bebauungs- plan dieses Terrains hat die Genehmig. der Regier. gefunden; Bauterrain Reinickendorf in Grösse von 4277 qR Nettobauland, Buchpreis M. 1 377 951: Baustellen Otavistr. in Gesamt- grösse von 507 qR Nettobauland, Buchpreis M. 399 581; Grundstück an der Windhuker u. Otavistr. in Grösse von 770,58 qR Bruttobauland, Buchpreis M. 104 483. Beteilig. an Bau- terrain Müllerstr. 102/112. Der Anteil hieran beträgt unverändert 40 % u. steht zu Buch mit M. 1 648 708. Der Bebauungsplan für dieses Terrain ist inzwischen von neuem bearbeitet worden, hat bisher die Genehmig. des Zweckverbandes nicht erhalten. Beteilig. an Bau- terrain Seestr. in Grösse von noch 608,78 qR Nettobauland. Der Anteil hieran beträgt 50 % = 304,39 qR zum Buchpreise von M. 341 076; Beteilig. an Bauterrain Elbinger Strasse in Grösse von noch 1426 qR Nettobauland. Der Anteil hieran beträgt unverändert 41 95 u. steht zu Buch mit M. 824 156; Beteilig. an Bauterrain Schöneberg an der Hauptstr., Rubensstr. u. Wannseebahn in Grösse von 3883 0R Nettobauland. Der Anteil an dem Geschäft beträgt 50 % u, steht zu Buch mit M. 2 021 786. Die Ges. musste in 1914 auf Hausverwalt. u. Niessbrauch M. 152 764 zuschiessen, worunter allein M. 43 047 Verluste durch Mietspfänd. Nach Abschreib. auf Effekten von M. 16 934 u. auf die Passage-Palast- Ges. von M. 99 999 entstand ein Verltst von M. 715 736, so dass die Unterbilanz auf M. 3 349 531 stieg. Der im Jahresbericht für 1912 geschätzte Minderwert der Hypoth.-Forder. u. Ausstände, der damals die Bildung eines Delkr.-F. von M. 2 000 000 veranlasste, ist inzwischen voll eingetreten. Darum wurde dieser Fonds, der am Schlusse des J. 1913 noch M. 1 724 180 betrug, zu Abschreib. auf die vor- erwähnten beiden Posten verwendet. Im J. 1915 hat die Auslegung u. Durchführung des mit der- Süddeutschen Immobilien- Ges. in Mainz-Berlin getätigten Vertrages wegen gemeinschaftl. Verwert. eines Grundbesitzes in der Müllerstrasse zwischen den Vertragsschliessenden zu Meinungsverschiedenheiten geführt. Es wurde vergleichsweise ein verändertes Abkommen mit der Mainzer Ges. be- schlossen, das der Berlin-Nord-Ges. Opfer auferlegte, für die in der Bilanz für 1915 eine Rückstell. von M. 650 000 erfolgte, die 1916 durch endgültige Verrechnung in Fortfall kam. Hierdurch u. durch Unk., Zs. etc. stieg die Unterbilanz des J. 1915 von M. 3 349 531 auf M. 4 670 719, die 1916 weiter um M. 1 089 563 auf M. 5 760 282 anwuchs. Der G.-V. v. 25./5. 1917 wurde Mitteil. nach § 240 des HGB. gemacht. Im Jahre 1917 erl-öhfe sich die Unterbilanz im wesentlichen durch Verwalt.-Kosten u. Zs. um M. 798 372, auf M. 8 000 000. Durch Bildung einer besond. Rücklage für Hypoth.- u. Schuldford. im Betrage von M. 1441 345 stieg schliesslich der Verlustsaldo auf M. 8 000 000. Die G.-V. v. 24./6. 1918 beschloss die Sanierung in folg. Weise: Von 5 Aktien sind 4, bei Vermeidung der Zus. legung im Ver- hältnis von 5 zu 1, der Ges. zur freien Verfüg. zurückzuliefern. Die fünfte Aktie kann durch Zuzahlung von 25 % = M. 500 in eine mit 6 % (für 1918 nur mit 3 %) mit Nachzahl.- Anspruch verzinsliche u. mit 115 % rückzahlbare Vorzugsaktie umgewandelt werden. Die zurückgelieferten 4 Aktien bezw. an die Stelle nicht zurückgelieferter Aktien tretende neue Aktien werden als Vorz.-Aktien gleicher Art im Betrage von M. 8 000 000 zum Nennbetrage begeben, wobei die Bankgläubiger bis zu M. 6 000 000 zu übernehmen erbötig sind. Den zuzahlenden Aktionären wird das Recht auf Bezug einer weiteren Vorz.-Aktie zum Nennbetrage eingeraumt. In Höhe so bezogener Vorz.-Aktien sind die Bankgläubiger auf Verlangen der les. zu weiterer Übernahme von Vorz.-Aktien zum Nennbetrage bereit, soweit noch solche Verfüg. stehen. Die zugezahlten Beträge verbleiben der Ges., die sie zur Tilg. der ankschuld nicht zu verwenden braucht. Frist zur Einreich. der Aktien 31./8. 1918 bezw. 1 1918. Es wurden von Aktionären gegen Zuzahlung M. 6 930 000 alte Aktien in 1 386 000 Vorz.-Aktien umgewandelt. Weitere M. 6 500 000 Vorz.-Aktien wurden gegen arjahlung übernommen u. zwar in der Hauptsache durch das Bankenkonsortium, zu Usss kleineren Teil durch Aktionäre. An St.-Aktien verblieben, teils durch freiwillige teils durch zwangsweise Zus. legung insgesamt M. 614 000. An Barmitteln Ges. aus Zuzahlungen zum Zwecke der Umwandlung in Vorz.-Aktien zugeflossen 500, welche zur freien Verfüg. der Ges. blieben. Die Zuzahlung auf St.-Aktien 3 s Umwandlung in Vorz.-Aktien hat nach Abzug der Kosten der Sanierung eine Ein- von M. 305 098 erbracht. Da die Sanierung erst im letzten Drittel des Jahres 1918 1 10% werden konnte, schloss das Geschäftsj. 1918 noch mit einem Verlust vom 488 u. 1919 mit einem Verlust von M. 199 533 ab, vermindert 1920 auf M. 170 653.