608 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Draht sowie zum Eisenbahnoberbau benötigte Materialien wie Laschen, Unterlagsplatten u. Nägel. An Betriebseinrichtung sind vorhanden: 6 Roll- u. Schweissöfen, 2 Martinöfen, 3 Dampfhämmer, 1 Luppenstrecke u. 3 Walzenstrassen für Fertigeisen mit den dazu gehörigen Masch., 10 Kessel, 1 Normalspur-Lokomotive u. 2 Lokomobilen. Die Ges. besitzt ferner eine Haken-, Schrauben-, Muttern-, Nieten-, Hammer- u. Beilen-Fabrik. In der Gesenkschmiede wird mittels Schmiedepressen, mit Lufthämmern, Friktions- u. Fallhämmern die Anfertig. von Hämmern, Hacken, Beilen usw. betrieben. Auf dem Terrain der Ges. befinden sich ferner ein Verwalt.-Gebäude, Wohnhäuser usw. Die Ges. walzt Rund-, Quadrat-, Fiach- u. Bandeisen in allen Stärken, sowie Grubenschienen u. allerlei Faconeisen u. fertigt — ausser den Artikeln der Hakenfabrik u. der Gesenkschmiede – zur Verlegung fertige Kleinbahn. joche mit den dazu gehörigen Weichen, Drehscheiben usw. Der Absatz der Ges. erfolgte ausschliessl. in Russland. 1915–1919 waren die Werke bis auf einen ganz geringen Teil ausser Betrieb. Durch den Kriegsausbruch 1914 war die Ges. gezwungen den Betrieb ganz einzustellen. Wiedereröffnung auch bis 1919 noch nicht erfolgt. Der Betriebsverlust 1914 von M. 15 330 u. die Abschreib. M. 96 007 absorbierten den Gewinnvortrag aus 1913 (M. 111 338). Die rech. nungsmäss. Unterbilanz stellte sich ult. 1917 auf etwa M. 750 000 stieg aber bis ult. 1919 auf M. 2 228 617. Die Ges. wurde laut Bundesrats-Verordn. v. 25./2. 1915 bezw. durch minist.- Verf. von der Aufstellung der Bilanzen für 1915, 1916, 1917 u. 1918 befreit. Dieselben wurden im März 1920 mit der Bilanz für 1919 zus. veröffentlicht. Die G.-V. v. 29./3. u. 6./7. 1920 ermächtigte die Verwalt. zum Verkauf des ganzen Unternehmens für mind. 10 000 000 poln. M. an ein polnisches Konsort., so dass bei dem vorhandenen A.-K. von M. 5 000 000, auf jede Mark des A.-K. zwei polnische entfallen werden. Hierzu kommt noch. infolge des von den Banken auf ihre Forderungen gewährten Nachlasses, ein geringer Zuschlag. Die glatte Realisierung hängt natürlich davon ab, dass alle in dem Verkaufsvertrage festgelegten Be. dingungen erfüllt werden. Die Aktionäre haben danach 45 % zu erwarten. Der Verkaufs- preis von 10 000 000 poln. Mark wurde in Warschau eingez., aber von der poln. Regierung noch nicht freigegeben. Kapital: M. 5 000 000 in 2600 Aktien à M. 500 u. 3700 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: M. 500 A.-K. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1919: Aktiva: Immobil. 2 038 206, Masch. 626 654, Mobil. 50 981, Grund. besitz 335 742, Kassa 6174, Effekten 621 180, Kaut. 140 400, Produkten-Bestände 1 247 138, Magazin 251 292, Lebensmittel 10 294, Wechsel 53 650, Konto pro Div. 1 224 330, Verlust 2 228 617. – Passiva: A.-K, 5 000 000, Kursdifferenz 108 400, R.-F. 21 238, Hypoth. 21 600, Arb.-Un- fallversich. 53 821, unerhob. Div. 15, Kaut. 140 400, Bank-Kredit. 1 849 375, Kredit. 1 393 724. Arbeitslöhne 4335, transitor, Summen 241 753. Sa. M. 8 834 664. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 1 869 039, Generalkosten 668 676, Zs. 182 197, Abschreib. auf Neubau Martinofen 55 103. – Kredit: Verkaufsgewinn 543 190, Kursdifferenz 3209, Verlust 2 228 617. Sa. M. 2 775 018. Kurs Ende 1899–1920: 181.75, 93.75, 78.50, 79.90, 139, 175, 166.25. 139, 83, 83.10, 107, 10l, 105.75, 75.25, 52.20, 62*, –, 55, 84.90, 42*, 60, 60 %. Eingef. 1./5. 1899 zu 195 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1901–1919: 4, 4, 8, 10, 7, 5, 0, 0, 0, 1½, 3, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. C.-V.: 4 J. (K, Liquidator: Wilh. Esser, Breslau 13, Hofchenplatz 4. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Gen.-Konsul Eugen Landau, Berlin; Stellv. Bank.Dir. Otto Schweitzer, Hugo von Boltenstern, Breslau:; Komm.-Rat Georg Meyer, Warschau; Bank-Dir. Curt Sobernheim, Berlin; Ober-Dir. Oskar Vogt, Schwientochlowitz; Gen.-Dir. P. Westen, Olkucz. Zahlstellen: Friedenshütte: Ges.-Kasse; Berlin: Bank f. Handel u. Ind., Nationalbank f. Deutschl., Jarislowsky & Co., G. Fromberg & Co., S. L. Landsberger; Breslau: Fil. d. Bank f. Handel u. Ind. (Junkernstr. 1/2) und deren Depositenkassen. Metallwerke Unterweser Akt.-Ges. in Friedrich August Hütte (Oldenburg). Gegründet: 26./9. 1906; eingetr. 20./10. 1906 in Nordenham. Sitz bis 15./11. 1911 in Norden. ham. Gründer siehe dieses Handb. 1912/13. Zweck: Verarbeitung von Erzen, Gewinnung, Verarbeitung u. Verwertung von Metallen, Metallyverbindungen und chemischen Produkten, sowie Gewinnung von Erzen und anderen Urprodukten. Die Fabrikanlagen bestehen aus: einer Pieranlage, einer Muffel- u. fle fabrik, 2 Rösthallen mit 8 Doppelöfen u. 2 Schwefelsäuresystemen, 4 Zinkhallen mit 13 Öfen u. einer Aufbereitungsanlage, einer Bleihütte mit Agglomerieranlage, einer Ziegelei. 3 Anlagen sind seit 1909 sukzessive in Betrieb gekommen. Die Grundstücke, auf die Anlagen errichtet sind, haben eine Grösse von 30 ha. Die zum Betriebe nölige Kraft wird von der Überlandzentrale der Siemens elektr. Betriebe in Wiesmoor seliefen Eine auf dem Werk errichtete Transformatorenanlage ist imstande, 500 Kw. zu .... Den nötigen Gleichstrom für Kräne, Aufzüge, Hängebahn etc. liefert eine Umformeran 42 v. 200 Kw. Kapazität. Eine 450 PS. Dampfmasch. dient als Res. 1909/10 bis 1919/20 60 die Zugänge auf Anlage-Kti noch M. 1 573 247, 465 745, 1017 112, 819 894, 426 804, 51 964, 39703, 104 871, 63 240, 370 306 Produktion 1900/101919/20; 1974, 6183, 8865, 12 158. 11723, 3644, 323 1, 4268, 3043, 2 t Zink; 11 488, 21 278, 27 032, 26 205, 27 817, 8861, 8227, 8256,11104, 3 2 t Schwefelsäure. Die Bleihütte stellte 1914/15–1916/17 1569, 404, 543 t Werkblei her. 1 ―