Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 611 Bonifacius, sowie auf Westhausen befinden sich auch Brikettfabriken. Auf verschied. Zechen sind auch Ziegeleien vorhanden. Ende 1903 hat Gelsenkirchen erworben die Kuxe der Gewerkschaft Prinz Schönaich, in- dem für je einen der 1000 Kuxe M. 3000 neue, ab 1./1. 1904 div.-ber. Gelsenkirchen-Aktien gewährt wurden. – Die Prinz Schönaich-Felder haben eine Grösse von 46 118 638 dm oder rund 21 Maximalfelder. Die Bohrlöcher haben in 500–658 m Teufe das Steinkohlengebirge erreicht und bei 532–661 m Kohle erbohrt. Anlässl. der Übernahme des Schalker Gruben- u. Hüttenvereins (s. unten) ging auch das Pluto-Bergwerk an die Ges. über, bestehend in 7 Steinkohlenfeldern bei Wanne; Ausbeutung mittels 4 Schächten, Schachtanlage (I u. IV) Thies, Schachtanl. Wilhelm (II u. III), Wetter- schacht V; Schacht VII wurde 1917 vollendet. Die Gelsenkirchener Ges besitzt nunmehr 35 Förderschächte. Gesamtgrundbesitz der Ges. Ende 1920: 4562 ha 22 a Für Neuanlagen wurden 1907–1920 zus. M. 28 979 224, 17 486 219, 14 580 587, 31 682 634, 50 061 677, 47 979 277, 24 608 763, 13 668 943, 9 123 949, 9 476 452, 9 525 912, 20 678 523, 12 432 199, 21 201 326 ausgegeben. Gesamtzahl der Angestellten auf allen Werken, also Gelsenkirchen inkl. Aachener Hütten- verein mit Esch, Deutsch-Oth, Eschweiler, Schalker u. Duisburger Werken, sowie der Anlagen Adolf-Emil-Hütte in Esch a. d. A. in 1912–1915:. 2294, 2435, 2381, 1912 Beamte u. 49 670, 53 059, 48 342, 40 682 Arb. Gezahlter Arbeitslohn 1912–1915: M. 82 723 414, 93 263 156, 78 236 671, 74 520 500. Angaben für 1916–1919 nicht veröffentlicht. 1920 (v. 1./1.– 30./9.): 531 000 000 . Die Ges. ist u. a. beteiligt bei: der Gew. Prinz Schönaich, der Gew. Aachen 1–7, der Rheinisch-Westfäl. Bergwerks-Ges. m. b. H., Mülheim a. d. R., der Ges. für Teerverwertung m. b. H., Duisburg, der Raab, Karcher & Co. G. m. b. H., Strassburg mit M. 30 000 000, dem Rheinisch-Westfäl. Elektricitätswerk, Essen. In 1912 erfolgte die Übernahme der Firma J. P. Piedboeuf & Cie. Röhrenwerk A.-G. in Eller-Düsseldorf. Im Jahre 1916 fand die vollständige Angliederuug der Düsseldorfer Röhren- Industrie an die Gelsenkirchener Ges. statt. Näheres hierüber s. ds. Handb. 1917/18. Die Ges. Gelsenkirchen bezieht Erze aus Russland, teils aus eigenen Betrieben, teils aus Pachtbetrieben, teils durch Aufkauf. Von dem Schalker Gruben- u. Hütten-Verein hatte die Ges. bereits das Exequatur für das Ural-Gebiet übernommen, später aber mit einer anderen Ges. zus. auch im südl. Russland sich Erzbezüge gesichert. Während des Krieges sind diese russischen Anlagen von der russischen Regierung mit Beschlag belegt worden. Beteiligungsziffer im Kohlen-Syndikat: 9 995 700 t Kohlen, 1 826 808 t Koks u. 216 600 t Briketts; Verbrauchsbeteiligung 2 085 000 t. Ferner gehört die Gesellschaft an, dem Roheisenverband G. m. b. H. in Essen, dem Deutschen Gussrohrverband G. m. b. H., der Deutschen Ammoniak-Verkaufs-Vereinigung, der Deutschen Teerprodukten-Vereinigung, der Deutschen Benzol-Vereinigung G. m. b. H. in Bochum, dem Stabeisenverband in Düssel- dorf, der Grobblech. Inlands-Vereinigung in Essen, der Deutschen Ammoniak-Verkaufs-Ver- einigung, Bochum, der Verkaufs-Vereinigung für Teererzeugnisse m. b. H., der Verkaufs- Vereinigung Rhein. Hochofen-Zement-Werke in Düsseldorf. Produktion: 1909 1910 1911 1912 1913 1914 1915 1916 Kohlenförderung. t 8 203 560 8 489 860 8 899 470 9 526 310 10 353 050 8516 760 7 346 210 bis 1919 (esamtabsatz . . . 7 804 740 8 141 131 8 523 690 9 184 056 10 004 105 8 186 627 6 937 693 Pofspfod: ... . . 1 538 104 1 829 067 1 916 025 2 239 446 2 430 268 2 226 204 2 232 219 Nicht ver- Tiketts „ 183 612 165 522 171 771 200 453 242 626 199 182 211 655 öffentlicht. Ammoniak . . „ 21 239 24 436 26 588 30 827 34 559 30 826 31 296 keer „...... 57 549 67 347 70 817 79 160 85 347 77730 80 288 Rohbenzol ete. „ 3 917 7 082 7 842 8 012 9 304 11 314 12 965 iegelsteine . .St. 33 096 420 37 714 225 35 772 360 32 712 310 35 884 000 25 120 105 15 369 750 Die Reingewinne betrugen 1912–1920: M. 19 618 421, 14 140 838, 15 062 325, 19 877 474, 30 978 350, 28 647 795, 13 257 755, 23 191 288, 13 091 974 (9 Mon.) Die gewaltigen Schäden, die in- folge der im Nov. u. Dez. 1918 eingetretenen politischen Umwälzungen dem deutschen Wirt- schaftsleben zugefügt wurden, nahmen während des ganzen Jahres 1919 einen erschreckenden F ortgang, da es der Regierung nicht gelang, die wirtschaftlichen Belange zu schützen u. einen regelmässigen ungestörten Betrieb der Werke zu ermöglichen. In der Bergwerksabteilung wies Förderung im Geschäftsjahr 1920 gegenüber der des Vorjahres einen Rückgang von über 20 % auf. Die geldlichen Ergebnisse zeigten daher fortlaufend mehr oder weniger grosse erluste, ohne dass auch nur im entferntesten daran gedacht werden konnte, für die dringend notwendige Zurückführung der Anlagen in den Friedenszustand irgendwelche Mittel bereit- zustellen. Wenn es der Ges. trotzdem gelungen ist, bilanzmässig noch einen Gewinn nach- zuweisen, so liegt dies lediglich daran, dass die Ges. aus dem ihr durch die Verhältnisse aufgezwungenen, noch nicht abrechnungsfähigen, freihändigen Verkauf ihrer in Luxemburg und dem linken Rheinlande gelegenen Besitze den aus dem Verkauf der Bestände erzielten Erlös einsetzen konnte. 9 19./10. 1904 wurde mit Wirkung ab 1./1. 1905 eine Interessengemeinschaft zwischen 38 elsenkirchener Ges., dem Schalker Gruben- u. Hütten-Verein in Gelsenkirchen u. dem Gsosah rlütten-Aktienverein zu Rothe Erde bei Aachen geschlossen. Diese Interessen- 6 bestand bis ult. 1906. Dann wurde mit Wirkung ab 1./1. 1907 der Gemein- VeB zwischen den drei Ges. aufgehoben u. lt. G.-V. v. 12./3. 1907 die vollständ. 15 z. der drei Ges. beschlossen. Näheres über die bestandene Interessengemeinschaft odalitäten der Fusion siehe Jahrg. 1911/12 dieses Handbuches. 39*