Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 617 Zweck (nach den Statuten): Bergwerkseigentum, Bergwerksgerechtsame u. Konz. zu erwerben, zu pachten u. Bergbau aller Art zu betreiben; behufs Verarbeit. u. Verwert. von Bergbauprodukten alle diesem Zwecke dienenden Anlagen u. Fabriken, namentl. Hochöfen, Walzwerke, Stahlwerke, der Verfeinerung der Produkte derselben dienenden Anlagen, sowie ferner Masch.-Fabriken, Kokereien und chem. Fabriken zu errichten, zu erwerben, zu pachten u. zu betreiben u. sich bei den gedachten Unternehm. in jedweder Form zu beteiligen. Die Ges. besitzt u. betreibt folgende Werke: 1) Das Hochofenwerk Julienhütte in Bobrek mit 7 Hochöfen, von denen 1913 5–6, 19142–5, 1915–1918je 5, 1919 3 u. 1920 4 im Betrieb waren, 1 Blockwalzwerk, 300 Koksöfen mit Gewinnung von Nebenprodukten, eine Benzolfabrik u. ein modernes Martinstahlwerk. 2) Das Walzwerk Herminenhütte in Laband mit 3 Feineisenwalzstrassen u. Kaltwalzwerk. 3) Das Stahl- u. Walzwerk Baildonhütte bei Kattowitz mit 1 Martinstahlofen, 1 Grob-, 1 Mittel- u. 2 Feinstrecken, 1 Blechwalzwerk, 3 Elektrostahlöfen nebst Hammerwerk, Spiralbohrerfabrik, Federschmiede, mechan. u. anderen Verfeinerungswerkstätten. 4) Die Draht- u. Nägelwerke in Gleiwitz mit Drahtwalzwerk, Drahtzügen zur Herstellung von Eisen-, Kupfer- u. Bronzedrähten, Fabrikationsstätten für Drahtnägel, Schuh-Täcks u. sämtliche anderen Stifte für die Schuh- fabrikation, Holzschrauben, Nieten, Springfedern, Stacheldrähte, Drahtseile und Litzen, Stiefeleisen, Pressnägel, Wellblechnägel, Ketten, Schmiedewaren u. Schmiedenägel aller Art. 5) Die Eisenhütte Silesia in Paruschowitz O.-S. mit Blechwalzwerk (5 Walzenstrassen) für Herstellung von Feinblechen, Qualitäts- u. Spezialblechen; Stanzwerk, Emaillierwerk, Ver- zinnerei usw. für Herstellung von emaillierten, verzinnten u. geschliffenen Haushaltungs- geräten. 6) Das Breslauer Emaillierwerk (Geschirrfabrik, Emaillierwerk usw. für Herstell. emaillierter Hausgeräte). 7) Die Königshulder Stahl- u. Eisenwarenfabrik in Königshuld O.-S., Herstell. von Schaufeln, Spaten. Gabeln, Hacken, Aexten, Beilen, Hämmern etc. 8) Eisenstein- gruben bei Wagendrüssel, in der Zips (Tschecho-Slowakei) bei Brotterode (Thüringen) und bei Tarnowitz; bei Tarnowitz ferner pachtweise einen Dolomitbau. Ausserdem besitzt die Ges. 2430 Beamten- u. Arb.-Wohnungen u. die erforderlichen Bureau- u. Verwaltungsgebäude. „ Die Oberschles. Eisen-Ind. A.-G. ist Mitglied des Deutschen Stahlbundes in Düsseldorf und mit ihrer Erzeugung an Walzeisen u. A-Produkten Mitglied der Oberschles. Stahl- werksges. m. b. H. in Berlin; ferner gehört die Ges. der Vereinigung Deutscher Edelstahl- werke, dem Ostdeutschen Roheisen-Syndikat, der Oberschles. Alteisen-Vereinig., dem Verband Ostdeutscher Nietenfzbrikanten, der Ges. für deutsche Drahtausfuhr, Berlin, für Kokerei- Nebenerzeugnisse der Ges. m. b. H. Chemische Werke Oberschlesien zu Berlin, sowie einigen anderen Verkaufs- u. Einkaufs-Vereinigungen an. 1920 wurden durchschnittl. 16 312 Arb. u. Beamte beschäftigt, die Löhne, Gehälter etc. betrugen M. 177 503 210, Umsatz 1911–1920: 37 178 995, 43 311 556, 41 934 759, 35 579 479, 47 746 787, 72 069 566, 118 664 786, 127 402 392, 155 094 524, 861 588 545. Die Anlagekonten erfuhren an Zugang 1911–1917 M. 1 766 224, 4 618 308, 3 379 405, 2 201 138, 2 332 704, 9 358 175, 7 853 320 einschl. M. 2 269 400 für Erwerb der Julienhütte G. m. b. H.; 1918 M. 4 255 627; 1919 M. 3 442 880; 1920 M. 20 303 314. Im Nov. 1916 wurde die Stahlwerk-Julienhütte G. m. b. H. aufgelöst u. ging das Werk vollständig in den Besitz der Oberschlesischen Eisen-Ind. A.-G. über: die Anlagen wurden mit M. 2 269 400 bewertet, denen eine Anleihe u. Hypothek mit zus. M. 2 269 400 gegenüberstanden. Mitte 1920 sicherte sich die Eisen-Ind. durch einen Vertrag mit den Beteiligten der Gew. Steinkohlenwerk Vereinigte Glückhilffriedens-Hoffnung, Hermsdorf (Revier Walden- burg) das Niessbrauchrecht u. die Anwartschaft auf den Erwerb der Kuxe dieser Gew.; mehr als drei Viertel der Kuxenbesitzer haben sich diesem Abkommen angeschlossen. Im J. 1920 vollständiger Erwerb der Eisenhütte Silesia A.-G. in Paruschowitz (siehe auch b. Kap.). Im J. 1920 auch Erwerb der sämtlichen 1000 Kuxe der Gew. Consolidierte Stein.- kohlengrube Nord, Gleiwitz. Die Ges. ist ferner beteiligt bei der Gleiwitz-Petersdorfer Industrie G. m. b. H., Gleiwitz (vergl. oben), sowie bei dem Emaillierwerk Germania, Rosenthal bei Breslau (infolge Verschmelzung mit der Eisenhütte Silesia), und verfügt ausserdem über eine Beteiligung auf dem Gebiete der Verfeinerungsindustrie, sowie über Verschiedene kleinere Beteiligungen. Beteilig. bei der Ges. der Metallfabriken B. Hantke in Warschau. Das A.-K. der Hantke-Ges. beträgt Rbl. 5 000 000. Die Oberschlesische Eisen-Industrie A.-G. 3 hierbei mit Rbl. 4 286 500 Aktien beteiligt. Div. der Hantke- Ges. für 1911/12 bis 0 je 10 %. 1914/15–1918/19 mit Verlust abgeschlossen. Die Ges. Hantke besitzt u. 33 = pi. 1. das Hüttenwerk in Czenstochau, bestehend aus: 2 Hochöfen, 5 Martinöfen u. „ zur Herstell. von Trägern, Stabeisen, Draht, Blechen u. Universaleisen usw. R nis E gen Werkstätten; 2. namhafte Eisenerzförder. in der Provinz Petrikau. 3. Die 19138 isen-Ind.-Act.-Ges. mit Sitz in Gleiwitz, deren A.-K. gemäss G.-V.-B. vom 5./5. M 10 900 J. 1913/14 um M. 4 000 000 auf M. 15 000 000 erhöht worden ist, wovon sich 10 0% 900 im Besitze der Ges. Hantke befinden, zahlte 1906/07–1913/14: 4, 4, 4, 6, 8, 8, „ 1914/15–1918/19: 0 %. Die Russ. Eisen-Ind.-Ges. betreibt Kleineisenzeugfabriken Nischnednjeprowsk bei Ekaterinoslaw u. Saratow; ferner übernahm sie 1911 die War- =―=