― Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 627 Nassauischen Bergwerken, Benutzung u. Verwertung der selbst gewonnenen oder sonst erworbenen Bergwerks-Erzeugnisse u. Nebenprodukte als Erz, Kohle, Kalkstein, Ton; Handel mit diesen Erzeugnissen, sowie Beteiligung an ähnlichen Unternehmungen, endlich An- u. Verkauf von Immobilien, Kuxen u. Wertpapieren. Die Ges. hat im Jahre 1914 eine Sanierung vorgenommen, durch die die Unterbilanz aus 1913 M. 606 820 beseitigt wurde. Handelsgerichtliche Verlautbarungen sind über diese Transaktion nicht erfolgt. Die Bilanz schloss 1916 mit M. 34 518 Verlust ab, erhöht 1917 auf M. 49 748, 1918 auf M. 50 076, 1919 auf M. 375 341. Ab 1./11. 1919 war der Betrieb an die Ver. Stahlwerke van der Zypen u. Wissener Eisenhütten A.-G. verpachtet. Die G.-V. v. 6./5. 1920 beschloss den Verkauf der 100 Kuxe Langseite für M. 100 000 an die Ver. Stahlwerke van der Zypen und Wissener Eisenhütten A.-G. in Köln-Deutz, ferner wurde die Veräusserung der Kalksteinbrüche nebst Drahtseilbahn an die gleiche Firma zum Preise von M. 500 000 genehmigt. Die Ges. hat ausserdem noch einen kleinen Besitz an Grundstücken, Erzkuxen usw., woran teilweise ein Nutzen erzielt wurde, so dass der aus 1919 vorgetragene Verlust von M. 357 341 sich auf M. 194 002 ermässigt. Kapital: M. 1 000 000 in 2000 Aktien à M. 500. Über Beseitig. der Unterbilanz (ult. 1913 M. 606 820) siehe oben. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Grundstücke 1200, Kuxe 128 500, Beteil., Erzkuxe 40 000, Debit. 682 298, Verlust 194 002. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Delkr.-Kto 46 000. Sa. M. 1 046 000. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 375 341, Unk. 11 434, Abschreib. auf Betr.-Kto Erzkuxe 4633. – Kredit: Grundstücke 1200, Masch.- u. Kraftanlage 249, Seil- bahn 23 488, Bahnanschluss 920, Effekten 110 501, Zs. 2507, Kuxe 58 539, Verlust 194 002. Sa. M. 391 409. Dividenden der neuen Ges. 1912–1920: 0 %. Vorstand: Phil. Aug. Nix, Niederschelden; Karl Dax, Siegen. Aufsichtsrat: Vors. Landgerichtspräsident i. R. Wirkl. Geh. Oberjustizrat Fritz von Erkelenz, Köln; Rechtsanwalt Dr. Carl Loske, Sinzig; Kaufm. Wilh. Grübel in Ründeroth; Prokurist Ludwig Sternberg, Köln. Prokurist: Friedr. Angerstein, Dillenburg. Zahlstelle: Köln: Rich. Edel. Krefelder Stahlwerk, Act.-Ges. in Crefeld-Fischeln. Gegründet: 26./1. bezw. 5./4. 1900; eingetr. 29./5. 1900. Zweck: Errichtung u. Betrieb von Werken zur Herstellung von Stahl jeder Art. Die Ges. stellt als Spezialität hochwertige Qualitätsstähle her, welche in der Form von Roh- material hauptsächlich bei der Werkzeugfabrikation sowie im Masch.-, Schiffs. u. Automobil- bau Verwend. finden, zum Teil in eigenen Werkstätten zu Halb- u. Fertigfabrikaten, wie Konstruktionsteilen, Kurbelwellen, Scherenmessern, Automobilfedern, nahtlosen Rohren, Magneten u. Blechen weiter verarbeitet werden. Der gesamte Grundbesitz der Ges. beträgt ca. 34 ha, die sich wie folgt verteilen: ca. 19 ha Fabrikterrain in Fischeln, direkt an der Stadt Krefeld gelegen (mit Eisenbahnanschluss) zum grössten Teile bebaut, ca. 12½ ha Terrain in der- selben Lage. Hiervon sind ca. 1.6 ha mit Beamten- u. Arb.-Häusern bebaut, der Rest ist zum grössten Teile Ackerland, 7 a 83 qm Grundstück in Remscheid, 2 ha 25 a Grundstück in Düsseldorf, welches zum Verkaufe bestimmt ist. An Betriebsanlagen sind vorhanden: Kesselhaus Kraftzentrale, Tiegelfabrik, Generatorgasanlage, Tiegel-, Martin- u. Ele ktrostahlwerk, Hammerwerk, Presswerk, Walzwerk, Blechwalzwerk, Härterei, Glüherei, Veredelei, Federnfabrik, Zieherei, Zieheisenwerkstatt, Magnetwerk, mech. Werkstatt, Rohrzieherei, Laboratorium. (1916/18 erhebliche Erweiter. u. Ergänzungen). Die Ges. verkaufte 1911 die in ihrem Besitz befindl. 567 Aktien der Masch.-Fabrik Rheinland A.-G. in Düsseldorf an die A.-G. Vulcan (Terrain-Ges.) in Krefeld, deren gesamtes A.-K. (M. 1 000 000) in den Händen des Krefelder Stahlwerks ist. Die Akt.-Ges. „Vulcan'' u. die „Masch.-Fabrik Rheinland' erforderten 1916 zur Beseitigung der Unterbilanz-Zuschüsse von je rd. M. 400 000. Das Krefelder Stahlwerk beschäftigt z. Z. ca. 1400 Beamte u. Arb. Das Unternehmen ist durch die unglücklichen Bedingungen des Waffenstillstandes, weil es in der besetzten Zone liegt, besonders hart getroffen worden. Die Umstell. in die Friedensarbeit konnte unter diesen mständen nur unter grossen Verlusten durchgeführt werden, die nicht nur den in der orzeit erzielten Gewinn aufgezehrt, sondern die Verwalt. auch gezwungen haben, M. 1 500 000 aus der Rückl. zur Verfüg der Verwalt. heranzuziehen. Die im Gefolge der Revolution eingesetzte Lohnbewegung der Arbeiter und Angestellten bedingt eine weitere Erhöhung der Selbstkosten. Die schon für 1918 erwähnten Schwierigkeiten beeinflussten das Geschäftsjahr 1919 und verhinderten die Erzielung eines Gewinnes. Ein besonderer ergab sich aus der im J. 1919 erfolgten Abwickelung der auf Credit während des h gemachten Auslandskäufe in schwedischem Roheisen usw., die zu ausserordentlich 8 len Devisenkursen abgedeckt werden mussten. Zur teilweisen Deckung dieses grossen erlustes war die Ges. gezwungen, alle Reserven heranzuziehen. Infolgedessen ergibt die für 1919 unter Vereinnahmung dieser Reserven, zuzüglich des Vortrages aus 1918, ch Abzug der erwähnten Kursverluste und der Handlungsunkosten, Steuern pp. einen n Mk. 3 831 895, der sich erhöht um die notwendigen Abschreibungen auf Anlage- 40* Verlust vo