Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 629 abgeröstet u. die dabei gewonnene schweflige Säure in der Schwefelsäurefabrik weiterver- arbeitet. Ausserdem besitzt die Ges. die Bleierz- u. Blendegrube Concordia b. Anzhausen. Die Gerechtsame umfasst 1 845 000 qm. Die Ges. verarbeitete in den Jahren 1901 bis Juli 1909 nur gekaufte Erze, der eigene Grubenbetrieb war geringfügig, da die Ausbeutung der Gerechtsame durch entsprechende fiefbauanlagen usw. bis dahin nicht in Angriff genommen war. Die eigenen Gruben in Steiermark u. Kärnten waren mit Ausnahme der Grube Rabenstein in Steiermark, auf welcher nur Versuchs- u. Vorrichtungsarbeiten zum Abbau vorhandener Erze ausgeführt wurden, nur insoweit in Betrieb, als es das dortige Berggesetz zur Erhalt. des Bergwerks- eigentums notwendig machte. Für die Ges. war es stets schwierig, den sehr umfangreichen Bergwerksbesitz in Österreich nach den Regeln eines wirtschaftl. Bergbaubetriebes aufzu- schliessen u. auszubeuten. Die Verwalt. hat daher mit einem Konsort. an welchem beteiligt waren: die Rheinisch-Nassauische Bergwerks- u. Hütten-A.-G., Stolberg (Rhld.), die Firma Beer, Sondheimer & Co., Frankf. a. M., die Firma Deichmann & Co., Cöln, u. an welchem die Ges. sich selbst mit 40 % beteiligt, ein Abkommen getroffen, nach welchem das Konsort. berechtigt war, vom 1./7. 1911 an für die Dauer von 5 Jahren auf den Gruben Aufschliessungs- u. Gewinnungsarbeiten für eigene Rechnung zu betreiben, dem Konsort. auch ein Optionsrecht eingeräumt. Von diesem Recht hat das Konsort. Gebrauch gemacht; infolge günstiger Auf- schliessungsarbeiten hat das Konsort. Ende 1914 auf den Gesamtbesitz Ludwigshütte, jetzt Ludwigshütte Bergwerksges. m. b. H. österr. Rechtes in Frohnleiten, die Option aus- geübt. Der Kaufpreis ging über den Buchwert der Anlagen hinaus. Auf Grube Raben- stein wurden 1914 die Neuanlagen fertiggestellt u. mit der Erzgewinnung u. dem Erz- versand vom Monat März 1914 an begonnen, doch konnten nach Kriegsbeginn Gruben- erhaltungs- u. Gewinnungsarbeiten nur in schwachem Umfang stattfinden, speziell hatte die Ges. 1916 sehr unter dem Mangel an geschulten Arbeitskräften zu leiden. Auch neuerdings wurde der Vollbetrieb mit Rücksicht auf die unabsehbaren Verhältnisse in Österreich nicht wieder aufgenommen. Die Zinkhütte war im 2. Halbj. 1916 ganz auf die Verhüttung von teuren Kauferzen angewiesen. Das J. 1916 ergab deshalb nach M. 379 732 Abschreib. einen Fehlbetrag von M. 177 863, gedeckt aus Reserven. Auch 1917 litt die Ges. unter den durch den Kriegszustand geschaffenen Verhältnissen, auch unter niedrigen Verkaufspreisen, sowie unter dem Nachlassen der Siegerländer Gruben. Das Jahr 1917 erbrachte einen Betriebsverlust von M. 214 317, hierzu M. 342 168 für Abschreib., sodass ein Gesamtverlust von M. 556 486 resultierte, hiervon aus Rücklagen M. 267 580 gedeckt, somit Verlustvortrag M. 288 905, hierzu M. 303 368 Verlust in 1918, sodass Gesamtunterbilanz auf M. 592 274 anwuchs, da seit Nov. 1918 infolge der Revolution etc. ein grosser Rückschlag eintrat. Die Letmather Ges. hat auf Grund des G.-V.-B. v. 30./7. 1909 die Gew. Victoria mit Aktiven u. Passiven u. die Aktiva der Gew. Altenberg, sowie die vorhandenen fertigen Erz- u. Metallvorräte erworben. Der Kaufpreis für Victoria be- trug M. 2 770 000, für Gew. Altenberg M. 900 000 (siehe unten). Die Gew. Victoria besass die Grube Victoria sowie 99 Kuxe der hundertteiligen Gew. Anna. Die Grube Victoria umfasst eine Anzahl Berggerechtsame. Diese sind 5 Längen- kelder älteren Rechts, welche durch ein Geviertfeld überdeckt sind, ferner 13 anschliessende weitere Geviertfelder, welche insges. eine Berggerechtsame von ca 1 600 000 qm darstellen. Die Verleihungen sind auf Blei, Silber, Zink, Eisen u. Kupfer erfolgt; gefördet werden haupt- sächlich Blei- u. Zinkerze. Die Grube baut auf den bis jetzt bekannten 6 Gängen, welche zunächst durch 6 Stollenanlagen aufgeschlossen sind, ferner durch einen zu Tage angesetzten Masch.-Schacht, dessen Hängebank 527,31 m über normal Null liegt. Von diesem Schachte aus sind bis jetzt 12 Sohlen ausgerichtet, wovon die tiefste Sohle 530 i tief ist. Zurzeit sind vorgerichtet ca. 145 000 t. Die Gew. Anna besitzt ein in der Nähe der Grube Victoria liegendes Bergwerkseigentum von 209 000 qm. Dieses Bergwerk ist zurzeit nicht im Betrieb. An eigenem Grundbesitz hat Victoria 13 ha 41 a 21 dm, durch Erbpacht 3 ha 57 a 71 qm. Die Gew. Altenberg besass die Gruben Altenberg, Wildermann u. Brüche, sowie sämtl. Kuxe der 1000 teiligen Gew. Heinrichssegen, der 100teiligen Gew. Silberart u. der 100teiligen Gew. Hohenstein samt Beilehn. Die Gruben liegen in den Gemarkungen Littfeld u. Müsen im Bergrevier Müsen, Kreis Siegen, u. sind auf Zink, Blei, Eisen, Kupfer, Fahlerze u. Queck- silber verliehen; gefördert werden auch hier hauptsächlich Blei- u. Zinkerze. Das Berg- werkseigentum der gesamten Gew. beträgt ca. 1 720 000 qm. Auf Grube Heinrichssegen, die mit der Grube Victoria markscheidet, kennt man 2 Fahlerzgänge u. 5 nördlich liegende Bleierzgänge, welche insges. als Ganzzug von ca. 500 m Länge aufgefasst werden können. 12 Lage des Bergwerkseigentums Heinrichssegen zu dem Bergwerkseigentum Victoria ist so, dass die Gänge der Grube Victoria in dem Felde Heinrichssegen ihre Fortstreichen haben u. umgekehrt die nördlich gelegenen Erzmittel der Grube Heinrichssegen ihre Fortstreichen in dem Felderbesitz der Grübe Victoria. Dieser Zus.hang der Erzgänge machte den gemein- Erwerb des Felderbesitzes beider Gew. zur Notwendigkeit. Die Grube Altenberg liegt ca. 250 m südöstlich von Grube Heinrichssegen u. baut auf mehreren Gängen, welche A Zinkblende führen. 1905 wurde eine Bergwerksgerechtsame im Kreise Siegen (Grube hinzuerworben. Zugänge auf allen Anlagen des Bergwerks-Vereins erforderten 3 zus. M. 364 878, 156 600, 231 791, 564 484, 164 664, 254 514, 1 107 750. aabes für die Letmather Betriebe mit Rücksicht auf das Nachlassen der Siegerländer Ero. 15 wieder eine angemessene Erzbasis zu schaffen, hat der Verein Ende 1917 durch rwerb von mehr als Dreiviertel sämtlicher Kuxe bei der Gew. Schwarzwälder Erzberg-