Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 639 in Laurenburg aufbereitet. Auch zur Abteil. Nassau gehören noch eine grössere Zahl in Fristen liegende Gruben in den Bergrevieren Coblenz, Wiesbaden, Diez u. Weilburg. c) Abteil. Wiesloch. Grube Segen Gottes u. Ernst und Nachbarfelder bei Wiesloch in Baden, verliehen auf Zink u. Blei in Grösse voen ca. 5½ Mill. qm. Die früher nach umfangreichem Abbau verlassene Grube wurde Ende 1914 zur Versorgung der der Ges. gehörenden Hütten mit Galmei wieder in Betrieb genommen; nach den bisherigen Aufschlussarbeiten scheint sie sich befriedigend zu entwickeln. Ein damit im Zus.hang stehendes Zinkblendelager wird 2. Zt noch ausgerichtet. Zur Vereinfachung der Förderung, Fahrung u. Wetterführung wurde ein die sämtlichen Betriebspunkte lösender Stollen (Friedrichsstollen) vor kurzem fertig gestellt. Der Bau einer Wäsche u. Calcinieranlage ist je nach Ausfall der vorge- nannten Arbeiten beabsichtigt. d) Die Gruben der Abteil. Stolberg, welche in einer Ge- samtgrösse von ca. 8 Mill. qm die Konzession Breinigerberg für Blei, Zink u. Eisen, sowie die Konzessionen Römerfeld, Hammerberg, Kirchfeld u. Heidgen für Kupfer, Schwefelkies u. Schwefel umfasst, wurden in den 70er u. 80er Jahren, zum Teil wegen Erschöpfung, zum grössten Teile wegen mit damaligen Maschinen unüberwindlicher Wasserschwierig- keiten ausser Betrieb gesetzt. An Breinigerberg ist die Ges. zu 96.5 % beteiligt, alle übrigen Konzessionen sind in ihrem Alleinbesitze. e) Die Ges. ist beteiligt an der A.-G. Ludwigs- hütte, die sich zum weiteren Ausbau der früher dem Märk. Westf. B. V. Letmathe gehörigen Gruben in Steiermark u. Kärnthen gebildet hat. B. Hüttenbetriebe: Die auf den Gruben gewonnenen Blei- u. Zinkerze werden zus. mit gekauften Erzen in den Hüttenwerken der Ges. verarbeitet. I. Zinkhütte Birkengang b. Stolberg, bestehend aus einer mit 12 Röstöfen versehenen Blenderösthütte, der Zink- schmelzanlage, der Stein- u. Retortenfabrik nebst Nebenanlagen. Die an die Rösthütte an stossende Schwefelsäurefabrik gehört der Chemischen Fabrik Rhenania, welche aus den Röstgasen auf ihre Kosten Schwefelsäure herstellt u. auf letztere der Ges. auf Grund eines bis 1921 lauf. Vertrages eine Abgabe zahlt. II. Die Bleihütte Binsfeldhammer b. Stolberg umfasst folg. Betriebsstätten: eine mit 5 mechan. Vorröstöfen, 5 mechan. Fertig-Röst-Rund- öfen u. 2 Herreshofföfen ausgestattete Röstanlage, 2 Hochöfen, Raffinier- u. Entsilberungs- anlage nebst Armblei-Entzinkung, Destillier- u. Treibanlage sowie schliesslich eine Kontakt- schwefelsäurefabrik. Die Ges. arbeitet nach dem von ihr ausgearbeiteten Schlippenbach- Schwefelsäure-Patent auf das sie ihrerseits Lizenzen gibt. Ausserdem verwertet sie durch Erteilung von Lizenzen das ihr gehörige Dwight-Schlippenbach-Röstherd-Patent. Die Patente laufen bis 1930, in Deutschland bis 1929. III. Die zur Verstährkung der Zinkherstellung u. zur Erweiterung der Geschäftsbasis 1912 u. 1913 neu errichtete Anlage bei Nievenheim (Kreis Neuss) umfasst folg. Betriebe: Rösthütte mit 5 Röstöfen, Schwefelsäurefabrik, Sulfat- fabrik, Salzsäurefabrik, Zinkhütte mit 16 Öfen à 54 Retorten, Retortenfabrik u. zugehörige Nebenanlagen. Der Grundbesitz der Ges. beträgt insges. ca. 238 ha, auf welchem sich ausser den Fabrikanlagen Gebäude mit Beamten- u. Arb.-Wohnungen befinden. Die Zahl der Be- amten u. Arbeiter rd. 2000. Ausgaben für Neubauten, Anschaffungen u. Lizenzen 1908–1920: M. 386 226, 184 928, 400 205, 744 123, 860 418, 2 914 529, 1 192 765, 433 168, 700 875, rd. 1 400 000, rd. 800 000, 1 097 798, 1 903 722. Im J. 1916 wurden günstige neue Grubenaufschlüsse gemacht. Produktion: 1912 1913 1914 1915 1916 1917 1918 1919 1920 Bleierz .. . kg 4 064 3 719 3 824 3 447 2 797 2 554 2 202 2115 463 Zinker: .. „ 19 439 21 125 18 395 18 511 21 433 23 474 19 194 8551 8592 Kupfererz.. „ — — 2903 325 1278 026 1 682 63. — Rohzink u. Zinkstaub. . 12 601 12 209 11 935 6 815 429 1 280 5 785 3548 1469 Reiiß. 8 6 505 6 650 591. 2635 2010 Weichblei, Hartble; z8 Tle 21 002 19 54 13 016 9 172 3 104 9218 6140 Deos Silber.. 22 332 25 772 22 074 11 447 5 6 13 3190 7 Schwefelsäure „ 26 885 26 799 24 625 17 169 12 269 15 769 12 873 2384 2541 Die Ges. gehört dem Zinkhüttenverband an. Kapital: M. 10 000 000 in 22 000 Aktien (Nr. 1–22 000) à Tlr. 100 = M. 300, 2265 Aktien r. 22 001–24 265) à M. 1500, 1 Aktie à M. 2500. Urspr. A.-K. M. 6 600 000, erhöht 1889 um M. 900 000 (auf M. 7 500 000) in 600 Aktien à M. 1500, angeboten den Aktionären zu 114 %. Die G.-V. v. 14./6. 1913 beschloss die Erhöh. des A.-K. um M. 2 500 000 (also auf M. 10 000 000); begeben an ein Konsort. zu 147 % u. den alten Aktionären im Juli 1913 zu 150 % angeboten. Die in der G.-V. v. 9./6. 1921 beantragte Kap.-Erh. wurde vertagt Die Mehrheit des A.-K. ging 1921 in den Besitz der Akt.-Ges. f. Bergbau, Blei- u. Zinkfabrikation zu Stolberg u. in Westfalen in Aachen über. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 300 = 1 St., jede Aktie à M. 1500 = 5 St. Gewinn-Verteilung: R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 25 000, höchstens M. 100 000), vertragsm. Tant. an Dir., Überrest zur Verf. d. G.-V. 1 Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Unbewegliches u. Grubengerechtsame 4 233 000, Be B 195 000, feste Masch. u. Apparate 2 838 000, Werkzeuge u. Geräte 84 000, Beirisbsiofe 4 218 899, Erzvorräte 1 972 987, Metall- do. 1 664 184, Zwischenprodukte 1 830 534, ankguth. 8 963 920, Käufer 5 140 654, Debit. 690 150, Kassa u. Wechsel 87 838, Wertp.