642 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. an die Buderusschen Eisenwerke übertrugen. Den Lollarer Aktionären wurden für ihre 2110 Aktien = M. 2 110 000, ebensoviel neue Aktien der Buderusschen Eisenwerke mit Div.- Recht ab 1./1. 1905 u. eine Barvergüt. von M. 250 pro Aktie gewährt. Für die Verschmelzung waren ausser dieser Barvergütung von zus. M. 459 000 M. 213 790 für Kosten, insgesamt also M. 672 790 aufzuwenden, die ihren Ausgleich aus den bei der Fusion frei gewordenen Lollarer les., ferner in dem Beitrag von M. 73 500 fanden, den bei Übernahme von M. 890 000 neuen aktien von 1905 das Übernahmekonsortium vertragsgemäss zu zahlen hatte (s. unter Kapital) u. mit dem Rest von M. 81 452 durch die von Lollar überlieferten Überschüsse in den Vorräten. IZweck: Betrieb von Kohlen- u. Eisensteingruben u. Hochöfen. Gewinn u. Vertrieb von Eisenstein u. sonst. Mineralien. Herstell. und Verkauf von Roheisen, Erzeug. u. Vertrieb der bei dem Hochofenbetrieb gewonnenen Nebenprodukte, ferner Herstell. von Zement, S. M. u. Elektrostahl, gusseis. Röhren bis 1500 mm Lichtweite u. sonst. Gusswaren. Der Besitz der Ges. besteht aus den Eisensteingruben in den Bergrevieren Wetzlar, Weilburg, Dillenburg sowie in der Provinz Oberhessen. Hiervon sind etwa 15 im Betriebe, während der grösste Teil noch der Aufschliessung harrt. In den letzten Jahren sind umfangreiche Aus- und Vorrichtungen in den Gruben ausgeführt worden. Die zum Abbau vorgerichtet anstehenden Erzmengen gestatten für zehn Jahre eine Förderung von 270 000 t jährlich; Mitte 1913 wurden weitere 29 Grubenfelder des Fürsten Solms-Braunfels in Oberhessen er- worben, zus. 9 020 410 qm. 1916 hinzugekauft 42 000 000 am Erzfelder. 1918 Felderaustausch mit Krupp. 1919 wurde die Manganerzgrube Caroline einschl. der Gewerkschaft Klöser- weide erworben. Die Ges. besitzt ferner 3 gepacht. u. 3 eig. Kalksteinbrüche bei Wetzlar u. Burgsolms und ferner die Sophienhütte bei Wetzlar, die Georgshütte bei Burgsolms, die Main-Weser-Hütte in Lollar und die Carlshütte in Staffel an der Lahn. Die Pachtverträge für die Kalksteinbrüche dauern für die Sophienhütte noch 25 Jahre, für die Georgshütte noch 18 Jahre; die beiden eigenen Brüche bei Wetzlar dienen als Reserve. Die Sophienhütte bei Wetzlar besteht aus einem Hochofenwerk mit 3 Hochöfen, die eine Jahresleistungsfähigkeit von 110 000 t aufweisen, aus einer Zementfabrik mit einer Jahresleistungsfähigkeit von 60 000 t u. 2 Röhrengiessereien mit einer Jahreserzeug. Fähigkeitvon 80 000 t Druckrohre für Gas- u. Wasserleitungen, einer Stahlgiesserei. sowie einer Schlackensteinfabrik, die jährlich 24 000 000 Steine herzustellen vermag; auch sind 2 elektr. Überland-Zentralen vorhanden. Auf der Georgshütte bei Burgsolms befinden sich 2 Hoch- öfen, die eine Jahresleistungsfähigkeit v. 65 000 t Eisen haben, sowie eine Schlackensteinfabrik mit einer Leistung von jährl. 12 000 000 Stück Steine. Auf der Sophienhütte stehen drei Hoch. öfen, auf der Georgshütte 2 Hochöfen im Feuer. Die Main-Weser Hütte zu Lollar besitzt 1 Radiatorenfabrik, 1 Heizkesselfabrik, 1 allg. Giesserei für die Herstell. von Formstücken u. Zubehör. Die Jahreserzeugungsfähigkeit der Abteilung Lollar in Gusswaren beträgt 45 000 t. Die Carlshütte in Staffel (einschl. Vorräte u. Aussenstände) wurde im J. 1907 von Gutsbesitzer Carl Schlenk in Barnsdorf zum Preise von M. 1 106 000, welche in bar aus den Betriebsmitteln gezahlt wurden, erworben. Das Werk stellt in der Hauptsache Abflussröhren nebst Zubehör für Haus- u. Strassenentwässerung her. Die Leistungsfähigkeit der Carlshütte in Röhren und Gusswaren beträgt 15 000 t für das Jahr. 1914 Ankauf der Gew. Vogelsberg zu Giessen, des Portlandzementwerkes Wetzlar G. m. b. H. u. der Geigerschen Fabrik G. m. b. H. in Karlsruhe. Bei der ersteren handelt es sich um ein Objekt von M. 300 000, bei der letzteren um den Erwerb der M. 300 000 Geschäftsanteile. Die beiden Summen waren in Raten bis 1918 zahlbar. 1917 Erwerb sämtl. Anteile der Triton Ges. f. Wasserreinig. u. Wasserversorg. m. b. H. in Berlin u. der Agwa-Ges. f. Wasserversorg. u. Abwässerbeseitig. in Leipzig, welche 1920 in Liquid. trat, jetzt Zweigniederlass. d. Triton- Ges. 1919 Erwerb der St.-Anteile der Eisenwerke Hirzenhain Hugo Buderus G. m. b H., auch Angliederung des Westdeutschen Eisenwerks A.-G. in Kray (siehe bei Kap.). 1920 Über- nahme des Betriebes der Grube Rosbach und der Gew. Ober-Rosbach, welche hochwertige Erze fördern. Insges. erhöhten sich die Anlagewerte der Buderus'sche Eisenwerke 1911–1920 um M. 1 672 766, 4 387 405, 4 683 351, 1 951 925, 1 136 590, 3 935 049, 2 541 419, 2041758, 2 284 930 10 513 899 bei M. 6 077 906 Abschreib. (1920), wonach der Buchwert aller Anlag. Ende 192 M. 34 000 004 betrug. 1906/11 fanden bei Buderus grosse Neubauten u. Neuanschaff. statt. 1911 6 folgte neben anderen Erweiterungsbauten die Vergrösserung der Giesserei der Sophienhütte 1 der Ausbau des Elektrizitätswerkes dieser Hütte zwecks Stromversorgung auswärtiger iee Betriebe und von Städten u. Dörfern in den Kreisen Wetzlar, Biedenkopf, Giessen, u. Oberlahnkreis. Im J. 1912 erfolgte neben Erweiterungsbauten u. Anschaffungen bei 6. Betrieben auch die Vergrösserung des Zementwerkes auf der Sophienhütte, das mit 3 versehen wurde. Das ganze Werk wurde im Laufe des J. 1913 sukzessive betriebsfäbis. u. 1914 Ausbau des Elektr.-Werkes auf Sophienhütte. 1914–1919 auch Ausbau der Massen. In Berlin-Schöneberg, Bessemerstr., wurde ein Gelände erworbenu. daselbstein .. Lagergebäude errichtet. Neuerdings Errichtung einer Elektrostahlanlage in Sophienhf 3 Das, zwecks weiterer selbständiger Verarbeitung des Buderus-Roheisens, ab 1./7, 18 gliederte Westdeutsche Eisenwerk, A.-G. in Kray b. Essen, besitzt eine Röhren-, u. Fassongiesserei. Es produziert hauptsächlich gusseiserne Druckrohre für Gas-. u. Y aahe leitungen bis 1500 mm lichte Weite, Bergwerkstübbings u. Formstücke. Die jährlie Leistungsfähigkeit sämtlicher Gusswaren beträgt 35 000 t. *