7 Kohlenbergbau. 671 Grube Leopold bei Edderitz, Aktiengesellschaft Direktion in Cöthen, Anhalt. Gegründet: 7./11. 1889; eingetr. 16./11. 1889. Iweck: Braunkohlenbergbau, insbes. auf der ab 1./1. 1889 für M. 3 030 000 erworbenen Grube Leopold bei Edderitz, Die Ges. besitzt 5 Werke: in Anhalt die Grube Leopold bei Edderitz und das Franzkohlenwerk bei Gerlebogk, in Preussen die Grube Leopold bei Holzweissig (Bitterfeld),, die im Jahre 1918 zur Abrundung ihres Bitterfelder Besitzes erworbene Grube Friedrich III u. die im Jahre 1920 neu angelegte u. noch im Aufschluss befindl. Grube Ludwig bei Paupitzch. Das Stammwerk Grube Leopold bei Edderitz besteht aus zwei selbstständigen, unterirdisch miteinander verbundenen Förderanlagen, die durch ein 0a. 9 Em langes Gleis an die Staatsbahnstrecke Cöthen–Bernburg angeschlossen sind. Zur Grube Leopold bei Edderitz gehört eine Brikettfabrik mit sechs Pressen, deren Leistungs- fähigkeit 300 t pro Tag beträgt. Die Versorgung der ober- und unterird. Werksanlagen mit elekfr. Strom wird durch eine eigene elektr. Zentrale bewirkt; ferner besteht noch ein als Reserve dienender Anschluss an die Überlandzentrale Anhalt. Auf dem Franzkohlenwerk bei Gerlebogk befinden sich zwei Förderschächte für Tiefbau u. ein Tagebau, sowie die dazu gehörige Brikettfabrik mit drei Pressen. Auf dem Werke befindet sich zur Licht- und Krafterzeug. eine elektr. Zentrale; ausserdem ist Anschluss an die Überlandzentrale Anhalt als Reserve. sowie Anschlussgleis an die Station Gerlebogk der Biendorf–Nauendorfer Eisen- bahn vorhanden; ferner eine Nasspresssteinanlage, die unmittelbar an der Station Gerlebogk liegt. Die durchschnittl. Jahresleistung ist ca. 4 500 000 Stück Steine. Ein 800 m lange Drahtseilbahn verbindet die Nasspresssteinanlage mit den Förderanlagen. Die Werksanlagen der Grube Leopold bei Holzweissig bestehen gegenwärtig aus: a) der Brikettfabrik mit zwölf Brikettpressen, die eine garantierte Leistungsfähigkeit von insgesamt 1000 t pro Tag haben, bjden Anschlussgleisen an dem Bahnhof Bitterfeld, c) der elektr. Zentrale, in der 15000 KW in sechs Aggregaten zur Verfügung stehen, zur Versorgung der eigenen Betriebe u. zur Stromabgabe an Dritte, d) der kingofenziegelei Petersroda mit eigener Tongrube. Draht- seilbahn u. Bahnanschluss an die Strecke Bitterfeld-Delitzsch. Die Werksanlagen der Grube Friedrich III bestehen aus einem Tagebau und einer Ringofenziegelei. Der Ton für die Ziegelpresse wird im Deckgebirge des Tagebaues gewonnen. Der Kohlenfeldbesitz der Grube Friedrich III beträgt 7,5 ha; ausserdem verfügt die Grube über ca. 9,25 ha als Bau- gelände geeigneten Grundbesitz. Die Grube Ludwig bei Paupitzch, die bereits einen pro- visorischen Bahnanschluss an die Strecke Bitterfeld-Delitzsch erhalten hat, ist im Aufschluss u. wird aus dem südl. Teil der bei Bitterfeld gelegenen Kohlenfelder die Kohle fördern. Die Gerechtsamen der Ges. in Anhalt, die Kohlenfelder in einer Gesamtgrösse von 3800 ha umfassen, bilden mit Ausnahme des isoliert liegenden Feldes Gertrud in einer Grösse von 135.85 ha vier unter sich geschlossene Komplexe von Mutfeldern u. zwar: a) die zur Grube Leopold bei Edderitz gehörigen Felder Leopold bei Edderitz u. Leopold bei Piethen, sowie das Feld Leopold bei Maasdorf von 1468 ha Grösse, b) die ebenfalls zur Grube Leopold bei Edderitz gehörigen Felder Ludwig, Askania u. Friedrich von 280 ha Grösse, c) die zum Franzkohlenwerk bei Gerlebogk gehörigen Felder Anhalt, Leopold-Friedrich u. Franz von 1030 ha Grösse, d) die Felder Glückauf, do. I, II, IV u. Martha I bei Radegast, Gottes Segen II bei Gölzau u. Columbus II bei Gnetsch von 885 ha Grösse. iIn Preussen besitzt die Ges. in den Fluren Bitterfeld, Holzweissig u. Petersroda Kohlen- feller in einer Grösse von 561 ha. Ein Teil der Kohlenfelder ist noch nicht aufgelassen; ca. 35 ha sind abgebaut. Sämtliche Kohlenfelder sollen im Tagebau aufgeschlossen werden. Auf dem Kohlenfeldgelände befindet sich das Holzweissiger Werk sowie die Ringofenziegelei Petersroda (s. oben). Sämtl. Anlagen der Grube Leopold bei Edderitz – mit Ausnahme der auf gepachtetem Terrain liegenden Wetterschächte – sowie die Förderanlage des Franz- fohlewverkes nebst Bahnanschluss liegen auf eigenem Grund und Boden, die übrigen An- 3 des letztgenannten Werkes sind auf fiskalischem gepachteten Gelände errichtet. Der er Ges., abgesehen von den anhaltischen Mutfeldern, gehörige Grundbesitz auf Grube eopold bei Edderitz und dem Franzkohlenwerk umfasst eine Fläche von ca. 99 ha. Ges. besitzt sämtl. Geschäftsanteile der Landerwerbs-Ces. Zscherne G. m. b. H. zu M 13118 die ein St.-Kap. von M. 100 000 hat. Der Kaufpreis für diese Anteile betrug 1 186, ausserdem übernahm die Grube Leopold eine Forderung der Vorbesitzer an H. in Höhe von M. 1 346 814. Die Kohlenfelder der Zscherne G. m. b. H., die Rel keine Erträgnisse liefern, umfassen 264 ha ; sie liegen unmittelbar südlich von den on „ Kohlenfeldern der Grube Leopold und bilden mit diesen einen fast geschlossenen Ba Kohle lässt sich durchweg im Tagbau gewinnen. – Im J. 1917 hat die Grube Büüs Aktien der Akt.-Ges. Braunkohlengruben u. Dampfziegeleien Auguste bei Wobe 5 erworben, doch wurden diese Aktien 1919 an die Allg. Elektr.-Ges. abgetreten. Srbssen Koff die bestehende Betriebsgemeinschaft beibehalten wurde. Die etwa 175 ha a a 1 Baäs der Ges. werden im Tagebau ausgebeutet. Unter Mitberücksichtigung Ms n nielder der Zscherne u. Grube Auguste verfügt die Grube Leopold in Preussen „„ Kohlenfelder in einer Grösse von rd. 825 ha. Pigentan d8; vundung ihres Besitzes in Bitterfeld hat die Ges. im jquli 1918 das gesamte Tagesbaues er Grube Friedrich III bei Bitterfeld einschl. einer Ringofenziegelei und eines s, exworben und den Erwerbspreis auf die betr. Anlage-Konten der Grube Leopold ―