758 Salz. und Kali-Bergwerke. Fabrikerzeugnissen, Beteilig. bei gleichartigen Unternehm., Erwerb u. Verwert. von Grund- stücken, Bergbaugerechtsamen u. Bergwerkseigentum, Ausführung von Bohrungen für eigene Rechnung; auch Herstellung von chem. Erzeugnissen, Handel mit chem. Erzeug- nissen, Beteiligung an Unternehmungen, die chemische Erzeugnisse herstellen oder ver- treiben. Im J. 1911 fand die Veräusserung der Rohölbetriebe, wie auch der Beteilig. an Raffinerien statt. Nachdem die Ges. somit ihre gesamten Erdölinteressen aufgegeben hatte, hatte sich dieselbe an verschiedenen Kaliwerken beteiligt, von denen aber 1917/18 die meisten Kuxe abgestossen wurden, aber 1920 wieder andere Kuxe erworben wurden. Der Verlust erhöhte sich 1915 von M. 232 035 auf M. 429 914 u. 1916 auf M. 430 263, 1917 auf M. 439 081, ging 1918 auf M. 97 845 zurück u. konnte 1919 ganz getilgt werden, ausser- dem M. 429 655 Reingewinn erzielt, der vorgetragen wurde, ebenso 1920 M. 447 672. Die im Besitz der Ges. befindlichen je 251 Kuxen der Gewerkschaften Heldrungen I, Heldrungen II, Irmgard u. Walter in Oberheldrungen, 501 Kuxen der Gewerkschaft Grossherzog Wilhelm Ernst, Oldisleben u. 1700 Kuxen der Gewerkschaft Hedwigsburg, Neindorf, wurden gegen junge Deutsche Kaliwerke-Aktien im Nennbetrage von M. 10 000 000, die vom 1./1. 1921 ab div.ber. sind, umgetauscht. Kapital: M. 7 533 000 in 7533 Aktien à M. 1000. Näheres über die Wandlungen des A.-K. siehe die früheren Jahrg. dieses Buches. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Beteilig. 49 878 131, Wertp. 50 000, Bargeld 25 832, Schuldner 17 184 424. – Passiva: A.-K. 7 553 000, Gläubiger 59 137 716, Gewinn 447 672. Sa. M. 67 138 388 5 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 170 737, Vortrag 447 672. – Kredit: Vortrag 429 655, Rohgewinn 188 754. Sa. M. 618 410. Dividenden: Aktien bezw. St.-Aktien 1907–1910: 0, 5, 3, 0 %. (Vorz.-)Aktien 1910–1920: 5, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorstand: Hugo Arthur Peckolt, Neubabelsberg. Aufsichtsrat: Vors. Rittergutsbes. Dr. jur. Heinr. Busch, Deuna; Gen.-Dir. Wilh. Kain, Nikolassee; Komm.-Rat Joh. Emil Erckens, Grevenbroich. Deutsche Solvay-Werke, Actien-Gesellschaft in Bernburg. Zweigniederlass. in Wyhlen (Baden), Rheinberg (Rheinprov.), Würselen bei Aachen. Gegründet: 22./8. 1885 auf 50 Jahre; eingetr. 17./9. 1885. Die Fortsetzung der Ges, kann mit einfacher Stimmenmehrheit beschlossen werden. Zweck: Fabrikation von Natron, Kali u. Chromsalzen; Gewinnung, Verarbeitung u. Ver. trieb der zur Fabrikation genannter chemischer Produkte dienenden Rohstoffe, sowie der aus obiger Fabrikation sich ergebenden Rückstände, und zwar selbst dann, wenn die Ges. diese Fabrikation nicht selbst betreibt; Betrieb von Kali-, Steinsalz-, Braunkohlen- u. Stein- kohlen-Bergwerken. Die Ges. gehört mit seinen Schächten dem Kalisyndikat an. Siehe S 808. Die Ges. betreibt Fabriken u. Bergwerke in Anhalt, Preussen, Baden, Elsass-Lothringen, Hamburg. Sie besitzt in Anhalt: Bernburg: Sodafabriken (Ammoniaksoda, Kristallsoda, Ammoniakprodukte, gewöhnliches u. pharmazeutisches Bikarbonat), Salinen, Kalksteinbrüche für eigenen Bedarf, verbunden mit der Sodafabrik durch eine ca. 1,5 km lange Drahtseilbahn, auch Zementfabrik. – Osternienburg: Elektrolytische Fabrik f. Atzalkalien, Chlorkalk, Chlor- produkte u. Wasserstoff; Fabrik f. kaustische Soda; Arb.-Kolonie. – Roschwitz: Kali- u. Stein- salzbergwerke mit zwei getrennten Schächten (Kainit, Karnallit, Sylvinit u. Steinsalz), Chlor. kaliumfabrik (Chlorkalium, schwefels. Kali, konzentrierte Düngesalze, Magnesia, Salzsäure, Brom u. Bromprodukte); Arb.-Kolonie. – Plömnitz: Solebergwerk mit 2 Schächten. Das Solebergwerk Plömnitz ist durch 4 Sole-Leitungen von je ca. 9 km Länge mit den Soda- fabriken in Bernburg verbunden. – Osternienburg: Braunkohlenbergwerke mit 2 Schachtanlagen. Dampfziegelei. Ausgedehnte Arb.-Kolonie. – Die Ges. besitzt in Anhal 7 Grubenfelder auf Kalisalze u. Steinsalz bezw. Sole mit insgesamt 14 000 000 am Flächen. inhalt; hiervon ist ein Solefeld noch unverritzt, von den 5 konsolidierten Grubenfeldern auf Kali- u. Steinsalz in Grösse von 10 000 000 qm ist etwa ein Elftel der Fläche in genommen, aber erst teilweise verhauen; ausserdem 38 Grubenfelder auf Braunkohle insgesamt ca. 44 000 000 qm Flächeninhalt, davon 8 Felder mit ca. 3 900 000 qm in Abbau, der Rest unverritzt. Der Grundbesitz in Anhalt beträgt 423 ha 93 a 59 qm. Preussen: Peissen (Saalekreis): Kali- u. Steinsalzbergwerk mit einer Schachtanlage; 3 Grubenfeld auf Kali- u. Steinsalz mit ca. 2 000 000 qam Flächeninhalt „ geschlossen, das zweite auf Steinsalz mit gleichem Flächeninhalt unverritzt. — Micheln 5 2 Calbe a. Saale): Braunkohlenbergwerk mit 2 Schächten. Brikettfabrik für 6 Pressen: 2. Z. 2 Pressen installiert. 8 Grubenfelder mit insgesamt ca. 28 000 000 am halt, davon 1 Grubenfeld mit ca. 1 000 000 am im Abbau, der Rest unverritzt. — 33 (Rheinprovinz): Sodafabrik (Ammoniaksoda, Kristallsoda, Ammoniakprodukte). Ba 0 schluss zum Rhein u. Werftanlage daselbst. Dampfziegelei. Arb.-Kolonie. — Würselen 3 Aachen (Sodafabrik). – Borth b. Wesel (Rheinprov.): Doppelschachtanlage im Abteufen 13 griffen, zur Gewinn. von Kalisalzen, Steinsalz u Steinkohfe. – Wallach bei Wesel: schachtanlage für Solegewinn., im Abteufen begriffen. Zu vorstehenden Anlagen 40 Bergwerks-Konz. auf Steinkohle, 40 Bergwerks-Konz. auf Kalisalze u. Steinsalz, 8a —