760 Salz- und Kali-Bergwerke. Heldburg, Aktiengesellschaft für Bergbau, bergbauliche und andere industrielle Erzeugnisse. Sitz in Berlin, Verwaltungssitz in Hildesheim. Gegründet: 18./12. 1902; eingetr. 8./1. 1903. Gründer s. Jahrg. 1903/04. Zweck: Betrieb von Bergwerken und bergbaulichen und anderen ähnlichen Unternehm. Die Seele bei Gründung des Unternehmens war der Komm.-Rat Jul. Ribbert, der seiner Zeit den ganzen Betrag des A.-K. zeichnete. (Näheres siehe in den früheren Jahrg. dieses Handbuches.) In die A.-G. wurden damals eingebracht das Kaliwerk Eime (jetzt Gew. Frisch Glück), die Gew. Wilhelmshall-Oelsburg u. die Kali-Gew. Bernhardshall (dann Heldburg, jetzt Salzungen genannt). Besitztum Ende 1920: Die A.-G. Heldburg hat im Eigentum sämtliche 100 Kuxe der 100 teiligen Gew. Salzungen, sämtliche 100 Kuxe der Gew. Frisch Glück, 750 Kuxe der Gew. Desdemona, 1000 Rastenberg-Kuxe; 1186 Kuxe der Gew. Reichskrone, Richard, Bernstorf, Burggraf, zus. mit M. 19 067 857 zu Buch stehend., ausserdem ist Heldburg beteiligt bei der Saline Oelsburg G. m. b. H. mit M. 19 000. Die Gew. Heldburg-Salzungen hat eine Gerechtsame von 11 850 432 qm (5 Normalfelder), die Gew. Frisch Glück zu Eime etwa 7000 Morgen u. von Desdemona 8500 Morgen. Die Gew. Heldburg, Frisch Glück u. Desdemona, Rastenberg, Bernstorf u. Burggraf sind in Förder. Die Ges. gehört dem Kalisyndikat an, u. zwar betrugen die Quoten Ende 1920 für Salzungen 2.8428 %0, für Frisch Glück-Eime 7.0274 %o, für Desdemona 6.7432 %o, für Rastenberg 5.4013 %% für Bernsdorf 4.8328 %, Burggraf 4.7759 % %. Siehe auch Seite 808. Wegen Verkauf der Gew. Wilhelmhall, Oelsburg im J. 1910 siehe unten bei Wilhelmshall. Die Unmöglichkeit, den durch den Rückgang der eigenen Beteilig. entstandenen Absatz- ausfall durch Zukauf fremder Quoten in wirtschaftl. Weise ausgleichen zu können, bewog die Akt.-Ges. Heldburg im J. 1913 die Majoritäten der Kuxe der sogen. Finnewerke, der Gew. Reichskrone, Richard, Bernsdorf u. Burggraf, u. zwar je 501 Stück Kuxe, zum Preise von M. 575 pro Kux zu erwerben. Erleichtert wurde der Ges. diese durch die a. o. G.-V. v. 26./1. 1914 genehmigte Transaktion dadurch, dass zu ihrer- Durchführ, die Vermehrung der Bankschuld nicht erforderlich war, da die Beleg. des Kaufpreises durch Überlass. der noch nicht begebenen M. 2500 000 5 % igen Teilschuldverschreib. von 1912 u. M. 500 000 5 % igen Oblig. der Gew. Rastenberg erfolgen konnte. Im Juni 1918 verkaufte die Heldburg A.-G. folgende Kuxe: 150 Kuxe der Gew. Desde. mona, je 250 Kuxe der Gewerkschaften Reichskrone, Richard, Bernsdorf und Burgeraf sowie 50 Kuxe der Gew. Wilhelmshall-Oelsburg. Der Erlös von M. 6 300 000 diente zur Abstossung der Bankschuld bis auf M. 467 019. Bei dem Verkauf ergab sich ein Buch. gewinn von etwa M. 2 954 942, von dem M. 2 713 476 als Kursverlust auf die der Ges. verbliebenen 656 Desdemona-Kurse in Abzug zu bringen waren, restliche M. 241 465 dienten zu weiterer Abschreib. des Kuxenkontos. Im Nov. 1910 pachtete die Ges. das Kalibergwerk der Gew. Rastenberg (Sachsen-Weimar) für die Zeit v. 1./1. 1911–31./12. 1912 u. erwarb 251 Kuxe mit einer bis 31./12. 1912 laufenden Option auf die restlichen 749 Kuxe, die ausgeübt wurde. Als Kaufpreis waren M. 5600 pro Kux zu bezahlen. Die Mittel zum Erwerb der restl. Rastenberg-Kuxe wurden lt. G.-V. v. 14./8. 1912 durch Ausgabe von Oblig. beschafft. Die Anzahl der Kuxe wurde in der Gen.-Vers. v. 29./6. 1920 von 4000 auf 3000 Stück erhöht; die neuen 2000 Kuxe dienten zum Eintausch von Kuxen der Finnewerke. Die alten Gewerkschaften u. die Saline Oelsburg ergaben nach Abzug der Anleihezinsen folgende Betriebsüberschüsse: 1916 1917 1918 1919 1920 Gewerkschaft Frisch Glück . . M. 218 666 362 785 300 030 30 300 238 105 Desdemona . .„ 272 302 707 794 311 487 3 499 417 3 857 994 10 Salzingen 72 469 251 650 650 862 1 154 937 3 793 984 Rastenberg . . „ 276 813 539 189 277 587 6 250 768 197 390 3 Bernsderf = 214 425 3 Burggraf — 3 287 700 Saline Oelsburg. 5 20500 17802 13 0 6937 35 860.750, 1879 223 1 553 717 10 942 362 II 589 916 1918. Auf die Beteiligungsziffern der Werke entfielen folgende Sollabsatzmengen Frisch Glück 71 196 dz Kali (i. V. 73 194 dz Kali), Desdemona 68 308 (70 227), Rastenberg 52 987 (56 488), Salzungen 28 850 (29 709), Reichskrone 47 088 (54 487), Richard 47 908 (48 150 Bernsdorf 43 163 (37 479), Burggraf 42 656 (41 563); zus. 402 246 dz Kali (i. J. 1917 411 915 dz Kali). Da die Werke wegen Kohlenmangels ihren Betrieb wiederholt unterbrechen mussten und gegen Ende des Jahres ganz zum Stilliegen kamen und da die Wiederinbetriebsstzunf der vor dem Kriege aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegten Fabrik der Gew. Glück noch nicht erfolgen konnte, blieb der tatsächliche Kaliabsatz der onerge erheblich hinter den Sollabsatzmengen zurück. Auf den Werken Salzungen, . krone und Richard ruhte die Kalisalzförderung. Soweit die Ges. die Absatzbeteiliguns. ihrer Konzernwerke nicht erfüllen konnte, sind die betreffenden Mengen an . Werke verkauft bezw. von der Gesamtheit der Syndikatsmitglieder gegen Zahlung