―― Salz- und Kali-Bergwerke. 707 Geschäftsjahr 1918: Mangel an Kohle, Eisenbahnwagen, Betriebsstoffen und Fach- arbeitern, das Auftreten der Grippekrankheit und andere ungünstige Umstände bewirkten, dass die wirtschaftl. und betriebl. Schwierigkeiten im Kaligewerbe auch in 1918 an- hielten. Trotz Absatzrüekganges konnte die Erzeugung gehoben werden, und es hätte ein leidlich befriedigendes wirtschaftliches Ergebnis erzielt werden können, wenn nicht der Ausbruch der Revolution und der unglückliche Ausgang des Krieges eine weitgehende Lahmlegung der Betriebe u. damit eine Verschlechter. der Jahresergebnisse bewirkt hätten. Geschäftsjahr 1919: Die Kaliindustrie hatte unter den Nachwirkungen des Krieges, den blitischen Umwälzungen u. deren Folgen mit ausserordentl. Schwierigkeiten zu kämpfen. Kohlenversorg. u. Wagengestell. waren zumeist recht mangelhaft. Die Arbeitsleistung liess stark zu wünschen übrig; die ununterbrochene Verteuerung aller Betriebsstoffe, die unauf- hörliche Steigerung der Löhne u. Gehälter verursachten ein weiteres starkes Wachsen der Selbstkosten, sodass die Kalipreise wiederholt erhöht werden mussten. Die Schichtverkürzung insbesond. für Tagesarbeiter, Arbeitsunlust, Ausstände u. Feierschichten, verbunden mit anderen ungünstigen Umständen, bewirkten einen erhebl. Rückgang gegenüber der Friedens- leistung. Wenn auch die Förderleist. sich im Laufe des Jahres wieder merklich gehoben hat, so blieb sie doch Ende 1919 durchschnittlich noch um 30 % je Mann u. Schicht hinter der Friedensleist. zurück. Deshalb musste zur Erhöh. der Förder. die Belegschaft erheblich verstärkt werden. Sie stieg bei den eigenen Werken von 2450 (1836 vor dem Kriege, 2658 Mitte 1918) Ende 1919 auf rund 4000 Mann u. beträgt heute ca. 4500 Mann. Die Mann- schaftskauen waren dementsprechend auf fast allen Werken wesentlich zu vergrössern. Auch die Werke der Ges. hatten wiederholt politische und Lohnstreiks zu erleiden. Eine durchgreifende Beruhigung der Belegschaften ist bisher noch nicht eingetreten. Geschäftsjahr 1920: Die Ergebnisse waren leider nicht befriedigend. Der Inlandsabsatz war zwar etwas höher als im Vorjahre, aber das Auslandsgeschäft, welches sich zunächst günstig anliess, verschlechterte sich mehr u. mehr, insbesondere stockte der Absatz nach Amerika, dem früheren Hauptabsatzgebiete, vollständig. Die seit Jahresfrist vorhandenen Kalisalz- lager sind noch nicht geräumt, obgeleich die Preise in der Zwischenzeit wesentlich ermässigt wurden. Die Wirtschaftskrisis störte auch den Absatz nach den nordischen Ländern. Mit Italien u. Spanien hat das Syndikat die geschäftlichen Beziehungen wieder aufgenommen. In Holland, England, der Schweiz u. Amerika trat elsässisches Kali in starken Wettbewerb mit deutschem Kali. Der Absatz nach Polen, Russland, Böhmen, Oesterreich u. dem Balkan war aus politischen u. währungsgründen stark behindert oder unmöglich. Kapital: M. 72 000 000 in 72 000 Aktien à M. 1000, davon noch ca. 800 auf Namen. Die Übertragung der Nam.-Aktien ist an die Einwilligung der Ges. gebunden. Die Nam.-Aktien Können in nh.-Aktien umgestempelt werden. Urspr. A.-K. M. 4 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 27./5. 1905 um M. 1 500 000, ab 1./1. 1905 div.-ber., übernommen von einem Konsort. zu 143 %, angeboten den Aktionären zu 150 %; Aufgeld mit M. 645 000 in R.-F. Die G.-V. v. 28./6. bezw. 10./12. 1906 beschlossen weitere Erhöh. um M. 6 000 000 zum Erwerb von 2000 Aktien der Nordhäuser Kaliwerke, 2500 Aktien des Kaliwerks Ludwigshall u. 2250 Aktien des Kaliwerks Neu-Bleicherode, übernommen von der Firma Laupenmühlen & Co. Die a. o. G.-V. v. 18./12. 1909 beschloss dann vollständige Angliederung des Kaliwerks Neu-Bleicherode (A.-K. M. 5 000 000), zu welchem Zwecke das A.K. der Deutschen Kaliwerke um M. 3 000 000 (auf M. 15 000 000) in 3000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910 erhöht wurde. Diese Aktien wurden zu pari an eine Gruppe (Essener Creditanstalt etc.) überlassen, welche dieselben den Aktionären von Neu-Bleicherode so anzubieten hatte, dass auf je eine Aktie Neu- Bleicherode mit Div. ab 1./1. 1909 eine Aktie der Deutschen Kaliwerke u. ein Barbetrag entfiel, welcher der etwaigen Div. der Deutschen Kaliwerke für 1909 entsprach. Die a. o. G.-V. v. 14./1. 1911 beschloss den Erwerb der Kuxe der Gew. Amélie zu Wittels- heim (Oberelsass) bezw. des gesamten Vermögens dieser Gew. u. zu diesem Zwecke die Erhöh. des A.-K. um M. 9 000 000 (also auf M. 24 000 000) in 9000 Aktien. Diese neuen Aktien sind ab 1./1. 1911 div.-ber.; indessen sollten nom. M. 2 000 000 für 1911 vor allen anderen Aktien eine Div. bis zur Höhe von 4 % erhalten, im übrigen aber an der Div. des J. 1911 nicht teilnehmen. Von den neuen Aktien wurden nom. M. 7 528 000 (davon nom. M. 5 646 000 mit voller Div. für 1911, nom. M. 1 882 000 mit 4 % Vordiv. für 1911) an die Württemberg. Vereinsbank in Stuttgart als teilweiser Gegenwert gegen die seitens der Akt.-Ges. Deutsche Kaliwerke erworbenen 941 Kuxe der Gew. Amelie in Wittelsheim (Oberelsass) für Rechnung. 12./1. 1911 im Gewerkenbuch der Gew. Amelie eingetragenen Gewerken begeben. nom. M. 472 000 der jungen Aktien (davon nom. M. 354 000 mit voller Div. für 5 1, nom. M. 118 000 mit 4 % Vordiv.) wurden an die Deutsche Bank zu Berlin mit der erechtigung für die Ges. begeben, diese Aktien zum Einstandspreise jederzeit käuflich aI oder deren Lieferung an Dritte zu gleichen Bedingungen zu verlangen. 3 e beim Rückerwerb u. einer etwaigen Wiederbegebung dieser Aktien ein Agiogewinn vol. so wird die Ges. ihn dem gesetzl. R.-F. zuführen. Restl. nom. M. 1 000 000 mit 3 6 iv. für 1911 wurden von einem Konsort. zwecks freihändiger Verwert. übernommen; dieser Aktien diente zur Verstärk. der Betriebsmittel der Ges. sowie zur ure . der mit der Ausgabe der M. 9 000 000 neuer Aktien u. dem Erwerbe der Amelie- Aku verbundenen Kosten. Das Agio für die an das Konsort. begebenen nom. M. 1 000 000 ien stellte sich nach Abzug der Kosten auf M. 370 380 u. wurde dem R.-F. zugeführt.